Gunzenhäuser Adventskalender: Ein original Nürnberger Rauschgoldengel verzaubert Christoph Potzler

Gunzenhausen - Am 20. Dezember öffnet sich ein weiteres Türchen unseres Adventskalenders und gibt einen von Otto Ziegler handgefertigten Engel preis, der für die traditionelle Handwerkskunst und Nostalgie steht.

Einen Original Nürnberger Rauschgoldengel steuert unser Leser Christoph Potzler für den Adventskalender des "Altmühl-Boten" bei. Der Engel hat einen Ehrenplatz im Wohnzimmer und ist beileibe nicht die einzige nostalgische Weihnachtsdekoration im Hause Potzler.

Angefertigt hat den Engel der Schulfreund von Gundolf Potzler, der Schwabacher Fotograf und Grafiker Otto Ziegler. Er war einer der letzten Rauschgoldmacher, der aus historischem Material die Markenzeichen der Nürnberger Weihnacht herstellen konnte.

Otto Ziegler aus Schwabach wusste genau, wie man hauchdünnes Rauschgold herstellt

In der Goldschlägerstadt Schwabach aufgewachsen, wusste Ziegler, wie man aus Kuper oder Messing das hauchdünne Rauschgold herstellen kann, mit dem die Pappe für die Engelsflügel und Gewänder dann verziert wurde. Die feinen Zierborten am Mieder und an der Haube hat er aus alten Beständen besorgt. Höchstwahrscheinlich sind die Borten unseres Rauschgoldengels aus in den Leoni-Werken gefertigten, hauchdünnen Metallfäden gewebt. Die Puppenköpfe aus Porzellan hat Otto Ziegler ebenfalls recycelt. Sie kamen vorwiegend von Puppenmachern aus Thüringen.

Eine alte Kunst, die nicht in Vergessenheit geraten sollte: Der feine Porzellan-Puppenkopf aus Thüringen aus der Werkstatt des Schwabachers Otto Ziegler. © Foto: Babett Guthmann

An die 25 Arbeitsstunden hat der Schwabacher Kunsthandwerker in einen solchen Engel investiert und ihm war das wichtig, was in der Familie Potzler ganz großgeschrieben wird: Seine Engel sollen in Ehren gehalten und an die nächste Generation weitergegeben werden. Auf dass die alte Kunst bei all dem Deko-Tand made in China nicht in Vergessenheit gerate!

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