Tötungsdelikt und Leichenfunde
Brände und Verbrechen: Diese Polizei- und Feuerwehreinsätze haben 2024 in Fürth für Aufsehen gesorgt
Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr waren in diesem Jahr in Fürth und Umgebung regelmäßig gefordert, einige Einsätze blieben aber besonders im Gedächtnis. Dabei ging es teilweise um schwere Verbrechen, aber auch um mehrere Großbrände.
Ein brutales Verbrechen rüttelte im September die Anwohner eines Wohngebiets in Stadeln auf. Eine Nachbarin hatte dort Blutspuren im Treppenhaus vor der Wohnung einer 66-Jährigen gefunden. Wenig später brach die Polizei die Tür auf - und fand die Leiche der Bewohnerin. Ermittlungen ergaben, dass sie gewaltsam zu Tode gekommen war, die Polizei sprach von "stumpfer Gewalteinwirkung". Kurze Zeit später nahmen Beamte den dringend tatverdächtigen Sohn der Fürtherin fest. Nach einer entsprechenden Begutachtung wurde der 42-Jährige per richterlichem Beschluss in die Psychiatrie eingewiesen.
Aufsehen erregten dieses Jahr zudem mehrere Angriffe auf Passanten rund um den Fürther U-Bahn-Halt Klinikum. Mitte April wurden dort vor dem McDonald’s an der Würzburger Straße drei Männer von einer Gruppe von etwa 15 Jugendlichen zusammengeschlagen, ein 62-Jähriger musste danach im Krankenhaus behandelt werden. Nur einen Tag später griffen mehrere Jugendliche dann eine Familie im U-Bahnhof selbst an. Der 35-jährige Familienvater musste in der Nacht notoperiert werden, seine Partnerin wurde beim Versuch, ihn zu verteidigen, leicht verletzt. Das achtjährige Kind der beiden musste die Attacke mit ansehen.
Mehrere Menschen berichteten der Redaktion im Nachgang von Provokationen durch aggressive Jugendliche, die sich regelmäßig zwischen den Bahngleisen und der McDonald’s-Filiale aufhielten. Die Polizei zeigte verstärkt Präsenz vor Ort. Im Fall des 35-Jährigen wurden vier jugendliche Tatverdächtige ermittelt, der Fall liegt inzwischen bei der Staatsanwaltschaft. Anklage wurde noch nicht erhoben.
Einen traurigen Fund machte die Feuerwehr Anfang November bei einem Brand in einer Gartenhütte in der Vacher Straße. Bei den Löscharbeiten bargen sie eine Leiche aus den Überresten des Gebäudes. Die Flammen hatten sich rasch ausgebreitet und auch die Garage einer benachbarten Autowerkstatt sowie mehrere dort geparkte Fahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen. Bei dem Verstorbenen handelt es sich um den 68-jährigen Eigentümer der Gartenhütte. Das Feuer wurde möglicherweise durch einen technischen Defekt an einem Heizlüfter ausgelöst.
Ein anderer Fürther kam im Oktober in der Rednitz ums Leben. Der 84-Jährige war zunächst als vermisst gemeldet worden, mehrere Tage später entdeckte eine Passantin dann eine leblose Person im Wasser auf Höhe der Uferpromenade. Hinweise auf Fremdverschulden ergaben sich nicht, mit weiteren Details zu den Todesumständen hielt die Polizei sich zurück.
Ungewöhnlich war ein Einsatz mehrerer Spezialkräfte der Polizei im Langenzenner Ortsteil Burggrafenhof Anfang Juli. Dort fand eine längere Observierungs- und Verfolgungsmaßnahme ihr Ende, und das auf spektakuläre Art und Weise. Einsatzkräfte des Sondereinsatzkommandos (SEK) und des Mobilen Einsatzkommandos, einer Einheit, die vor allem verdeckte Ermittlungen durchführt, stoppten dort auf offener Straße einen Kleinwagen und nahmen innerhalb von Sekunden die Insassen - drei Männer - fest. Sie sollen unter anderem für einen bewaffneten Raubüberfall auf ein Spielcasino im Saarland im Februar 2024 verantwortlich sein und weitere Überfälle geplant haben.
Die Feuerwehr beschäftigten in diesem Jahr gleich mehrere große Brände in Fürther Wohngebieten. Im April brach etwa in der Altstadt am Schießplatz ein Feuer im Keller eines Mehrfamilienhauses aus. Eine Familie mit drei Kindern musste samt Hund über eine Drehleiter aus dem völlig verqualmten Gebäude gerettet werden. Weil Leitungen beschädigt wurden, wurde die Strom- und Gasversorgung abgestellt werden, und das über mehrere Wochen hinweg. Viele Bewohnerinnen und Bewohner mussten sich alternative Unterkünfte suchen.
Im Mai traf es ein Mehrfamilienhaus in der Südstadt. An der Ecke Simon-/Kaiserstraße geriet mitten in der Nacht ein Balkon im dritten Obergeschoss in Vollbrand. Die Flammen breiteten sich über die Fassade bis in den Dachstuhl aus. Der Schaden betrug mindestens 100.000 Euro, die Brandwohnung selbst war nicht mehr bewohnbar. Verletzt wurde aber auch hier niemand.
Ähnlich hoch war der Schaden bei einem Fritteusenbrand in der Sportgaststätte "Zum Frankenwirt" des MTV Stadeln im Juli. Die Flammen waren im Nu in der gesamten Küche, auch der Gastraum wurde durch Ruß schwer in Mitleidenschaft gezogen. Besonders bitter: Der Pächter des Lokals hatte den Gastraum erst vor wenigen Monaten neu möbliert, die Elektrik war vom Verein komplett erneuert worden. Eigentlich sollte im Sommer zudem ein neuer Pächter übernehmen. Das Feuer brachte die Pläne gehörig durcheinander.
Ebenfalls im Juli musste die Feuerwehr erneut zu einem nicht ganz ungefährlichen Großbrand in der Südstadt ausrücken. In der Simonstraße/Ecke Herrnstraße quoll dichter Rauch aus der Dachgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses. Das Problem: In den betroffenen Räumlichkeiten waren mehrere Gasflaschen gelagert, die drohten, in der Hitze des Feuers zu explodieren. Die Einsatzkräfte evakuierten daher vorsichtshalber vier Gebäude. Trotz erfolgreicher Löscharbeiten war die Dachgeschosswohnung nicht mehr bewohnbar. Verletzt wurde allerdings dank der Vorsichtsmaßnahmen niemand.
Weniger Glück hatte ein 72-Jähriger, der in einem Mehrfamilienhaus in der Bogenstraße lebte. Dorthin wurde an einem Morgen Ende November die Feuerwehr wegen eines Brandes alarmiert. Zwar waren in der verrauchten Wohnung des Mannes keine Flammen mehr zu sehen, der Bewohner selbst war allerdings bewusstlos und musste noch vor Ort reanimiert werden. In der Wohnung befand sich außerdem der Hund des Seniors. Für das Tier kam jede Hilfe zu spät, es konnte nur noch tot geborgen werden.
Und auch diese kuriosen Einsätze gab es 2024:
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