Der Besuch der Dune du Pyla gehört für das Austauschprogramm in Biscarrosse dazu.
© Partnerschaftskomitee Biscarross
Der Besuch der Dune du Pyla gehört für das Austauschprogramm in Biscarrosse dazu.

Partnerschaft Forchheim

Wie Biscarrosse durch den Schüleraustausch über die Jahre zur zweiten Heimat wurde

Die Partnerschaft zwischen dem Landkreis Forchheim und Biscarrosse feiert ihren 50. Geburtstag. Jürgen Kist, ehemaliger Schüler des Herder-Gymnasiums Forchheim und seit Jahrzehnten Mitglied im Partnerschaftskomitee, gewann durch den Schüleraustausch Freunde fürs Leben und entdeckte seine Liebe zu Frankreich und zur französischen Sprache:

“In den 80er Jahren wählte ich am Gymnasium Forchheim Französisch als dritte Fremdsprache, da ich es als das vermeintlich kleinste Übel ansah. Allerdings hatte ich damit einige Schwierigkeiten, denn unser Lehrer war der Meinung, dass man eine Fremdsprache am besten lernt, indem man Texte auswendig lernt.

Erinnerungen an 80 deutsche und französische Schülerinnen und Schüler in zwei Schlafsälen

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie das Ausland besucht und hoffte, durch einen Schüleraustausch einen besseren Zugang zur Sprache zu finden. Aus einem Schüleraustausch wurden schließlich zwei.

Unvergesslich bleibt mir die Übernachtung in Cahors, 80 deutsche und französische Schülerinnen und Schüler in zwei Schlafsälen – die Lehrer erinnern sich sicherlich mit gemischten Gefühlen daran – dazu Übernachtungen in Paris und die Ausflüge, wie den Besuch in Bordeaux, an die Düne von Pyla, ins Ecomusée de Marquéze und zu verschiedenen Seen.

Das Praxissemester in Bordeaux war die logische Konsequenz für Jürgen Kist

In den folgenden Jahren verbrachten ich viele Sommerurlaube mit einer Clique, mehreren Autos, endlosen Fahrten durch die Nacht und Zelten auf verschiedenen Campingplätzen in Biscarrosse-Plage. Ich war infiziert – vom Meer, dem Duft der Pinienwälder, der Sprache und dem Land.

Auch die langen Fahrten durch Frankreich boten immer wieder neue Eindrücke, da damals ein Großteil des kürzesten Wegs nach Biscarrosse noch über Landstraßen führte. Logischerweise absolvierte ich während meines Studiums ein Praxissemester in Bordeaux, einer Stadt, die sich von einem schlafenden hässlichen Entlein in eine der schönsten Städte Frankreichs verwandelt hat.

Mit dem Wohnmobil erkundet Familie Kist Frankreich

Nach dem Studium musste ich meine damalige Freundin und jetzige Frau von Italienurlauben auf Frankreich umpolen. Dies begann mit einer langen Tour de France im Wohnmobil ihrer Eltern, entlang der Küste von der Normandie über die Bretagne bis nach Bordeaux, mit einem Abstecher zu zahlreichen Loire-Schlössern.

Seitdem sind wir regelmäßig in Frankreich unterwegs, mittlerweile auch mit unserem eigenen Wohnmobil, von der Bretagne bis zur Côte d‘Azur.

Biscarrosse ist für Jürgen Kist zur zweiten Heimat geworden

Biscarrosse und die Pinienwälder sind über die Jahre zu einer zweiten Heimat für mich geworden. Obwohl wir mittlerweile auch oft im Elsass sind und dort in vielen liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern übernachtet haben, freue ich mich jedes Mal, nach Biscarrosse zurückzukehren.

Besonders, weil ich dort liebgewonnene Menschen wiedersehe, die ich seit 40 Jahren kenne, wie die Gastfamilie, bei der ich während unseres Aufenthalts zum 50. Jubiläum der Partnerschaft an Pfingsten erneut wohnen darf.“

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