Nach Bürokratie-Marathon

Über 100 Meter tief und nun genehmigt: Firma Altmühltaler bei Treuchtlingen darf zwei Brunnen bauen

Nicole Wrodarczyk

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Isabel-Marie Scherb

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Georg Lindner

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10.1.2024, 12:16 Uhr
Damit die Paletten nicht leer bleiben: Die Firma Altmühltaler in Treuchtlingen darf ihre beiden geplanten neuen Brunnen bauen.

© Isabel-Marie Scherb, NN Damit die Paletten nicht leer bleiben: Die Firma Altmühltaler in Treuchtlingen darf ihre beiden geplanten neuen Brunnen bauen.

Die Firma Altmühltaler darf zwei neue Brunnen bauen. Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen hat nun nach einem wasserrechtlichen Verfahren die Genehmigung erteilt, schreibt die Behörde in einer Pressemitteilung. Errichtet werden sollen zwei Brunnen in unmittelbarer Nähe zu den Probebohrungen. Zudem dürfe der Getränkehersteller weitere Pumpversuche durchführen.

Die Analysen der Behörde zeigten, dass das Wasser, das die Firma durch die Probebohrungen gefunden hat, die notwendigen Qualitätsanforderungen erfüllten, um als Mineralwasser genutzt zu werden (wir berichteten). Die Pumpversuche hätten gezeigt, dass im Eisensandstein genug brauchbares Grundwasser vorhanden sei. Dadurch müsse die Firma Altmühltaler weniger Wasser aus einer anderen Quelle - dem übernutzten Sandsteinkeuper - entnehmen. Das Grundwasser des überdeckten Sandsteinkeupers weist im Gegensatz zum Eisensandstein Übernutzungstendenzen auf und soll in Zukunft möglichst geschont werden, schreibt die Behörde weiter.

Bereits am 17. Oktober 2023 hatte die Firma Altmühltaler den Antrag für zwei neue Förderbrunnen eingereicht, wie Geschäftsführer Alexander Pascher bei einem Pressegespräch damals mitteilte. Beantragt wurden eine beschränkt wasserrechtliche Erlaubnis für die Errichtung von zwei Brunnen in unmittelbarer Nähe der Probebohrungen sowie eine Erlaubnis, weitere Pumpversuche durchzuführen, fasst das Landratsamt nochmals zusammen.

Fachbehörden gaben ihr Okay

Das in Weißenburg sitzende Amt habe den Antrag an das Wasserwirtschaftsamt Ansbach, die Untere Naturschutzbehörde und das Gesundheitsamt weitergeleitet. Die Fachbehörden wurden "um Stellungnahme gebeten, ob aus ihrer Sicht die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist". Ebenso sei das Bergamt Nordbayern aufgrund der geplanten Bohrtiefe von über 100 Meter beteiligt worden.

Mitte Dezember 2023 gab das Landratsamt dann bekannt, "dass nach den Stellungnahmen der Fachbehörden keine nachteiligen Auswirkungen auf andere Schutzgüter zu erwarten sind", heißt es in der Pressemitteilung. Es brauche keine Umweltverträglichkeitsprüfung.

Deswegen habe das wasserrechtliche Verfahren zur Errichtung der Brunnen abgeschlossen und die Genehmigung durch das Landratsamt erteilt werden können. "Wir sind natürlich sehr froh, dass unser Antrag nun genehmigt wurde, wir befinden uns dazu immer im direkten Austausch mit allen beteiligen Behörden. Unser Ziel ist es nun, nach der Winterperiode in einigen Wochen mit den Probebohrungen loszulegen", sagt Altmühltalerchef Pascher.

"Im wasserrechtlichen Genehmigungsbescheid sind verschiedene Inhalts- und Nebenbestimmungen enthalten. Diese regeln die Durchführung der Bohrungen und der Pumpversuche sowie die notwendigen Dokumentationen", informiert die Behörde.

Brunnen sind voraussichtlich im Sommer 2024 fertig

Während dieser Arbeiten müssten die Wasserstände des Viersteinbrunnen (Zweckverband Wettelsheimer Gruppe), des Schambach-Brunnens (Stadtwerke Treuchtlingen) sowie die beiden Flachbrunnen der Firma Altmühltaler zur Beweissicherung kontinuierlich aufgezeichnet werden. Zudem müssten die Wasserstände der amtlichen Grundwassermessstelle eingeholt werden. Die gesammelten Daten seien "in Hinblick auf Reaktionen der Bohr- und Pumpmaßnahmen auszuwerten". Des Weiteren müsse gemessen und ausgewertet werden, wie viel Wasser aus der Walkquelle (Zweckverband Wettelsheimer Gruppe) während der Maßnahmen austritt.

Die beiden Brunnen werden laut Landratsamt voraussichtlich im Sommer dieses Jahres fertiggestellt. "Unsere Planung sieht vor, dass wir Mitte des Jahres die Langzeitpumpversuche starten", ergänzt Pascher.

Die Entscheidung, ob und wie viel Wasser Altmühltaler aus dem Eisensandstein entnehmen wolle, falle erst noch. Entsprechend müsse ein Antrag gestellt werden. Die Bearbeitung dessen liege wieder beim Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen. In dem Verfahren werde entschieden, ob und welche Menge der Getränkekonzern aus dem Eisensandstein fördern dürfe.

Das förmliche Mineralwasseranerkennungsverfahren erfolge voraussichtlich ebenfalls erst, wenn die Brunnen fertig sind.

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