Videoschaltungen in Krankenhäusern

Spezialisten der Uniklinik Würzburg helfen Intensivpatienten in Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg

Stefan Blank

Redakteur für Westmittelfranken

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18.6.2024, 10:58 Uhr
Dr. Nora Schorscher (links), Leiterin des Pilotprojekts Tele-Intensivmedizin am Universitätsklinikum Würzburg, erklärt in Dinkelsbühl, wie das System funktioniert.

© Tyler Larkin/ANregiomed Dr. Nora Schorscher (links), Leiterin des Pilotprojekts Tele-Intensivmedizin am Universitätsklinikum Würzburg, erklärt in Dinkelsbühl, wie das System funktioniert.

Geschaffen werden soll laut einer Mitteilung der Klinikgruppe ANregiomed eine telemedizinische Verbindung zu einem sogenannten Zentrum der medizinischen Maximalversorgung, der Uniklinik Würzburg. Neben dem Krankenhaus in Ansbach gibt es diese Unterstützung nun auch in Dinkelsbühl und Rothenburg, die Kliniken sind nun ebenfalls Partner im "Netzwerk Teleintensivmedizin Bayern".

Unikliniken in Erlangen, Regensburg und München sowie das Klinikum Nürnberg

Die drei Kliniken des ANregiomed-Verbunds seien unter den ersten zehn Krankenhäusern in Bayern dabei, die an das System angebunden sind, heißt es. Bis zum Jahresende sollen alle Kliniken in Bayern Partner bekommen, zu diesen zählen die Universitätskliniken Augsburg, Erlangen und Regensburg, die LMU München, das Klinikum Rechts der Isar und jüngst auch das Klinikum Nürnberg zur Unterstützung bereit.

Ziel ist es, "schwer erkrankten Patienten auch außerhalb von Zentren der medizinischen Maximalversorgung eine optimale Therapie anzubieten", heißt es in der Mitteilung. Doch wie funktioniert es? Auf den Intensivstationen werde mit mobilen Terminals gearbeitet, Patientinnen und Patienten können damit "telemedizinisch vorgestellt", in Video-Gesprächen wird mit Spezialisten aus Würzburg besprochen, wie die Behandlung durchgeführt werden soll.

"Unsere mobilen Visitenwagen erlauben einen umfangreichen Datenaustausch aller wichtigen Parameter", erklärt Dr. Nora Schorscher, Fachärztin für Anästhesiologie mit der Zusatzbezeichnung Intensivmedizin und Leiterin des Pilotprojekts Tele-Intensivmedizin an der Uniklinik Würzburg.

Auch auf der Intensivstation der Klinik Rothenburg ist ein mobiler Visitenwagen im Einsatz, den Dr. Nora Schorscher (Zweite von rechts) an Dr. Ralph Schulze (Leitender Oberarzt der Inneren), Anästhesie-Chefarzt Dr. Mathias Kilian und die kaufmännische Direktorin Amelie Becher (von links) übergab.

Auch auf der Intensivstation der Klinik Rothenburg ist ein mobiler Visitenwagen im Einsatz, den Dr. Nora Schorscher (Zweite von rechts) an Dr. Ralph Schulze (Leitender Oberarzt der Inneren), Anästhesie-Chefarzt Dr. Mathias Kilian und die kaufmännische Direktorin Amelie Becher (von links) übergab. © Rainer Seeger/ANregiomed

"Das eingebaute Videokonferenzsystem ermöglicht den Kontakt zwischen den behandelnden Medizinern und über eine zusätzliche Kamera auch die Beurteilung des Patienten mit Bild und Ton", heißt es in der Mitteilung. Nora Schorscher erklärt: "Wir bieten den Kolleginnen und Kollegen vor Ort ein umfangreiches intensivmedizinisches Konsil. Gemeinsam wird dann entschieden, wie die Therapie optimal fortgesetzt werden kann. Falls notwendig, kann auch frühzeitig die Verlegung in ein Zentrum organisiert werden, etwa zur ECMO-Therapie bei schwersten Schädigungen von Herz und Lunge, wenn andere Verfahren nicht die notwendige Besserung versprechen."

Datenschutz spiele aber dennoch eine wichtige Rolle. Das System laufe über "Zoom On-Premise", eine spezielle Variante des bekannten Videokonferenzsystems. Die Übertragung der Inhalte erfolge – anders als bei den gängigen Zoom-Meetings und -Webinaren – ausschließlich über das streng abgesicherte Netzwerk der Uniklinik Würzburg. "Auf diese Weise ist höchstmögliche Sicherheit und eine hohe Stabilität des Konferenzsystems gewährleistet", heißt es von ANregiomed.

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