So gingen die Täter vor

Neue Dachrinne für 4300 Euro amateurhaft montiert: Polizei warnt vor Betrugsmasche in Mittelfranken

Stefan Blank

Redakteur für Westmittelfranken

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16.7.2024, 17:44 Uhr
Eine neue Dachrinne erhalten, aber um 2500 Euro betrogen worden: Das ist einem Mann in Westmittelfranken passiert.

© IMAGO/Panama Pictures Eine neue Dachrinne erhalten, aber um 2500 Euro betrogen worden: Das ist einem Mann in Westmittelfranken passiert.

Mit 2500 Euro Bargeld, die ihnen ein 57 Jahre alter Hausbesitzer für den Austausch und die Montage einer Dachrinne gegeben hatte, haben sich mutmaßliche Betrüger aus dem Staub gemacht. Wie die Polizei Ansbach nun mitteilt, waren die Arbeiten nicht nur überteuert angeboten, sondern auch noch mangelhaft ausgeführt worden.

Ereignet hatte sich der Fall am Freitag in Lehrberg im Landkreis Ansbach. Wie die Polizei berichtet, wird wegen Betrugs gegen vier bisher unbekannte Männer ermittelt. Das angebliche Montage-Team aus Osteuropa war demnach mit einem weißen Lieferwagen unterwegs und einer der Männer sprach den Hausbesitzer an, der in seinem Garten weilte. Sie seien "zufällig" vorbeigekommen und würden ihm ein besonders Schnäppchen anbieten wollen: Der Austausch seiner in die Jahre gekommenen Dachrinne würde ihn nur 4300 Euro kosten. Der Hausbesitzer war bei diesem Preis einverstanden und hatte sogar noch einen Nachlass von 400 Euro herausgehandelt.

Dann machten sich der "Vorarbeiter" und seine drei Mitarbeiter an die Arbeit, bauten etwa 16 Meter Dachrinne ab und montierten eine neue. "Wie sich zwischenzeitlich herausstellte, waren die Montagearbeiten unfachmännisch erfolgt", erklärt nun Stefan Schuster, der stellvertretende Dienststellenleiter der Polizei Ansbach.

Der übers Ohr gehauene Hausbesitzer hatte übrigens doch noch ein kleines bisschen Glück. Aufgrund finanzieller Gegebenheiten war es ihm zunächst nur möglich, 2500 Euro zu bezahlen. "Den Rest blieb er den nun Gesuchten schuldig", erklärt die Polizei, die eindringlich vor solchen scheinbaren "Schnäppchen" an der Haus- oder Gartentür warnt.

Im konkreten Fall bittet die Polizeiinspektion Ansbach über Telefon (0981) 9094-121 um Hinweise auf das Quartett. Der "Vorarbeiter" soll etwa 55 bis 60 Jahre alt und 1,60 Meter groß sein. Auffällig sei ein schlechtes Gebiss gewesen. Seine drei Mitarbeiter werden als etwa 18 bis 25 Jahre alt beschrieben. Weitere Informationen zu dem Thema und Tipps der Polizei gibt es hier.