Tipps und Gefahren

Blaualgen im Badesee: Wie man sie erkennt und wie sie dem Körper schaden

15.6.2023, 10:44 Uhr
Besonders im Zuge des Klimawandels wird die Blaualge wohl vermehrt auftreten, denn: langanhaltenden hohe Temperaturen und viel Sonnenschein fördern das Algenwachstum, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.

© Isabel-Marie Köppel, NN Besonders im Zuge des Klimawandels wird die Blaualge wohl vermehrt auftreten, denn: langanhaltenden hohe Temperaturen und viel Sonnenschein fördern das Algenwachstum, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.

Je wärmer die Luft, desto schöner ist der See-Besuch. Und umso schneller vermehren sich Blaualgen. Langanhaltenden hohe Temperaturen und viel Sonnenschein fördern das Algenwachstum, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BN). Der Klimawandel trägt seinen Teil zum vermehrten Algenwachstum bei. Doch was sind Blaualgen eigentlich und welche Gefahren gehen von ihnen aus?

Grundsätzlich kommen Blaualgen überall in Gewässern vor, erklärt der "Bayerische Rundfunk". Hauptsächlich findet man sie in Flüssen und Seen, zeitweise treten sie aber auch im Meerwasser auf. Ungleich des irreführenden Namens handelt es sich bei Blaualgen aber nicht um eine Algenart, sondern um Bakterien, genauer Cyanobakterien.

Bei normaler Konzentration sind die Bazillen zunächst ungefährlich - eine Massenentwicklung kann die Wasserqualität jedoch deutlich verschlechtern. Cyanobakterien enthalten eine Vielzahl von Wirkstoffen, davon sind einige auch giftig, schildert das Umweltbundesamt. Die Cyanotoxine gehören zu den stärksten natürlichen Giften. In Deutschland kommen besonders häufig die lebertoxischen Microcystine vor, diese finden sich bei über der Hälfte der Massenentwicklungen.

So erkennen Sie Blaualgen

Cyanobakterien können als Plankton im Wasser schweben oder auch als "Blütenschicht" auf der Oberfläche wachsen. Bei hoher Konzentration färben die Bazillen das Wasser grünlich oder blaugrün, erklärt der Bund für BN. Bei einem Blaualgenbefall sind dann Schlierenbildung oder Algenteppiche zu sehen, diese können sich auch wolkenartig im Wasser verbreiten. Das Bundesumweltamt rät: Um das Wasser auf Blaualgen zu überprüfen, solle man langsam ins Wasser gehen, ohne Schlamm aufzuwirbeln. Wenn man knietief im Wasser steht und seine Füße unter der blaugrünen Schicht nicht erkennen kann, dann sollte man besser nicht tiefer hineingehen.

Blaualgen geschluckt: Das sind die Symptome

Wer doch in Blaualgen badet, muss mit verschiedenen Symptomen rechnen. Ein besonderes Gesundheitsrisiko besteht, wenn die Schwimmer das Wasser schlucken oder es in die Atemwege gelangt, erklärt das Amt. "Das passiert am ehesten bei Wassersportarten mit intensivem Wasserkontakt", zu diesen zählen beispielsweise Wasserskifahren, Windsurfen oder Tauchen. Jedoch sind auch Kinder in Gefahr, die beim Toben im Wasser unwissentlich die Bakterien schlucken.

Die Bakterien können unter anderem folgende Symptome auslösen:

  • Haut- und Schleimhautreizungen
  • Bindehautentzündungen
  • Ohrenschmerzen
  • Übelkeit
  • Durchfall und Erbrechen
  • Gliederschmerzen
  • Atemwegserkrankungen und allergische Reaktionen

Eine Aufnahme über die Haut ist unwahrscheinlich, jedoch können manche Cyanobakterien die Haut reizen und somit entzünden oder allergische Reaktionen auslösen. Aus diesem Grund empfiehlt das Umweltbundesamt, sich nach dem Baden gründlich zu waschen und auch die Badekleidung zu reinigen.

Auch für unsere Haustiere können die Bakterien gefährlich werden. Die "Erbsensuppe" oder das auf der Oberfläche schwimmende "Blütenmaterial" endete für einige Hunde schon tödlich, berichtet die Behörde.

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