Kundgebung bei Ferdinand Wolff

Aufregung in der Lebkuchen-Branche: Beschäftigte streiken in Nürnberg für mehr Geld

Stefanie Banner

Thementeam Regionale Wirtschaft und Wohnen

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13.10.2024, 23:00 Uhr
Die NGG ruft am 14. Oktober 2024 in Nürnberg zu Warnstreiks in der bayerischen Süßwarenindustrie auf.

© dpa Die NGG ruft am 14. Oktober 2024 in Nürnberg zu Warnstreiks in der bayerischen Süßwarenindustrie auf.

Nachdem sich die Arbeitgeber auch am zweiten Verhandlungstermin am 17. September nicht bewegt haben, ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die Süßwarenindustrie in Bayern erneut zu Warnstreiks auf. Geplant ist eine gemeinsame Streik-Kundgebung am Montag, 14. Oktober, mit Beschäftigten aus vier Betrieben vor der Lebkuchenfabrik Ferdinand Wolff in Nürnberg. Treffpunkt und Startpunkt der Demo ist um 11.30 Uhr in der Kilianstraße 96.

Die NGG fordert ein Lohnplus von 9,9 Prozent, mindestens 360 Euro pro Monat mehr für die Beschäftigten. Auszubildende sollen 190 Euro mehr pro Monat erhalten: "Die Beschäftigten lassen sich am Verhandlungstisch nicht länger hinhalten, das muss den Arbeitgebenden mittlerweile klar geworden sein", sagt Regina Schleser, NGG-Geschäftsführerin der Region Nürnberg-Fürth. In den vergangenen Wochen seien bundesweit Süßwarenbetriebe mehrfach bestreikt worden, "wir in Bayern läuten jetzt unsere zweite Warnstreikwelle ein, um unserer Forderung in den Verhandlungen am 15. Oktober Nachdruck zu verleihen. Wir erwarten ein deutlich verbessertes Angebot".

Neben den Beschäftigten von Ferdinand Wolff werden der Gewerkschaft zufolge auch Streikende von A & D Nürnberger Feinbackwaren, von Max Weiss aus Neu-Ulm und von Stollwerck aus Veitshöchheim in Nürnberg erwartet.

Arbeitgeber bessern ihr Angebot nicht nach

Rückblick: Die Arbeitgeber haben laut NGG in der ersten Verhandlungsrunde lediglich eine Lohnerhöhung in zwei Schritten von 2,8 Prozent und 2,1 Prozent bei einer Laufzeit von zwei Jahren angeboten. In der zweiten Verhandlungsrunde wurde das Arbeitgeberangebot nicht erhöht, es wurde der NGG-Tarifkommission nur mitgeteilt, dass an der langen Laufzeit festgehalten werde.

Die NGG fordert dagegen eine Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten und eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 9,9 Prozent. Dazu sagt Regina Schleser: "Die Arbeitgebenden haben uns am Ende des Tages kein besseres Angebot machen wollen. Diese Geringschätzung lassen wir nicht unbeantwortet, deswegen geht die bayrische Warnstreikwelle in die zweite Runde."

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