750 Beschäftigte demonstrieren

Warnstreik der IG Metall: Die Produktion bei Schwan-Stabilo in Heroldsberg stand für Stunden still

Stefanie Banner

Thementeam Regionale Wirtschaft und Wohnen

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8.10.2024, 16:21 Uhr
Mitarbeiter von Schwan-Stabilo in Heroldsberg nehmen an einem Warnstreik der IG Metall teil.

© Daniel Karmann/dpa Mitarbeiter von Schwan-Stabilo in Heroldsberg nehmen an einem Warnstreik der IG Metall teil.

An den ersten Warnstreiks in der Tarifrunde für die Schreib- und Zeichengeräteindustrie haben sich in Franken rund 750 Beschäftigte aus drei Betrieben beteiligt, wie die IG Metall Bayern mitteilt. Bei Schwan-Stabilo in Heroldsberg haben 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für zweieinhalb Stunden die Arbeit niedergelegt. Bei Faber-Castell in Stein sind 300 Beschäftigte und bei Faber-Castell in Geroldsgrün 100 für jeweils eine Stunde in Warnstreiks getreten.

Laut IG Metall stand in allen Betrieben während der Warnstreiks die Produktion still. Bei Faber-Castell in Stein haben sich auch die Logistik-Beschäftigten im Hafen beteiligt, heißt es: "Die Beschäftigten haben heute gezeigt, dass sie bereit sind, für ihre Forderungen zu kämpfen", sagt IG-Metall-Verhandlungsführer Michael Pfeiffer. Das unterstreiche auch, wie dringend die Menschen eine ordentliche Entgelterhöhung brauchen, um die dauerhaft gestiegenen Preise zu schultern. Die Arbeitgeber müssten sich "deutlich bewegen, um mit uns zu einem Verhandlungsergebnis zu kommen. Wir werden in der kommenden Woche mit weiteren Warnstreiks den Druck erhöhen".

Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Geld, mindestens aber 265 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für die Auszubildenden geht es um eine überproportionale Erhöhung der Vergütungen. Eine weitere Forderung ist die Einführung einer Wahloption für die Beschäftigten zwischen einer neuen jährlichen Sonderzahlung in Höhe von 13 Prozent eines Monatseinkommens oder drei zusätzlichen freien Tagen.

Rund 350 Beschäftigte von Schwan-Stabilo demonstrierten am Dienstag, 8. Oktober, in Heroldsberg für mehr Lohn.

Rund 350 Beschäftigte von Schwan-Stabilo demonstrierten am Dienstag, 8. Oktober, in Heroldsberg für mehr Lohn. © Daniel Karmann/dpa

Unzureichendes Angebot der Arbeitgeber

In der ersten Tarifverhandlung hatten die Arbeitgeber in der vergangenen Woche ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt, wie die IG Metall erklärt: Sie bieten 1,5 Prozent ab November 2024 und weitere 1,0 Prozent ab November 2025 bei einer Laufzeit von 24 Monaten plus 350 Euro Inflationsausgleichsprämie.

Zur Tarifgemeinschaft der Schreib- und Zeichengeräteindustrie gehören fünf Betriebe mit rund 3000 Beschäftigten: Faber-Castell in Stein und Geroldsgrün, Schwan-Stabilo in Heroldsberg und Weißenburg sowie Lyra in Nürnberg.

Während der Kundgebung stand bei Schwan-Stabilo in Heroldsberg die Produktion still.

Während der Kundgebung stand bei Schwan-Stabilo in Heroldsberg die Produktion still. © Daniel Karmann/dpa

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