Ab sofort nicht mehr in Weiß-Grün: Oualid Mhamdi und Marlon Mustapha verlassen das Kleeblatt.
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Ab sofort nicht mehr in Weiß-Grün: Oualid Mhamdi und Marlon Mustapha verlassen das Kleeblatt.

Viel los am Deadline Day

Kleeblatt gibt nach Damian Michalski auch noch Marlon Mustapha und Oualid Mhamdi ab

Im Oktober schien doch noch alles gut zu werden. Beim Auswärtsspiel auf Schalke durfte Damian Michalski zum ersten Mal in dieser Saison von Beginn an spielen und köpfte bei seinem Debüt gleich wieder ein wichtiges Tor zum 0:2. Auch in den Wochen danach stellte ihn sowohl Leo Haas als auch dessen Nachfolger Jan Siewert von Beginn an auf, doch nach einem letzten Startelf-Einsatz in Ulm musste der 26 Jahre alte Innenverteidiger im Dezember zurück auf die Bank.

Als die Fürther zuletzt mit Noah Loosli und Joshua Quarshie zwei neue Innenverteidiger verpflichteten, da dürfte Michalski endgültig klar geworden sein, dass doch nicht alles gut wird. Am vergangenen Donnerstag fehlte er bereits beim letzten öffentlichen Training vor dem Spiel in Paderborn, am Sonntagmittag verkündete sein Arbeitgeber, dass der Innenverteidiger "für Gespräche freigestellt" sei und deshalb ein paar Stunden später nicht mal mehr auf der Bank Platz nehmen wird.

SpVgg Greuther Fürth: Auch Marlon Mustapha und Oualid Mhamdi gehen

Diese Gespräche fanden am Montagabend ein Ende: Michalski, für den die Fürther im Sommer 2022 inklusive Boni knapp 600.000 Euro an Wisla Plock überwiesen hatten, wechselt zurück in die polnische Liga zu Zaglebie Lubin. Beim Tabellen-15. der "Ekstraklasa" soll der Verteidiger mithelfen, den Abstieg zu verhindern. Über die "Wechselmodalitäten" vereinbarten beide Vereine, wie üblich, "Stillschweigen".

Ein Kollege Michalskis sorgte derweil nach seinem Wechsel erst einmal für Schlagzeilen, die nichts mit dem Sportlichen zu tun hatten. Als die Spielvereinigung Ende Juli 2024 bekanntgab, dass sie Angreifer Marlon Mustapha von Como 1907 ausleiht, da sprachen wenig später viele über das österreichische Bundesheer. Der 23-Jährige hatte nämlich einem Einberufungsbefehl des Militärs nicht Folge geleistet, weshalb ihm in seinem Heimatland eine empfindliche Strafe drohte.

Deshalb konnte Mustapha beim letzten Testspiel der Vorbereitung gegen den SC Freiburg in Vorarlberg nicht mitwirken - und schrieb auch danach keine positiven Schlagzeilen. Bei seinen drei Startelfeinsätzen enttäuschte er genauso wie bei den sieben Einwechslungen, ein Tor gelang ihm nur im Pokal gegen Fünftligist Schott Mainz. In der Rückrunde schaffte es der Stürmer kein einziges Mal mehr ins Aufgebot. "Aus sportlichen Gründen", wie es hieß.

Dass die Fürther in den vergangenen Wochen versuchten, die Leihe vorzeitig zu beenden, war ein mehr oder weniger offenes Geheimnis. Am "Deadline Day" gab der Verein bis 20 Uhr allerdings nur den Abgang Michalskis bekannt. Am Dienstagvormittag verschickte das Kleeblatt dann eine weitere Nachricht - mit gleich zwei Namen, die künftig nicht mehr in Fürth spielen. Demnach habe man sich "mit Como 1907 und Marlon Mustapha darauf verständigt, die ursprünglich auf ein Jahr ausgelegte Leihe des 23-jährigen Stürmers vorzeitig zu beenden".

Die Leihe sei "sicherlich nicht so verlaufen, wie es sich alle beteiligten Seiten vorgestellt haben", betonte Stephan Fürstner. "Deshalb waren wir uns einig, dass eine vorzeitige Beendigung für alle eine gute Lösung darstellt." Eine solche hat der Sportdirektor offenbar auch mit Oualid Mhamdi gefunden. Den Vertrag des Rechtsverteidigers hatte Fürstners Vorgänger Rachid Azzouzi im August vergangenen Jahres überraschend verlängert - obwohl sich der Spieler bis dato enorm schwergetan hatte. Dennoch bescheinigte ihm Azzouzi eine "gute Entwicklung", Trainer Alexander Zorniger betonte, Mhamdi habe "in den letzten Monaten deutlich zugelegt".

Der Lohn dafür war ein neuer Kontrakt, dem Vernehmen nach auch zu verbesserten Konditionen. Die Entwicklung seitdem aber war ernüchternd. Dreimal wurde Mhamdi in dieser Saison eingewechselt und spielte insgesamt 57 Minuten. Zuletzt stand er am 2. November beim 1:5 gegen Darmstadt auf dem Platz. Weitere Spiele in Weiß-Grün werden nicht mehr dazukommen. Künftig kickt der 21-Jährige für den Drittligisten SC Verl. "Wir waren schon länger in Gesprächen mit Oualid", sagte Fürstner, "weil natürlich klar ist, dass er in seinem Alter Spielpraxis braucht, um sich weiterzuentwickeln."

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