Kleines Lexikon

Das große Triathlon-ABC: Alles Wissenswerte rund um den Challenge in Roth

6.7.2024, 13:00 Uhr
2022 konnte Anne Haug bereits zum zweiten Mal den Challenge gewinnen. Folgt dieses Jahr das Triple?

© Nicolas Armer/dpa 2022 konnte Anne Haug bereits zum zweiten Mal den Challenge gewinnen. Folgt dieses Jahr das Triple?

A wie Anne Haug. Bereits 2021 und 2022 gewann die Profi-Athletin den Challenge. 2023 musste sie sich der Schweizer Konkurrenz geschlagen geben und war für dieses Jahr eigentlich gar nicht eingeplant. Jetzt hat sie sich kurzfristig doch für eine Teilnahme entscheiden. Welchen Platz Haug wohl 2024 belegen wird?

B wie Buchstaller. Das Urgestein Fritz Buchstaller hat seine Leidenschaft für den Triathlon als Chef einer Rennradschmiede auch beruflich ausgelebt. Sein Langdistanz-Debüt gab Buchsteller mit seinem bereits verstorbenen Freund Peter Schmehling bereits 1986 (!) in Norwegen unter schwierigsten Voraussetzungen. In Roth zählte Buchstaller dann lange Jahre zu den Dauerstartern, wobei der Hilpoltsteiner seine magischen Momente natürlich stets am Solarer Berg erlebte.

C wie Chris McCormack. Der Australier zählt(e) wie Jürgen Zäck und Lothar Leder zu den ganz Großen das Männerrennens. 2003 musste er im sogenannten Herzschlagfinale zwar den zum vierten Mal in Folge siegreichen Lothar Leder den Vortritt lassen, doch dann machte er viermal in Folge das Rennen.

D wie Doppelsieg. Dass Ehepaare gemeinsam in Roth starten, hat es schon des Öfteren gegeben. Aus dem Rahmen aber fällt, wenn Er und Sie gemeinsam die Siegestrophäen abräumen. Lothar und Nicol Leder aus Darmstadt schafften dieses Kunststück im Jahr 2003 beim zweiten Challenge-Rennen.

Große Spenden für den guten Zweck

E wie Ehrenwert. 2019 stellten vier Challenge-Sieger Teile ihrer Ausrüstung für einen guten Zweck zur Verfügung. Bei vier zeitgleich stattfindenden Online-Auktionen konnten Triathlonfans das Original-Hawaii-Rad von Sebi Kienle, einen Trainingstag mit Patrick Lange, einen unterschriebenen Wettkampfhelm von Anne Haug und einen Rennanzug von Andi Dreitz ersteigern. Der Erlösung kam einem an Krebs erkrankten Landkreissportler zu Gute.

F wie Franken. Der Triathlon in Roth begrüßt Jahr für Jahr einen Großteil der weltbesten Protagonisten dieses Sports. Umso bemerkenswerter, dass es im Laufe der Jahre auch schon ein Franke und eine Fränkin auf's oberste Treppchen des Podiums geschafft haben. Die Rede ist von den Oberfranken Andi Dreitz (Lichtenfels) und Anne Haug (Bayreuth).

G wie gute Gründe. "Die tolle Atmosphäre, die großartigen Menschen im Landkreis Roth und natürlich die schnelle und anspruchsvolle Strecke, die mir sehr gut liegt", nennt der Roth-Dominator der letzten beiden Jahre, der Däne Magnus Ditlef, als Gründe für seinen dritten Start in Franken in Folge.

H wie Homestay. Von der Triathlon-DM 1986 an wohnen im Landkreis Roth Athleten aus aller Welt im "homestay". Damals beherbergte die Rother Fußball-Legende Heini Müller sowohl den neuen deutschen Meister (Dirk Aschmoneit) als auch die frisch gebackene Meisterin (Alexandra Krämer). Inzwischen bemühen sich viele, viele Gasteltern um das Wohl der Sportler. Zum Beispiel die Rother Familie Taubeneder. Sie beherbergt schon seit etlichen Jahren regelmäßig Triathleten aus der ganzen Welt, ob aus Finnland, Japan, Kanada oder Dänemark. Übrigens: Hattrick-Kandidat Markus Ditlef ist auch heuer wieder zu Gast bei Irmgard und Josef Taubeneder.

I wie International. Ihre Weltoffenheit konnten Triathlon-Freunde aus dem Landkreis Roth erstmals bei der EM 1987 unter Beweis stellen. Der Niederländer Axel Koenders bedankte sich damals bei der Siegerehrung in der Mehrzweckhalle an der Nürnberger Straße für die Gastfreundschaft, in dem er das Lied, "So ein Tag, so wunderschön wie heute..." anstimmte. Beim Rennen am 7. Juli werden in Roth Männer und Frauen aus rund 50 Nationen am Start sein.

J wie Jonas. Der 26-jährige Extremsportler Jonas Deichmann will im Landkreis Roth einen Weltrekord aufstellen. Er hat sich vorgenommen, vier Monate lang täglich einen Langdistanztriathlon zu absolvieren – auf der Challenge Roth-Rennstrecke. Wenn Deichmann durchhält, ist der finale Zieleinlauf für das Projekt "Challenge 120" am 9. September geplant. Dann hätte der Extremsportler insgesamt 456 Kilometer Schwimmen, 21.000 Kilometer Radfahren und 5.063 Kilometer Laufen hinter sich.

K wie Klassiker. Der Langstrecken-Triathlon in Roth gilt längst als Klassiker in der Szene, der Jahr für Jahr die besten Athletinnen und Athleten aus aller Welt nach Franken lockt.

L wie Landratsamt Roth. Zum 40-jährigen Triathlon-Jubiläum im Landkreis Roth hat sich das Landratsamt eine Aktion ausgedacht, bei der Schulen, Kindergärten oder Menschen aus aller Welt die Sportlerinnen und Sportler anfeuern können – und zwar digital. Mit von der Partie die Rother Gymnasium-Klassen 6b (mit "An Tagen wie diesen" von den Toten Hosen) und 7b ("Waka Waka" von Shakira). Abgespielt werden sollen Gesang, Anfeuerungsrufe oder auch Gedichte am Renntag auf der Laufstrecke zwischen Büchenbach und Roth.

M wie Michels. Ein Nürnberger Feuerwehrmann trug sich als erster Sieger in das Geschichtsbuch des Rother Triathlons ein. Franz Michels gewann vor 40 Jahren bei der Premierenveranstaltung, dem 1. Franken-Triathlon.

N wie Neu. Die Radstrecke wird in den 40 Jahren Rother Triathlon heuer erstmals komplett für den motorisierten Verkehr gesperrt. Ausnahmen gibt es nur für Blaulicht-Fahrzeuge sowie für Motorräder, deren Fahrer Wettkampfrichter chauffieren. In den vergangenen Jahren hatte es noch einige wenige Streckenabschnitte gegeben, auf denen man als Autofahrer ganz vorsichtig mit dem Fahrerfeld "mitschwimmen" konnte.

O wie Online-Anmeldung. Es war wie immer eine extrem schnelle Geschichte. Kurz nach Öffnung der Online-Anmeldung am Vormittag nach dem Rekordrennen des vergangenen Jahres waren in nur 40 Sekunden alle Startplätze ausgebucht. Auch ein Rekord!

P wie Pioniere. Für den Brückenschlag von Hawaii, dem Inselparadies im Pazifischen Ozean, ins damals triathletisch noch gänzlich unbefleckte Roth, sorgten Detlef Kühnel und Manuel Debus. Als erste Deutsche finishten sich 1982 beim sogenannten Ironman. Kühnel wollte es 1983 auf Hawaii noch einmal wissen und im Jahr darauf begann mit dem Frankentriathlon die Ära des Triathlon-Veranstalters Detlef Kühnel.

Q wie Quereinsteiger. Bevor Triathlon im Landkreis Roth großgeschrieben wurde, drehte sich sportlich fast alles um die Bayernliga-Fußballer des TSV Roth. Mit Wolfgang Maderholz und Rudi Müller wollten es zwei Spieler dieser Erfolgself Jahre später auch beim Rother Ironman wissen. Mit Erfolg.

R wie Rebecca Robisch. Eine beim SC Roth groß gewordene Triathletin zählt am 7. Juli im Frauenrennen zu den Mitfavoritinnen. Was die sportliche Vita von Rebecca Robisch betrifft, hat sie als Deutsche Triathlon- und Duathlon-Jugendmeisterin in Serie wohl ein echtes Alleinstellungsmerkmal.

S wie Solar. Der ein Kilometer lange Anstieg auf der Radstrecke zwischen Hilpoltstein und Solar macht weniger durch seine 100 Höhenmeter, sondern mehr durch die unvergleichliche Atmosphäre von sich reden, die dort herrscht, wenn die Triathletinnen und Triathlon durch ein Spalier von enthusiastischen Fans den Berg hochfahren. Jahr für Jahr der Stimmungshöhepunkt eines langen Triathlon-Tages.

T wie Trauer. Die Rother Triathlon-Familie musste leider schon von einigen "Männern der ersten Stunde" Abschied nehmen. So erlag 2007 Herbert Walchshöfer im Alter von nur 58 Jahren einer heimtückischen Erkrankung. Bis zur letzten Stunde ist er für sein Werk, den Ironman-Nachfolger "Challenge", eingetreten. Von den Wettkampfleitern, die mithalfen, Mitte der 1980er Jahre den Rother Triathlon auf den Weg zu bringen, leben auch Willi Dänzer, Johann Kinatheder, Günther Ziegler und Harald Lindner nicht mehr.

U wie Unternehmerin. "Ich mach's", hatte Christiane Riefler-Karpa, Chefin des weltweit präsenten Schwabach-Büchenbacher Unternehmens Memmert, spontan gesagt, als bei der Challenge-Betriebsstaffel ihres Unternehmens kurzfristig der Schwimmer ausfiel. Die Ersatzschwimmerin entwickelte sich schnell zu einer leidenschaftlichen Dreikämpferin, die sportliche Herausforderung eines Challenge bereits zweimal mit Bravour bestanden hat. Inzwischen ist das sportaffine Unternehmen Memmert auch Namensgeber des Rothsee-Triathlons.

V wie Volunteer. Der Landkreis Roth beziehungsweise die Familie Walchshöfer als Organisatoren des Challenge erhielten vor zwei Jahren für "Herausragende Förderung des Sports" den Bayerischen Sportpreis. Renndirektor Felix Walchshöfer zeigt sich sehr beeindruckt über diese Ehrung: "Dieser Preis ist aber nicht nur für uns als Organisation des Rennens, sondern für alle, die das Rennen möglich machen, in erster Linie für unsere 7.500 Helferinnen, Helfer und das gesamte Ehrenamt. Ihnen ist es zu verdanken, dass wir hier in Roth jedes Jahr tausende Träume erfüllen können".

W wie Wellington. 2011 schaffte Chrissie Wellington eine kleine Sensation, indem sie zum dritten Mal ihre eigene Triathlon-Weltrekordzeit unterbot. Nach 8:18:13 Stunden kam sie beim Challenge Roth ins Ziel. Dreimal in Folge - 2009, 2010, 2011 - holte sich die Engländerin den Sieg in Roth, immer mit Weltbestzeit.

X wie Xlander York. Wie bitte? Ihnen sagt dieser Name nichts? Bitteschön: Der Triathlet aus Hennef hat bei der 1986er DM in Roth einen respektablen 37. Rang belegt. Dass es Xlander York in unser A-Z schaffte, liegt dennoch mehr an den Anfangsbuchstaben seines Namens, der auch Y-geeignet gewesen wäre.

Y wie Youngster. Die Triathlon-Hochburg Roth glänzte von Anfang an als Talentschmiede. Eigengewächse schrieben auch auf Hawaii Geschichte. So gewann Oli Zimmermann Anfang der 1990er-Jahre in der Altersklasse der bis 23-Jährigen den Ironman-WM-Titel. In Roth sorgte er 1992 mit 8:32 Stunden für eine Zeit, die zwölf Jahre lang Landkreis-Rekord bedeuten sollte. In die Fußstapfen von Oli Zimmermann trat die beim SC Roth groß gewordene Christine Waitz, die 2006 auf Hawaii als schnellste deutsche Starterin die Juniorinnen-Altersklasse gewann und im Jahr darauf diesen Erfolg wiederholte. Bei ihrem Roth-Debüt (2007) schnappte sich Waitz auf Anhieb den DM-Titel.

Viele Weltrekorde

Z wie (schnelle) Zeiten. Triathlon in Roth bedeutet eine tolle Wettkampfatmosphäre, vorbildliche Helfer, eine makellose Organisation und natürlich Zeiten, die die mediale Aufmerksamkeit zusätzlich anfeuern. Einen besonderen Grund gab es dafür beim Challenge 2003. Lothar Leder und Chris McCormack lieferte sich damals auf den letzten hundert Metern der Laufstrecke ein unglaublich spannendes Finish, das der Darmstädter Lother Leder mit einem Vorsprung von nur drei Sekunden für sich entschied. Dieses "Herzschlag-Finale" machte medial weltweit die Runde.

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