NN-Aktion

Spendenaktion „Schmücken & Helfen“ aus Pegnitz bewegt: Bittere Schicksale und Dankbarkeit

14.12.2024, 05:00 Uhr
Der Baum für die NN-Spendenaktion "Schmücken & Helfen" steht vor dem Schreibwarenladen Wöckel in der Pegnitzer Innenstadt.

© Kerstin Goetzke Der Baum für die NN-Spendenaktion "Schmücken & Helfen" steht vor dem Schreibwarenladen Wöckel in der Pegnitzer Innenstadt.

Eine junge Frau, die von der NN-Weihnachtsaktion "Schmücken & Helfen" Unterstützung bekam, bedankt sich: "Das ist eine super Aktion. Ich danke einfach. In dieser Zeit ist es nicht selbstverständlich, dass jemand einem anderen hilft. Das bekommen Sie doch bestimmt von anderen auch gesagt?" Thomas Knauber, der die Spenden-Aktion leitet, hörte heuer noch mehr als in den Jahren zuvor diesen Dank und bekommt schwere Schicksale mit.

So wie in diesem Fall: Noch nie zuvor wurde er von einer Kirchenmitarbeiterin angerufen, die die Gehörlosensprache beherrscht; sie hatte neben sich einen jungen Mann sitzen, der sie als Dolmetscherin brauchte. Denn er hatte vom Sozialamt den Brief bekommen, dass er eine Spende der "Nordbayerischen Nachrichten" annehmen darf – und er konnte sich nicht selber melden. Aber dank dieser Mitarbeiterin ging alles glatt. Alles Notwendige kann über Mails geklärt werden.

Wer profitiert von der NN-Spendenaktion "Schmücken und Helfen"?

Die NN-Hilfe geht auch an zwei Geschwister, die von Geburt an behindert sind. Vermutlich ist ein Gendefekt daran schuld. Niemand weiß es. Die Ärzte gaben auf, weiterzuforschen.

Und es wird ein Mann bedacht, der schon vor vielen Jahren bei unserer Aktion war. Die Ämter, die öfter mal den und jenen an die Redaktion empfehlen, immer durchwechselnd, hatten ihn jetzt wieder ausgesucht. Ihm geht es inzwischen noch schlechter als früher. Er kann keinen Schritt mehr laufen. Ein Herzinfarkt ist schuld und eine Lungenkrankheit. Er muss Tag und Nacht mit einem Sauerstoffgerät versorgt werden. Der Defibrillator steht auch für den Notfall bereit. Seine Stimmung ist unten. Aber nicht ganz unten. Er hat sich damit eingerichtet und an alles gewöhnt.

Schicksal im Raum Pegnitz: "Manchmal sitze ich schreiend in der Wohnung"

Ein anderer Mann erlitt vor Jahren einen Arbeitsunfall. Er, der bis dahin ein Schwerstarbeiter war, der sich dauernd fortbildete und in Hightech-Firmen gefragt war, der monatlich Tausende Euro verdiente, bekam bei einer kleinen Explosion Trümmer ab und wurde schwer verletzt. Er verbrachte zwei Jahre in der Klinik. Dann wurde er mit Schmerzen entlassen. "Manchmal sitze ich schreiend in der Wohnung", sagt er. Um ihn herum stapeln sich die Tabletten. "Ich werde zugestopft. Mittlerweile bin ich immun dagegen. Und wegen der Nebenwirkungen baut mein Körper ab."

Er bekommt seine seelischen Veränderungen mit: Er lacht nicht mehr, ist nie mehr lustig, fühlt sich dauernd abgeschlagen. "Das hat meine ganze Zukunft kaputtgemacht." Seine Psychiater kommen nicht weiter. Die Schmerz-Reha versagt. Alle Bemühungen um eine Rente scheitern. Auf diese Rente würde er aber sofort verzichten, wenn er wieder gesund wäre. "Ich bin abgeschoben in eine Ecke. Es gibt keine Vorschläge mehr, wie man mich behandeln könnte. Keiner kennt sich aus. Ich lebe halt mit meinen Schmerzen." Weiter, so frustriert: "Ich bin von heut auf morgen vom Großverdiener zum Bürgergeld-Empfänger geworden."

Weiterer Fall: Jung-Rentner aus einem Dorf fühlt sich mit seinem Schicksal gefangen

Ein anderer Herr, entfernt auf einem Dorf, ist gerade erst im Rentenalter und körperlich trotzdem kaputt. Wie er da steht, wie er spricht – alles erzählt von jahrelangem Leid. Er hatte geraucht, aber nicht viel. Die Folgen sind trotzdem gravierend: Als er genauer auf Lungenkrebs untersucht wurde, starb er fast. "Ich hab’s da beinah nicht mehr geschafft." Jetzt kann er nur noch schwer laufen. Eine Operation steht an. Es ist, als ob sein Körper aufgegeben hätte. Die Haltung und die Beine sind schlaff. Der Lebensmut ist nicht mehr da. Die kleine Wohnung verlässt er kaum noch. "Ich bin gefangen hier."

So können Sie für Schmücken und Helfen spenden

Wenn Sie für "Schmücken & Helfen" etwas spenden möchten, können Sie es direkt im Schreibwarengeschäft Wöckel-Löhr an der Hauptstraße 59 tun. Jeder, der mehr als 2,50 Euro gibt, kann eine von ihm signierte Kugel am NN-Christbaum aufhängen.

Oder Sie überweisen an "Freude für Alle", Konto DE 62 7735 0110 0038 0645 72 bei der Sparkasse Bayreuth. Wenn Sie eine Quittung brauchen, bitte die Adresse vermerken. Wenn es anonym sein soll, auch. Jeder Cent kommt an.

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