Viel Gutes tun

„Schmücken & Helfen“: Adventsaktion für Bedürftige von Königstein bis zur Fränkischen Schweiz

7.12.2024, 05:00 Uhr
Das hat fast schon Tradition: Auch in diesem Jahr verzichtete der Maklerverbund vfm aus Pegnitz wieder auf Präsente zu Weihnachten und spendete stattdessen an zahlreiche gemeinnützige Aktionen. Auch "Schmücken und Helfen" erhielt einen Scheck über 5000 Euro. Im Bild die Spendenempfänger der vfm-Gruppe in der Schmiedpeunt (v.l.n.r.): Robert Schmidt (Geschäftsführer der vfm-Gruppe), Gabi Schnetter-Zahn (Menschen in Not), Pastor Alexander Bischoff (Evangelisch-Methodistische Kirche Pegnitz), Christine Wagner (Tafel Pegnitz e.V.), Simone Leisner-Schmitt und Manfred Thümmler (Pegnitz für Kinder), Klaus Liebig (Geschäftsführer der vfm-Gruppe), Dekan Markus Rausch (Evangelisch-Lutherische Kirche), vorne unten: Thomas Knauber (Schmücken und Helfen).

© vfm Das hat fast schon Tradition: Auch in diesem Jahr verzichtete der Maklerverbund vfm aus Pegnitz wieder auf Präsente zu Weihnachten und spendete stattdessen an zahlreiche gemeinnützige Aktionen. Auch "Schmücken und Helfen" erhielt einen Scheck über 5000 Euro. Im Bild die Spendenempfänger der vfm-Gruppe in der Schmiedpeunt (v.l.n.r.): Robert Schmidt (Geschäftsführer der vfm-Gruppe), Gabi Schnetter-Zahn (Menschen in Not), Pastor Alexander Bischoff (Evangelisch-Methodistische Kirche Pegnitz), Christine Wagner (Tafel Pegnitz e.V.), Simone Leisner-Schmitt und Manfred Thümmler (Pegnitz für Kinder), Klaus Liebig (Geschäftsführer der vfm-Gruppe), Dekan Markus Rausch (Evangelisch-Lutherische Kirche), vorne unten: Thomas Knauber (Schmücken und Helfen).

Weihnachten ist für viele eine schöne Zeit. Aber es gibt Menschen, die halten diese Tage nicht aus. Es sind einsame Menschen, die sich dann noch einsamer fühlen. Es sind arme Menschen, die sich kein besonderes Essen leisten können, kein Geschenk. Wenn sie Geld bekämen – sie würden es für neue Schuhe ausgeben. Für solche Menschen ist unsere Aktion "Schmücken & Helfen" da.

Die NN bitten ihre Leser in der Adventszeit um Spenden für Bedürftige zwischen Königstein und der Fränkischen Schweiz. Es sind Kranke, Rentner, Alleinerziehende und behinderte Menschen.

Thomas Knauber, der Leiter der Aktion, fährt zum Beispiel seit einigen Jahren in ein Dorf, wo in einem Bauernhof am Rand eine junge Frau von ihren Eltern betreut wird, die geistig behindert ist. Der Hof ist super in Schuss. Küche und Wohnzimmer blitzen ordentlich wie aus einem Ferienprospekt. Da sitzt die Frau am Tisch, ihr Vater dabei. Er kann nicht von großen Reisen nach Spanien oder in die Türkei erzählen, von keinem Urlaub mit Fahrrädern und der ganzen Familie. Weil es nicht geht. Durch dieses Kind ist er gebunden.

Seine Frau genauso. Beide haben tagein, tagaus den gleichen Rhythmus: Die Tochter anziehen, die Tochter zum Bus der Behindertenwerkstatt leiten, sie am Nachmittag wieder aufnehmen, sie am Abend ins Bett bringen. Egal, welche Launen sie hat, wie sie sich wehrt, wie schwer sie zu lenken ist. Eltern mit gesunden Kindern können sich diese lebenslange Fürsorge nicht vorstellen.

Hier pflegt die Tochter ihre Mutter

Knauber kommt auch an viele Krankenlager. In einem Haus pflegt die Tochter ihre Mutter. Sie ist über 90 und liegt seit Jahren im Bett. Das Sozialamt, das diese Familie an die NN-Aktion empfohlen hat, weiß: Die Tochter kommt einigermaßen über die Runden. Es klappt alles. Aber es will dieser Tochter eine Anerkennung geben. Die Tochter sagt es selbst: Mit dieser Spende, die sie für medizinische Artikel ausgibt, kommt ein Zuspruch. Endlich sieht jemand, was sie seit vielen Jahren in aller Stille im ersten Stock tut.

Solche Frauen, die Verwandte pflegen, gibt es oft. In einem Fall, auf einem Dorf weit entfernt von der großen Straße, übernahm die Hausfrau die Pflege des Bruders ihres Mannes. Dieser Bruder ist geistig behindert. Er liegt schon jahrelang im Bett. Die Hausfrau streicht alle eigenen Pläne für ihn. Thomas Knauber fragt sie, wie sie das aushält. Sie lächelt. Dieser Bruder ist ihr inzwischen wie ein eigener Bruder geworden, sagt sie. Sie versteht ihn so gut, obwohl er nicht sprechen kann. Er gibt ihr immer, konstant, sein Lächeln. Es ist eine große Herzenswärme darin.

Die Spenden erreichen auch eine Frau, die auf alten Fotografien aus ihrer Jugend wie das Ideal eines Schwedenmädchens aussieht. Blond und schön und lachend. Sie ging liebend gern schwimmen, joggte und wanderte durch die Wälder. Dann kam die Ehe – viel zu früh, weil sie ihrer unwirschen Mutter entfliehen wollte. Der Mann trank. Es wurden schlimme Jahre. Die Scheidung kam, aber zu spät. Der Druck verursachte einen Schlaganfall. Seitdem sind alle Spaziergänge vorbei. Es geht nur noch mit dem Rollator 20 Meter vor und zurück. Die Frau wurde zudem sonnenempfindlich – sie, die die Sonne so geliebt hatte. Immer muss die Jalousie unten sein.

Thomas Knauber erlebt so viele Schicksale. Zum Beispiel auch den Mann, um die 75, der sich immer allein durchschlägt. Drei kleine Zimmer im Altbau, winzig. Kein Schrank, sondern eine Schnur von Eck zu Eck mit Kleiderbügeln dran. Alles vollgestellt, auch der runde Tisch - mit allem Möglichen. Der Herr ist fröhlich. Er kann nur noch schwer laufen, aber er strahlt. Er erzählt von guten Tagen, als er noch seinen eigenen kleinen Laden hatte. Dann kam das Internet. Es war vorbei. Jetzt sitzt er viel vor dem Fernseher und betrachtet seine Sammlung alter Videos, von Hand aufgenommene bedeutende US-Filme. Er will sie alle durchschauen, die ganzen fünf Meter.

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