Bier-Tradition im Aischgrund
Bierkeller, mittelfränkische Hopfen-Hochburg und eine fast vergessene Brauerei in Neustadt/Aisch
16.7.2024, 12:36 Uhr
Auch in diesem Jahr legt der Geschichts- und Heimatverein Neustadt an der Aisch eine neue Ausgabe seiner Streiflichter aus der Heimatgeschichte vor. "Diesmal kreisen die Beiträge hauptsächlich um einen Themenkomplex, der den Verein im vergangenen Jahr ganz besonders beschäftigt hat," verrät Schriftleiter Jochen Ringer. Denn es dreht sich alles um Keller, genauer gesagt Bierkeller, Hopfen und eine ganz bestimmte Brauerei.
So widmet sich der erste Aufsatz von Walter Tropper den historischen Kelleranlagen Neustadts. Der Geograf war für das ehemalige Leader-Kooperationsprojekt "Erfassung historischer Kulturlandschaft" unterwegs. Dieses wird seit 2021 unter dem Namen "Kulturlandschaftsforum Bayern" vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege weitergeführt. Tropper reiste durch den ganzen Landkreis und darüber hinaus und hat die Anlage und Nutzung zahlreicher Felsenkeller untersucht sowie mit der Kamera dokumentiert.
2023 war eine Auswahl der so entstandenen Fotografien in den "Museen im Alten Schloss" ausgestellt. Bei einem Vortragsabend berichtete er insbesondere über die Keller Neustadts und stellte dabei einige weitere, eindrucksvolle Bilder vor. Sein Vortrag ist nun in den Streiflichtern zusammengefasst.
Soviel Hopfen wurde im Aischgrund angebaut
Dasselbe gilt für den Beitrag von Dr. Christoph Pinzl. In einem Begleitvortrag zur Fotoausstellung machte der Leiter des Deutschen Hopfenmuseums in Wolnzach den Sprung von den Bierkellern des Aischgrunds zum einstigen Hopfenanbau in der Region. Der jetzt in den Streiflichtern abgedruckte Vortrag verdeutlicht nach der Schilderung von Jochen Ringer, "welch weit verbreitetes und überaus lukratives Geschäft der Hopfenanbau im Aischgrund gewesen ist".
Dabei zeichnet Pinzl die Entwicklung von den ersten Belegen des Hopfenanbaus über den Boom im 19. Jahrhundert bis zu Krise und Niedergang im 20. Jahrhundert nach, geht aber auch auf verschiedene Aspekte wie Hopfensorten, Ernte, Verarbeitung und Handel ein.
Neben den Neustädtern dürfte der dritte Beitrag gleichermaßen die Neundorfer interessieren, denn Rainer Seitz vom Arbeitskreis Ortsgeschichte der Gemeinde Sugenheim beleuchtet darin die Ursprünge des Brauhauses Neustadt an der Aisch und der Familie Burkart in Neundorf. In seinem Aufsatz geht Seitz von den Familienverhältnissen über die Betriebsgeschichte bis zur Beschreibung der Gebäude und ihrer Nutzungen.
Diese Äbte lebten im Kloster Münchsteinach
Es folgen auch in dieser Ausgabe der Streiflichter zwei Buchbesprechungen. Der Schriftleiter der Streiflichter widmet sich in einer Besprechung dem 2023 erschienenen Werk von Dr. Erich Zimmermann über die Äbte des Klosters Münchsteinach und 500 Jahre Abtschlösschen. Die neueste Publikation von Neustadts Altbürgermeister und Historiker Dr. Wolfgang Mück über die Kriegerdenkmäler im Landkreis bespricht Harald J. Munzinger. Zum Abschluss der inzwischen 47. Ausgabe der Streiflichter – der zweiten, die Ringer als neuer Schriftleiter nun schon herausgegeben hat – darf auch der Jahresbericht des Geschichts- und Heimatvereins für das Jahr 2023 nicht fehlen.
Mit dem Erscheinen dieses Jahrganges der Streiflichter, die in den "Museen im Alten Schloss" und im Neustädter Buchhandel zu erwerben sind, kündigt Jochen Ringer ein neues, im Internet zugängliches Inhaltsverzeichnis der bisherigen Jahrgänge an: Dort seien alle Inhalte ohne langes Suchen online zu finden. Damit ist es nicht nur jederzeit und von überall aus verfügbar, sondern kann beim Erscheinen neuer Streiflichter auch stets ohne Schwierigkeiten auf dem Laufenden gehalten werden".
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