Lange Nacht

Biergarten-Gäste verletzt, Frau von Zelt getroffen: So trafen Unwetter die Region

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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16.7.2023, 08:33 Uhr
An diesem Wochenende trafen Unwetter erneut auf Franken und die Region.

© News5/nordbayern.de An diesem Wochenende trafen Unwetter erneut auf Franken und die Region.

Es war ein Samstag (15.07.2023), der so auch wohl in der Wüste Nevadas hätte stattfinden können. In der Nürnberger Innenstadt kletterte das Thermometer an bestimmten Stellen über die Marke von 40 Grad. Der Deutsche Wetterdienst erklärte noch am Samstagabend passend dazu, dass es der bislang heißeste Tag des Jahres gewesen sei. Überall in Deutschland suchten Menschen bei einer intensiven Hitze Abkühlung in den Biergärten oder Badeseen der Bundesrepublik.

Gleichzeitig schickte der DWD aber auch bereits im Laufe des Tages eine offizielle Warnung heraus: So könne es in den Abendstunden am Samstag zu teilweise heftigen Gewittern und Unwettern mit Sturm, Starkregen und Hagel kommen. Auch zahlreiche Bereiche in Franken waren hier betroffen. Und einmal mehr sollte der Deutsche Wetterdienst auch hier Recht behalten. So zogen ab 19 Uhr nach einem Tag mit strahlend blauem Himmel die ersten dunklen Wolken auf. Beispielsweise in Nürnberg, Erlangen oder Schwabach. Quasi aus dem Nichts kam dann auch ein kräftiger Wind auf, der den ein oder anderen Gartenstuhl und Blumentopf wohl aus seiner Position herausholte. Über Franken und der Region sah man immer wieder Blitze, die teilweise eindrucksvoll von Menschen mit der Kamera festgehalten wurden.

In Adelsdorf/Neuhaus kam es dann auch zu einem Zwischenfall in einem Bierkeller. So berichtet die Polizeiinspektion Höchstadt a.d.Aisch, dass auf dem Gelände des Bierkellers „Löwenbräu“ ein Baum durch den Sturm umgestürzt sei. Zwei Gäste des Anwesens wurden durch herabfallende Äste leicht verletzt. Eine Person erlitt dabei eine Platzwunde am Kopf, ein weiterer Gast hatte Schürfwunden am Oberarm zu beklagen. Beide Personen wurden im Anschluss vom Rettungsdienst versorgt. Zudem wurden Fahrräder und abgestellte E-Bikes von dem Sturm ebenfalls beschädigt. Die Beamtinnen und Beamten schätzen den Sachschaden hier auf rund 8000 Euro. Circa 150 Gäste seien zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Bierkeller gewesen. Nach dem Vorfall wurde dieser durch Polizeibeamte geräumt. Eine Überprüfung des umgestürzten Baumes ergab dann, dass dieser augenscheinlich „gesund“ gewesen sei. Heißt im Klartext: Der Waldbesitzer hat sich hier nichts zu Schulden kommen lassen.

Allgemein gingen im Landkreis Erlangen-Höchstadt zahlreiche Anrufe wegen Unwetter ein. So erklärt die Kreisbrandinspektion ERH in einer Pressemitteilung von Sonntag, dass vor allem im Zeitraum von 19.20 bis 21.30 Uhr allein 20 Einsätze zu verzeichnen gewesen seien. Meist habe es sich hier um umgestürzte Bäume oder große Äste gehandelt. So sei am Rande des Weihersbachgeländes in Herzogenaurach ein Ast herabgefallen. Dort findet derzeit die Sommerkirchweih mit vielen Besuchern statt. Verletzt wurde hier zum Glück niemand, der Betrieb wurde kurz unterbrochen, bis die Feuerwehr das Gelände wieder soweit sicher gemacht hatte.

Auch in Röttenbach kam es zu kleineren Einsätzen. So wurden hier durch das Unwetter Verkehrsschilder umgeweht. Eines davon traf einen geparkten Pkw und beschädigte diesen. Auf einem Fest in der Nähe der Grundschule wurde ein Zelt umhergewirbelt. Dieses traf im Anschluss eine Frau, welche sich gerade auf dem Fest aufgehalten hatte. Die Frau erlitt leichte Schnittwunden und wurde durch einen Rettungsdienst medizinisch versorgt. Der Schaden wird hier auf rund 500 Euro geschätzt.

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