Früh buchen, Strecke aufteilen

Mit diesen 5 Tipps werden Zugreisen günstiger und relaxter

21.9.2024, 07:00 Uhr
Der Nightjet-Zug am Wiener Hauptbahnhof. Bequemer kann man kaum reisen, und am nächsten Morgen ist man ausgeschlafen da.

© Georg Hochmuth/Georg Hochmuth/APA/dpa Der Nightjet-Zug am Wiener Hauptbahnhof. Bequemer kann man kaum reisen, und am nächsten Morgen ist man ausgeschlafen da.

Mit der Bahn zu reisen hat viele Vorteile: Es ist entspannend, umweltfreundlich, landschaftlich reizvoll und man kommt oft direkt in die Stadt. Doch hohe Kosten und schwierige Verbindungen ins Ausland schrecken oft ab. Bahn-Experte Sebastian Wilken, Herausgeber des Bahnreise-Newsletters Zugpost, gibt Buchungstipps

1. Wer früh bucht, zahlt oft weniger. "Fast alle europäischen Bahngesellschaften nutzen dynamische Preissysteme", sagt Wilken. Die ersten Tickets sind am günstigsten. Sind diese vergriffen, wird das nächst teurere Kontingent freigeschaltet. Die ÖBB in Österreich haben dieses System bei ihren Nightjet-Nachtzügen perfektioniert - mit Preisgrenzen, die sich je nach Nachfrage ändern. "Es geht darum, für jeden Kunden den höchstmöglichen Preis zu finden", so Wilken. Der richtige Buchungszeitpunkt hängt davon ab, wie risikofreudig man ist: "Die Wahrscheinlichkeit, günstige Preise zu bekommen, ist höher, wenn man früh bucht. Aber es kann auch kurz vor der Abfahrt günstige Tickets geben." Da muss man natürlich den Mut haben.

3. Es lohnt sich, die Tickets bei anderen Landesbahnen zu prüfen. Wer von Hamburg nach Prag fährt, kann das Ticket auch bei der tschechischen Bahn České dráhy buchen - meist günstiger als bei der Deutschen Bahn. Wilken empfiehlt daher, bei grenzüberschreitenden Verbindungen auch bei den Bahngesellschaften der anderen Länder nach Tickets zu suchen.

3. Manchmal lohnt es sich, die Fahrstrecke aufzuteilen. Beispielsweise kann es günstiger sein, ein Ticket bis Chiasso, einem schweizerisch-italienischen Grenzbahnhof, bei der Deutschen Bahn zu kaufen und das zweite Ticket ab Chiasso bei Trenitalia. Der Nachteil: Wenn ein Zug verspätet ist und man den Anschluss verpasst, hat man nur bei einer Durchgangsfahrkarte Anspruch auf Entschädigung. Bei getrennten Tickets muss man oft ein neues Ticket für die zweite Strecke kaufen. Viel Pufferzeit einplanen, vor allem bei Reisen mit viel Gepäck oder Kindern. Besonders in Ländern, wo bestimmte Verbindungen nur einmal am Tag angeboten werden, und bei Nachtzügen. "Da würde ich nicht 20 Minuten Umstiegszeit planen, sondern lieber zwei Stunden."

4. Andere Buchungsplattformen wie Trainline oder Rail Europe bieten oft Verbindungen, die es auf der Website der Deutschen Bahn nicht gibt. Man sollte aber darauf achten, dass nicht zwei separate Tickets ausgestellt werden.

5. Als finalen Spartipp empfiehlt Wilken Interrail. Das Ticket ermöglicht unbegrenztes Zugfahren in Europa für verschiedene Zeiträume. "Wenn ich innerhalb eines bestimmten Zeitraums mehrere Ziele erreichen will, kann das schnell günstiger sein, als einzelne Tickets zu kaufen."

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