Gesetzliche Vorschriften beachten

Elektronische Parkscheibe: Was erlaubt ist – und was nicht

Ursula Ellmer

E-Mail zur Autorenseite

23.1.2024, 21:27 Uhr
Diese digitale Parkscheibe ist gesetzeskonform.

© Needit Diese digitale Parkscheibe ist gesetzeskonform.

Elektronische Parkscheibe: Was ist das überhaupt?

Bei einer elektronischen Parkscheibe muss die Ankunftszeit nicht manuell eingestellt werden. Stattdessen funktioniert das automatisch, und zwar mithilfe eines batteriebetriebenen Bewegungsmelders. Er registriert, wenn das Auto länger als beispielsweise 20 Sekunden steht. Dann wird auf einem Display der Beginn der Parkzeit sichtbar, und zwar genau so, wie es die Vorschrift auch bei einer herkömmlichen Parkscheibe verlangt - ab der nächsten halben Stunde nämlich. Kommt man etwa um 11:17 Uhr am Parkplatz an, wird 11:30 als Parkbeginn eingestellt, bei Ankunft um 15:37 Uhr ist es 16:00 Uhr.

Wo liegen die Vorteile?

Dass man nicht vergisst, die Parkscheibe auszulegen und korrekt einzustellen. In aller Regel wird die digitale Variante nämlich dauerhaft (zum Beispiel mit Klebepads) an der Windschutzscheibe befestigt, wo sie sich – wie beschrieben – automatisch justiert.

Wie sieht eine digitale Parkscheibe aus?

Die Straßenverkehrsordnung (StVO) macht hier genaue Vorgaben. Das geht damit los, dass die elektronische Parkscheibe eine Typengenehmigung benötigt. In Weiß und auf blauem Grund muss ferner der Buchstabe „P“ (Verkehrszeichen 314) aufgedruckt sein. Vom Display wird eine 24-Stunden-Zeitangabe und eine Zahlenhöhe von mindestens zwei Zentimetern verlangt. Über der elektronischen Zeitangabe sollte das Wort „Ankunftszeit“ stehen.

„Bei falscher Verwendung oder einem nicht zugelassenen Modell müssen Autofahrer mit einem Strafzettel für Falschparken rechnen, und der kann bis zu 40 Euro kosten“, warnen Experten der Arag-Versicherung.

Was ist nicht erlaubt?

Werbeaufdrucke, Verzierungen oder weitere Abbildungen. Außerdem darf die Parkuhr auf keinen Fall „mitlaufen“, also die Ankunftszeit permanent verändern. Derartige Modelle, die auf der Rückseite ein Uhrwerk haben, gibt es zwar durchaus zu kaufen. „Doch die Manipulation, ob bewusst oder unbewusst, stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit einem Bußgeld geahndet werden“, stellen die Versicherungsexperten klar.

Wo wird die digitale Parkscheibe am besten angebracht?

Dort, wo sie einerseits gut von außen sicht- und lesbar ist und andererseits den Blick des Fahrers/der Fahrerin nicht einschränkt. Der ideale Platz ist auf der Beifahrerseite und da in der rechten unteren Ecke der Windschutzscheibe. Theoretisch ist aber auch gegen das Seitenfenster nichts einzuwenden.

Was ist mit Batteriewechsel?

Normalerweise sollten die Batterien etwa drei Jahre lang halten. Viele Modelle geben ein Lichtsignal, wenn ein Austausch erforderlich wird. Ansonsten müssen Autofahrer und Autofahrerinnen das selbst im Auge behalten. Denn wenn die elektronische Parkscheibe nicht funktioniert, wird das ebenso mit einem Bußgeld belegt als wenn gar keine ausliegen würde.

Was muss ich investieren?

Die Preise für eine StVO-konforme digitale Parkscheibe beginnen bei etwa 25 Euro.

Ist die digitale Parkscheibe tatsächlich überall erlaubt?

In Deutschland und da im öffentlichen Verkehrsbereich ja. Auf privaten Parkplätzen (Supermarkt) können unter Umständen andere Regeln gelten. Auch im Ausland sollte man vorsichtig sein. Laut ADAC verbieten beispielsweise Österreich, Belgien oder die Schweiz elektronische Parkscheiben ganz. In anderen Ländern wiederum ist möglicherweise die deutsche Version nicht zugelassen.

Sicherheitshalber sollte man also immer noch eine herkömmliche Parkscheibe ins Handschuhfach legen und diese speziell im Ausland auch verwenden.

Keine Kommentare