Neues aus den Museen

Shit Storm – Meinungsstreit im Museum: Jubiläumsschau in Fürth

Carolin Ordosch

10.7.2024, 11:49 Uhr
Prospekt der Ausstellung „Feinkost Adam“ von 2002

© Jüdisches Museum Franken Prospekt der Ausstellung „Feinkost Adam“ von 2002

Museen sollen sammeln, bewahren, forschen, vermitteln und präsentieren – aber sollen sie auch provozieren? Wer sich mit jüdischen Themen nach der Schoa öffentlich auseinandersetzt, bewegt sich auf emotionalem Terrain. Allein um die Errichtung Jüdischer Museen im deutschsprachigen Raum hat es große Konflikte um konzeptionelle Inhalte, Deutungshoheiten, Egos und Emotionen gegeben. Mit manchen Themen und mancher Wechselausstellung verhält es sich nicht anders.

Die Künstlerin Anna Adam in Fürth.

Die Künstlerin Anna Adam in Fürth. © Hans-Joachim Winckler

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Jüdischen Museum Franken (JMF) in Fürth zieht die Ausstellung "Shit Storm – Meinungsstreit im Museum" mit drei thematischen Interventionen Bilanz, die am JMF Fürth für viel Wirbel gesorgt hatten: Deutungshoheiten, Raub und Restitution sowie Mythen der Toleranz.

Die Reihe beginnt mit einer Retrospektive auf die umstrittene satirische Schau "Feinkost Adam" der Künstlerin Anna Adam. Für einige Wochen im Jahr 2002 verwandelte die Berliner Künstlerin das Jüdische Museum in einen Feinkostladen, um die hinter Klischees stehenden unterschwelligen Ängste vor dem vermeintlich Fremden offenzulegen und die Neugier auf andere Kulturen zu wecken.

https://www.juedisches-museum.org

Dieser Text ist in der Museumszeitung erschienen, einer Kooperation zwischen dem Verlag Nürnberger Presse und den Museen.

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