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Geisterhafte Wesen: Der Maler Dashdemed Sampil stellt in Fürth aus

Natalie de Ligt

10.7.2024, 11:39 Uhr
Ein Werk von Dashdemed Sampil ohne Titel (2008)

© Ernst Christian Dümmler Ein Werk von Dashdemed Sampil ohne Titel (2008)

Der 1971 in der Mongolei geborene Künstler zeigt in der Werkschau "hot - cold" die ganze Bandbreite seines künstlerischen Schaffens: Leinwand- und Reliefbilder, Zeichnungen, eine Bodeninstallation, Wandbilder und Filmsequenzen. Im Zentrum seines Schaffens stehen geheimnisvolle Kreaturen, die an Archetypen denken lassen und sich bisweilen in abstrahierten Formen und Strukturen auflösen.

Ausgangspunkt ist stets die Malerei, die Dashdemed Sampil materialtechnisch erforscht und handwerklich immer wieder neu denkt. Davon zeugen die Reliefbilder, die seit 2019 entstehen und mit denen es sich der Künstler im Wortsinn schwer macht. Die teils riesigen Putzarbeiten bestehen aus dick angerührter, mit Farbpigmenten versehener Mörtelmasse und wiegen bis zu 100 kg. Schicht um Schicht trägt er die teigige Masse auf dem Untergrund auf, schiebt und formt, lässt Strukturen hervortreten, Hohlräume einbrechen, bis sie an erodierte Landschaften erinnern oder eine vage Gestalt zeigen.

Natalie de Ligt - hier in der vergangenen Ausstellung von Heino Jaegers - leitet das Fürther Ausstellungshaus.

Natalie de Ligt - hier in der vergangenen Ausstellung von Heino Jaegers - leitet das Fürther Ausstellungshaus. © Thomas Scherer

Wie alle Arbeiten des Künstlers lassen auch die Putzbilder unterschiedlichste Assoziationen und Lesarten zu. Motivisch bleiben sie im Ungefähren und entziehen sich der Interpretation. Woher seine rätselhaften Wesen kommen, die auf manche unheimlich wirken, weiß der Künstler nicht genau.

Fremd und vertraut zugleich

Im Interview mit dem Kunsthistoriker Marian Wild sagt er: „Die Gestalten entstehen im malerischen Prozess während des Ringens um die Malerei und um das Bild“. Als Sampil 2002 nach Nürnberg kam, um an der hiesigen Kunsthochschule in der Malereiklasse von Peter Angermann zu studieren, begab er sich in vielerlei Hinsicht auf eine Reise zwischen den Kulturen.

Seine Kunst oszilliert zwischen den verschiedenen Arten des Kunstschaffens und lässt seine Herkunft und das für ihn Neue ineinanderfließen. Auch seine Werke sind Grenzgänger – die zwischen Figur und deren Auflösung mäandern, das Ineinandergreifen von Techniken zeigen und ihr suggestives Potential daraus gewinnen, dass sie zugleich fremd und vertraut wirken.

https://www.fuerth.de/kunstgaleriefuerth/home/start.aspx

Dieser Text ist in der Museumszeitung erschienen, einer Kooperation zwischen dem Verlag Nürnberger Presse und den Museen.

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