Neues aus den Museen

NN-Kunstpreis und BBK-Debütant: Doppelschau in Nürnberg

Stephanie Braun

8.7.2024, 09:00 Uhr
Johannes Lenzgeiger

© unbekannt Johannes Lenzgeiger

Die Protagonistin seiner Werkreihe ist die Turbine. Weiterentwickelt vom Wasserrad bis zur modernen Dampfturbine aus Stahl ist sie heute unverzichtbar für die Stromerzeugung. In seinem neuesten Werk vereint Johannes Lenzgeiger diese technische Turbinenästhetik mit religiöser Ornamentik – teils kollagenhaft, teils zusammengeführt durch eine auf künstlicher Intelligenz (KI) beruhende Technologie.

Seine Erzählweise ist ebenso subtil wie komplex: In einem Spiel mit Vergangenheit und Zukunft blickt er auf die Turbine, die wie eine gefallene Göttin verehrt wird, die Beschleunigung und Andacht vereint.

Flagge zeigen: Das Kunstwerk von Heidi Sill weist den Weg zum neuen Eingang in das Kunsthaus am Nürnberger Königstorgraben. Hier geht es zum NN-Kunstpreis.

Flagge zeigen: Das Kunstwerk von Heidi Sill weist den Weg zum neuen Eingang in das Kunsthaus am Nürnberger Königstorgraben. Hier geht es zum NN-Kunstpreis. © Stefan Hippel

Durch diese, von einer möglichen dystopischen Zukunft aus gedachten Verklärung unserer Gegenwart hinterfragt er die Grenzen zwischen Mensch und Maschine, Beschleunigung und Andacht, Natur und Technologie, Realität und Fiktion. Dabei gibt die namensgebende Theorie um den „Akzelerationismus“ die Richtung vor: Unaufhaltsam geht es in eine posthumane Welt.

Sonderschau mit Kunst aus Franken

"Accelerometric Transfiguration" läuft als Videoprojektion auf einer turbinenähnlichen Leinwand-Assemblage. Das Video zeigt eine KI-generierte Fusion von Turbinenbildern und sakralen Ornamenten. Wir Betrachtende werden angeregt, uns in die Bewegung hineinziehen zu lassen und über die Konsequenzen der technologischen Entwicklung im Kontext unserer Gesellschaft nachzudenken.

Parallel zur Debütanten-Schau ist im Kunsthaus die Sonderausstellung zum 32. Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten zu sehen und vom 11. Juli bis 8. September bei freiem Eintritt zu besuchen. Ausgestellt werden in dieser Präsentation mit Kunst aus der Region 59 Arbeiten von 54 Künstlerinnen und Künstlern.

Dieser Text ist in der Museumszeitung erschienen, einer Kooperation zwischen dem Verlag Nürnberger Presse und den Museen.

Verwandte Themen


Keine Kommentare