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Koller und Griebel: Kunst im Dialog im Weißen Schloss in Heroldsberg

Alexander Racz

29.6.2024, 11:21 Uhr
Oskar Koller, Place de la Concorde, Paris, 1952

© Oskar Koller Stiftung Oskar Koller, Place de la Concorde, Paris, 1952

Oskar Koller (1925-2004) studierte von 1954 bis 1959 an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und war Meisterschüler von Fritz Griebel (1899-1976), der zu dieser Zeit die Akademie leitete. Anfangs malte Koller noch in einem klassischen Akademiestil, entwickelte aber rasch eine eigene Formensprache, die ihm überregionale Bekanntheit verschaffte.

Die Sonderausstellung im Weißen Schloss Heroldsberg präsentiert einen Querschnitt des Schaffens von Oskar Koller von seinen künstlerischen Anfängen bis ins Jahr 2000. Ein Schwerpunkt liegt auf Bildern, die während Kollers Akademiezeit in Nürnberg entstanden sind.

Fritz Griebel, Weibliche Akte mit Amphoren, 1956

Fritz Griebel, Weibliche Akte mit Amphoren, 1956 © Dieter Kaletsch

1957 führte ihn ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) nach Paris, wo er mit abstrakter Malerei konfrontiert wurde, die seine künstlerische Arbeit veränderte. Seit 1959 arbeitete der Erlanger als freischaffender Künstler und hatte zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland. Er beschrieb seine Entwicklung mit den Worten: „Mit der Zeit fand ich eine eigene Handschrift. Ich erkannte, je präziser und klarer ich meine gestalterischen Mittel einsetzte, desto stärker wurden meine Bilder. Trotzdem ist jedes neue Bild für mich eine Herausforderung zur künstlerischen Weiterentwicklung… Je mehr ich die malerischen Mittel beherrschte, desto freier und kühner konnte ich mich ausdrücken, was nicht zuletzt die Früchte des Alters sichtbar machen.“

Bilder aus den 1970er bis 1990er Jahren, die Kollers Eindrücke seiner vielen Reisen durch die ganze Welt verarbeiteten, komplettieren in der Ausstellung das mannigfaltige Spektrum seiner Kunst und zeugen von Kollers „Früchten des Alters“.

Der Künstler Fritz Griebel

Der Künstler Fritz Griebel © Udo Güldner

Wie Koller wandte sich auch Fritz Griebel in den 1950er und 1960er Jahren der abstrakten Malerei zu, malte aber auch figurativ. Beispielhaft sind seine Serien von Aktdarstellungen gliederpuppenartiger Figuren. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl dieser Arbeiten erstmals der Öffentlichkeit. Bereichert wird die Sicht auf den Künstler Fritz Griebel durch Arbeiten aus seiner Zeit als Direktor der Akademie und eine Auswahl seiner seltenen Keramiken.

Die Ausstellung "Koller und Griebel. Kunst im Dialog" wird mit Leihgaben der Oskar Koller Stiftung und des Kunstmuseums Erlangen sowie privater Leihgeber unterstützt.

https://www.weisses-schloss-heroldsberg.de

Dieser Text ist in der Museumszeitung erschienen, einer Kooperation zwischen dem Verlag Nürnberger Presse und den Museen.

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