Stellungnahme
„L‘Amour toujours“ im Festzelt: Sacker Kärwaburschen distanzieren sich - Hausverbot droht
Lokalredaktion Fürth
Die Sacker Kärwaburschen haben auf die ausländerfeindlichen Gesänge auf ihrer Kirchweih reagiert: Auf ihrer Facebook-Seite distanzieren sie sich klar von dem Vorfall.
In der Nacht zum Samstag hatten bislang unbekannte Kärwa-Besucher nach dem Ende des offiziellen Musikprogramms im Festzelt die Textzeilen "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" zur Melodie des Partyhits "L‘Amour toujours" gegrölt. Das aus dem Jahr 1999 stammende Lied von Gigi D’Agostino wird seit Monaten von Rechtsradikalen vereinnahmt, sie ermutigen dazu, zum eigentlich textlosen Refrain die erwähnten Parolen zu singen. Auf dem Oktoberfest und anderen Festen wurde der Song daher schon verboten.
"L‘Amour toujours" auf der Sacker Kirchweih: Kärwaburschen distanzieren sich
Auch die Organisatoren der Sacker Kirchweih positionieren sich klar und kündigen Konsequenzen an, sollte die Polizei die Besucher ausfindig machen: "Wir, der Sacker Kirchweihburschen 1989 e.V. und die Zeltbetriebe Schächtner, distanzieren uns von der auswärtigen unbekannten Personengruppe, die ihr rechtes Gedankengut auf unserer schönen und friedlichen Sacker Kärwa loswerden musste", heißt es in der Stellungnahme auf Facebook. "Als es dazu kam, sind aus unseren Reihen des Vereins und auch Sacker Bürger eingeschritten, um es zu unterbinden. Leider konnte sich die Gruppe unentdeckt davon machen, als die Polizei kam. Wenn die Polizei die Personen ermitteln kann, werden die Personen ein Hausverbot für die Sacker Kärwa erteilt bekommen."
Die Kärwaburschen betonen: "Wir als Kärwaverein möchten jährlich eine schöne Kärwa für all unsere Gäste ausrichten, egal welcher Herkunft. Es ist wichtig, dass wir alle respektvoll miteinander umgehen und uns für eine inklusive und gerechte Gesellschaft einsetzen."
Beamte der Fürther Polizei, die sich zu dem Zeitpunkt außerhalb des Festzelts befanden, hatten gegen Mitternacht die ausländerfeindlichen Gesänge wahrgenommen, wie das Präsidium Mittelfranken berichtet hatte. Nach wenigen Wiederholungen und noch ehe die Beamten das Festzelt betraten, stellten die bislang unbekannten Gäste den Gesang ein, hieß es seitens der Polizepressestelle. Ermittlungen laufen.
