Insolvenz führt zum Aus

Esprit schließt alle Filialen: Das Aus der Modemarke betrifft 1300 Mitarbeiter - auch in Franken

9.8.2024, 10:46 Uhr
Alle noch bestehenden Esprit-Filialen werden geschlossen.

© Bernd Thissen/Bernd Thissen/dpa Alle noch bestehenden Esprit-Filialen werden geschlossen.

Der Modekonzern Esprit schließt bis zum Jahresende alle seine 56 Filialen in Deutschland. Etwa 1300 Mitarbeiter verlieren ihren Job, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) erfuhr. Die Markenrechte für das insolvente europäische Geschäft sollen an den britischen Finanzinvestor Alteri verkauft werden.

Bereits im Mai hatte die bekannte Handelskette Esprit beim Amtsgericht in Düsseldorf Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Doch die Bemühungen, das Unternehmen zu retten, haben nicht gefruchtet. Ein Käufer für das ganze Unternehmen sei nicht gefunden worden, teilte Esprit Europe vor etwa einer Woche mit, als das Amtsgericht Düsseldorf das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für die in Ratingen ansässige Esprit Europe GmbH sowie sechs weitere deutsche Gruppengesellschaften des Modekonzerns eröffnete. Zum Sachwalter bestellt wurde Lucas Flöther.

"Wir müssen leider feststellen, dass alle Interessenten in dem unverändert sehr angespannten Marktumfeld für den Modehandel nicht oder nur sehr begrenzt bereit sind, dieses unternehmerische Risiko einzugehen", zitierte das "manager magazin" dazu den als Sanierer angetretenen Christian Gerloff. Von den 1300 Mitarbeitern, darunter auch einige in der Region, bleibe allenfalls eine zweistellige Zahl übrig, denn der Betrieb werde in der nächsten Zeit ganz oder teilweise heruntergefahren, hieß es. Jetzt kam die befürchtete Hiobsbotschaft, dass bundesweit alle 56 Filialen geschlossen werden. In der Region ist die Marke mit einer Filiale zum Beispiel im Franken-Center in Nürnberg und in Gunzenhausen, vor allem aber in Modehäusern wie Galeria, Wöhrl, den AWG Mode Centern oder Schuh Mücke vertreten.

Hauptsitz von Esprit ist in Hongkong, bis 2021 unterhielt der Konzern jedoch auch eine Zentrale im deutschen Ratingen. Das Unternehmen ist mittlerweile in über 30 Ländern aktiv und gehört auch in Deutschland zu einer der bekanntesten High-Street-Marken im Land. Schon im Jahr 2020 durchlief Esprit ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren. Damals wurde rund ein Drittel der Belegschaft entlassen, 100 Filialen wurden geschlossen.

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