Fränkisches Unternehmen
Drei Jahre nach Übernahme von Roller in Nürnberg: Opti-Wohnwelt ist insolvent
Zerrissene Lieferketten, der Ukraine-Konflikt, eine starke Inflation, hohe Rohstoffpreise: Statt mit den 20 im Jahr 2021 zusätzlich übernommenen Standorten weiter zu wachsen, muss die fränkische Opti-Wohnwelt Insolvenz anmelden.
Wie das Unternehmen mit Sitz in Niederlauer mitteilte, hat es am Amtsgericht Schweinfurt einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Anders als im regulären Insolvenzverfahren bleibt bei der Eigenverwaltung die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung. Dem Unternehmen wird vom Gericht aber ein sogenannter Sachwalter zur Seite gestellt.
Dieser Schritt sei "alles andere als leicht gefallen", sagt Geschäftsführer Oliver Föst, angesichts der "angespannten wirtschaftlichen Situation" sei dieser aber die beste Möglichkeit, die Gruppe zu sanieren.
"Roller" erst 2021 übernommen
Das 1978 gegründete unterfränkische Familienunternehmen zählt deutschlandweit 41 Möbelhäusern – 28 Opti-Wohnwelten und 13 Opti-Megastores – und rechnet sich selbst zu den 20 größten Möbelhändlern in Deutschland. In Nürnberg hat das Unternehmen vor drei Jahren den ehemaligen "Roller" in Mögeldorf übernommen, 29 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Man habe bis auf Weiteres weiter für die Kunden geöffnet, betont das Unternehmen. Auch habe das Verfahren keinen Einfluss auf Gewährleistungs- und Garantieansprüche.
Nicht nur im Einzelhandel rollt gerade eine Pleitewelle: Die Auskunftei Creditreform registrierte im ersten Halbjahr rund 11.000 Firmenpleiten. Ein Plus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - und der höchste Stand seit fast zehn Jahren.
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