Aktuelles IHK-Konjunkturklima

„Ernüchterung macht sich breit“: Mittelfränkische Unternehmen blicken sorgenvoll in die Zukunft

Melanie Kunze

Thementeam Regionale Wirtschaft und Wohnen

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16.10.2024, 15:22 Uhr
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) mit ihrem Sitz im Nürnberger Haus der Wirtschaft veröffentlicht ihren Konjunkturklima-Index für den Herbst.

© Marcus Bredt/Stadt Nürnberg/Martin Schutt, dpa Die Industrie- und Handelskammer (IHK) mit ihrem Sitz im Nürnberger Haus der Wirtschaft veröffentlicht ihren Konjunkturklima-Index für den Herbst.

Eine sinkende Nachfrage und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sorgen für schlechte Stimmung in der mittelfränkischen Wirtschaft: Der Konjunkturklima-Index der IHK Nürnberg für Mittelfranken ist im Herbst auf 92,5 Punkte gesunken – den niedrigsten Wert der letzten zwei Jahre.

Zur Verschlechterung der Lage tragen laut IHK steigende Arbeitskosten, die weiterhin hohen Energiepreise und anhaltende Schwierigkeiten bei der Fachkräftegewinnung bei. "Vor allem sorgen sich die Betriebe wegen der rückläufigen Nachfrage und Auftragseingänge, weil sich die Verbraucher zurückhalten. Auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen bereiten den Unternehmen Probleme, da es ihnen an Planungssicherheit fehlt und sie sich hohen Bürokratie- und Abgabenlasten ausgesetzt sehen", schreibt die IHK-Pressestelle in ihrer Analyse.

Weiter heißt es darin: "Damit hat sich wieder Ernüchterung breit gemacht, denn im Frühjahr war noch die Hoffnung aufgekeimt, dass sich die wirtschaftliche Lage stabilisieren könnte" - bei der damaligen IHK-Umfrage war der Konjunkturklima-Index noch bei 103 Punkten gelegen.

Fränkische Betriebe gehen auf "Sparkurs"

Bei den Geschäftsaussichten für die nächsten Monate äußern sich laut IHK die befragten Unternehmen negativ: Der Anteil der Unternehmen, die von schlechteren Geschäften ausgehen, ist deutlich höher als der Anteil der Optimisten. "Angesichts der schlechten Stimmung gehen die Betriebe bei den Investitionen wieder auf Sparkurs", fasst die IHK zusammen. Besonders Industrie und Bauwirtschaft, aber auch der Handel fahren demnach ihre Pläne zurück. Und: Beim Personal planen die Betriebe eher vorsichtig und rechnen unterm Strich mit einem Rückgang der Beschäftigten.

"Die schwache Nachfrage kommt aktuell zu den bekannten Standortproblemen und Kostenbelastungen hinzu. Das ist eine äußerst problematische Mischung, sodass sich viele Unternehmen derzeit die Frage stellen, ob der Standort Deutschland für sie noch rentabel ist", so IHK-Präsident Armin Zitzmann.

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