Die Frankfurter Skyline im Nebel, in der Mitte das Hochhaus der Commerzbank.
© IMAGO/Jan Eifert
Die Frankfurter Skyline im Nebel, in der Mitte das Hochhaus der Commerzbank.

Abwehr von Übernahme

Commerzbank will Tausende Stellen abbauen - zehn Filialen in der Region

Schon im Januar hatte die "Financial Times" (FT) vermeldet: Um eine mögliche Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit zu verhindern, prüfe die Commerzbank auch den Abbau Tausender Jobs. Es werde erwartet, dass die Pläne dem Betriebsrat in den kommenden Wochen vorgestellt werden, schrieb die Zeitung und bezog sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Jetzt scheinen die Pläne Realität zu werden. Laut der Nachrichtenagentur Reuters, die sich auf Insider beruft, könnten zwischen 3000 und 4000 Stellen wegfallen. Insgesamt hat die Commerzbank weltweit noch 42.000 Mitarbeiter.

Im Januar wollte die Commerzbank Nürnberg zu den Medienberichten und zur allgemeinen Stimmung im Unternehmen noch keine Stellung nehmen. Stattdessen verwies sie gegenüber unserer Redaktion auf den sogenannten Kapitalmarkttag am 13. Februar, an dem auch die Mitarbeitenden informiert würden. Die Bank betreibt im Großraum zehn Filialen, davon zwei in Nürnberg und jeweils eine in Fürth, Erlangen, Lauf, Schwabach, Forchheim, Neumarkt, Auerbach und Ansbach. Außerdem hat sie zwei SB-Standorte in Nürnberg.

Auch die Bundesregierung lehnt eine Übernahme ab

Zum Hintergrund: Die Unicredit kontrolliert rund 28 Prozent der Commerzbank und hat bereits angekündigt, eine Genehmigung der Aufseher für eine Beteiligung von bis zu 29,9 Prozent einzuholen. Ab einem Anteil von 30 Prozent wäre die Mailänder Bank verpflichtet, ein öffentliches Übernahmeangebot vorzulegen.

Der damalige Commerzbank-Betriebsratschef Uwe Tschäge hatte Ende 2024 im "Handelsblatt" gewarnt, bei einer Übernahme der zweitgrößten deutschen Privatbank könnten zwei Drittel aller Stellen in Deutschland wegfallen.

Bei der Unicredit hieß es seinerzeit, dies sei völlig aus der Luft gegriffen. Neben Betriebsrat und Gewerkschaften lehnt auch die Bundesregierung das Vorgehen der Italiener ab.

Inzwischen baut Unicredit-Chef Andrea Orcel im Ringen um eine Übernahme auf eine neue Bundesregierung. "Eine Übernahme der Commerzbank würde fast zwei Jahre dauern", sagte er am Dienstag der dpa. Vor Ende 2025 oder Anfang 2026 werde man kein Angebot vorlegen können.

Keine Kommentare