Konzern entschuldigt sich

Adidas-Kampagne mit Model Bella Hadid sorgt für Kritik: Israelische Botschaft ist entsetzt

Kerstin Freiberger

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19.7.2024, 10:36 Uhr
Bella Hadid, das Gesicht der aktuellen Adidas-Kampagne, hat palästinensische Wurzeln und sorgte bereits für Kontroversen.

© IMAGO/Norbert Scanella/IMAGO/PanoramiC Bella Hadid, das Gesicht der aktuellen Adidas-Kampagne, hat palästinensische Wurzeln und sorgte bereits für Kontroversen.

Adidas will nach heftiger Kritik seine neueste Kampagne mit dem Supermodel Bella Hadid überarbeiten, wie mehrere Medien berichten. Das fränkische Unternehmen hatte einen Sneaker auf den Markt gebracht, der an ein Modell von den Olympischen Spielen 1972 erinnert.

Terroristen der Gruppe "Schwarzer September" hatten damals elf israelische Sportler und Betreuer ermordet. Auf dieses schreckliche Ereignis hätte der Sportartikelhersteller mehr Rücksicht nehmen müssen – so lautet der Vorwurf einiger Nutzer in den sozialen Medien. Auch die israelische Botschaft ist entsetzt.

Bella Hadid, das Gesicht der aktuellen Kampagne, hat palästinensische Wurzeln. "Sie nahm in der Vergangenheit häufiger an propalästinensischen Protesten teil. Dort fiel sie mitunter mit israelfeindlichen Parolen auf", schreibt "Spiegel Online".

Adidas hat mittlerweile reagiert und entschuldigt sich "für jegliche Verärgerung oder Leid, das dadurch verursacht worden ist".

"Die adidas Originals SL72 Kampagne vereint ein breites Spektrum an Partnern, um unseren leichten Laufschuh zu zelebrieren, der vor mehr als 50 Jahren entworfen wurde und in Sport und Kultur auf der ganzen Welt getragen wird", teilte ein Sprecher gegenüber der "Berliner Zeitung" mit. Dabei sei sich das Unternehmen bewusst, dass Verbindungen zu "tragischen historischen Ereignissen hergestellt wurden – auch wenn diese völlig unbeabsichtigt sind".

Adidas erklärte weiter: "Aus diesem Grund überarbeiten wir die Kampagne. Wir glauben an den Sport als verbindende Kraft auf der ganzen Welt und werden unsere Bemühungen fortsetzen, Vielfalt und Gleichberechtigung in allem, was wir tun, zu fördern."

Adidas hat Posts wieder gelöscht

Das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet, dass der Konzern die Kampagne mit Model Bella Hadid bereits gestoppt hat. "Unter anderem in sozialen Medien warb Adidas mit dem Model mit palästinensischen Wurzeln für einen Schuh, am Donnerstagabend löschte Adidas die Posts wieder", heißt es.

Eine Anfrage unserer Redaktion an den fränkischen Sportartikelhersteller blieb bislang unbeantwortet.

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