Siewerts Plan

Weiter auf dem Weg der kleinen Schritte: Wie das Kleeblatt Hertha BSC schlagen will

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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6.12.2024, 18:16 Uhr
Genau zuhören, bitte: Jan Siewert will mit seiner Mannschaft endlich mal wieder ein Fußballspiel gewinnen.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink Genau zuhören, bitte: Jan Siewert will mit seiner Mannschaft endlich mal wieder ein Fußballspiel gewinnen.

Auf dem Weg der kleinen Schritte schaute Jan Siewert nochmal zurück. Am Samstag um 13 Uhr wartet im Ronhof mit Hertha BSC ja eine große Aufgabe auf das Kleeblatt, bei der es für den Trainer aber auf Dinge ankommt, die er zuletzt schon gesehen hat. "Der Blick auf das kommende Spiel ist auch ein Rückblick auf das alte Spiel", betonte Siewert am Donnerstag. "Wir haben in Ulm gezeigt, dass wir mit dem Ball Phasen haben können, in denen wir das Spiel kontrollieren können."

Gegen die Berliner, die am Mittwoch in Köln mehr als 120 Minuten im DFB-Pokal spielen mussten, sei es "unerlässlich, dass wir in Phasen kommen, in denen wir selbst den Ball haben, weil die Hertha eine sehr spielstarke Mannschaft ist". Seine eigene Mannschaft habe durchaus "eine Qualität im Ballbesitz", die ihr aufgrund der Ergebnisse und Erlebnisse der vergangenen Wochen aber sichtbar abhandengekommen ist.

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"Das Spiel in Ulm hat deutlich aufgezeigt, dass wir uns in ruhigere Phasen im Sinne von Kontrolle des Spiels entwickeln müssen", betonte Siewert. Beim Aufsteiger "ist es mir ein zu schnelles Ping-Pong-Spiel geworden, in dem es hin und her ging, in dem es Phasen gab, in denen wir keine Dominanz mehr ausgestrahlt haben". Spielerisch will der Trainer nun Fortschritte sehen, die auch dem oft noch instabilen Gesamtgebilde Stabilität geben sollen.

"Wenn du mehr Kontrolle hast und kürzere Pässe im engeren Bereich spielst, dann stehst du auch mit der Mannschaft an sich viel enger", erklärte Siewert. "Dann kommst du besser in Gegenpressing-Momente und hast selbst die Möglichkeit, in die Tiefe zu kommen." Um dort Tore zu schießen - und mal wieder ein Spiel im Ronhof zu gewinnen. Die vergangenen vier Heimspiele hat das Kleeblatt allesamt verloren, der letzte (und einzige) Heimsieg gelang am ersten Spieltag gegen Preußen Münster. In der Heimtabelle sind die Fürther damit inzwischen auf den letzten Platz abgerutscht.

Wenig erbauliche Aussichten für den Abstiegskampf also, in dem Siewerts Team an den kommenden beiden Wochenenden aber große Schritte machen könnte. Nach dem Hertha-Spiel schaut acht Tage später ja auch noch Hannover 96 im Ronhof vorbei. Wenn alles perfekt läuft, könnte sich das Kleeblatt die Hälfte der magischen 40 Punkte schon eineinhalb Wochen vor Heiligabend unter den Weihnachtsbaum legen.

"Rein vom Bild her sieht es schwierig aus und es wird auch herausfordernd sein", betonte der Trainer, der allerdings "Freude auf richtig geile Spiele ausstrahlen" und seiner Mannschaft auch den Glauben an sich selbst zurückgeben will. "Wir haben Chancen, jedes Spiel zu gewinnen", betont Siewert. Personell sieht es dafür nach schwierigen Wochen wieder sehr gut aus. Bis auf Jomaine Consbruch (Trainingsrückstand) sowie Kerim Calhanoglu (Reha) sind alle Spieler fit. Für den Weg der kleinen Schritte.

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