Nach Fürstners Aufstieg
Vom Torwarttrainer zum NLZ-Chef: Christian Fiedler wird Sportlicher Leiter im Kleeblatt-Nachwuchs
8.1.2025, 12:00 UhrDie Personalie ging ein bisschen unter. Nachdem das Kleeblatt im Oktober Cheftrainer Alexander Zorniger und Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi entlassen hatte, änderte sich auf verschiedenen Positionen einiges. Stephan Fürstner wurde vom Sportlichen Leiter des Nachwuchsleistungszentrums erst interimsmäßig und dann auch offiziell zum Sportdirektor, U23-Trainer Leo Haas zum Kurzzeit-Trainer der Profis - und auch Christian Fiedler bekam mal wieder einen neuen Job.
Der 49-Jährige hat beim Kleeblatt inzwischen schon so einiges gemacht. 2015 war er als Torwarttrainer nach Fürth gekommen. Acht Jahre lang kümmerte er sich um die Torhüter, vor eineinhalb Jahren verlor er seinen Job aber und wurde durch Nico Hildebrandt ersetzt. Den Verein verlassen musste Fiedler damals aber nicht, man habe ihm "eine Position in unserem NLZ angeboten", verkündete Azzouzi im Juni 2023. Dort könne Fiedler "mit seiner umfangreichen Erfahrung einen großen Mehrwert in der Ausbildung unserer jungen Keeper bieten".
Christian Fiedler wird NLZ-Chef bei der SpVgg Greuther Fürth
Die Weiterbeschäftigung lag aber auch daran, dass Fiedler bei der Spielvereinigung, anders als die meisten Mitarbeiter im Profifußball, einen unbefristeten Vertrag hat. Deshalb übernahm er nach seinem Positionswechsel zunächst die neue Rolle des "Torwart-Koordinators" im Nachwuchsbereich. Im Sommer 2024 vertrauten ihm die Verantwortlichen dann die U15 an, die Fiedler als Trainer betreute - bis das personelle Beben im Oktober alles veränderte.
Nach Haas‘ Beförderung zu den Profis übernahm Fiedler als Interimstrainer bei der U23, die er in fünf Regionalliga-Spielen coachte. Danach kehrte er wieder zu seiner U15 zurück - wird diese aber ab sofort nicht mehr trainieren. Wie die Spielvereinigung am Mittwoch verkündete, übernimmt der 49-Jährige erneut einen offenen Posten. Die Rolle des Sportlichen Leiters im Nachwuchsleistungszentrum, im allgemeinen Sprachgebrauch auch als NLZ-Chef bekannt, war seit Fürstners Aufstieg zum Sportdirektor ja unbesetzt geblieben.
Führungslos war der Nachwuchs damit nicht, weil es seit vielen Jahren eine Doppelspitze mit dem "Administrativen Leiter" Jürgen Brandl gibt. Der hatte in den vergangenen Jahren schon einige Menschen neben sich. Mirko Reichel, Björn Schlicke, dann Stephan Fürstner, der nach wenigen Monaten aufstieg. Man werde sich "Zeit lassen" und "die Winterpause nutzen, um die Position wohlüberlegt nachzubesetzen", betonte Fürstner im November.
Jetzt ist klar: Der ehemalige Bundesliga-Torhüter Fiedler übernimmt den Job. "Christian kennt alle Facetten des Profi-Daseins und weiß, welche Potentiale wir als Verein noch haben", sagt Fürstner. "Er wird den eingeschlagenen Weg fortführen und in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern und Trainern im NLZ die Förderung unserer Talente vorantreiben."
Fiedler selbst will die Nachwuchskicker "bestmöglich entwickeln für unseren Auftrag, Spieler in den Profibereich zu führen. Ich werde versuchen, mit meiner Erfahrung unsere sehr guten Trainer bei dieser Aufgabe zu unterstützen." Man werde "die Rückrunde auch dafür nutzen, um unsere vorhandenen Strukturen und Verantwortlichkeiten weiterzuentwickeln", betont der neue NLZ-Chef.
Geschäftsführer Holger Schwiewagner hatte vor einigen Wochen im "Fürther Flachpass", dem Kleeblatt-Podcast dieser Redaktion, bereits betont, dass der Verein sein "Ausbildungskonzept" im Nachwuchsbereich überarbeiten und verbessern will.
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