Seit 2015 im Verein

Vertrag aufgelöst: Warum Torhüter Semir Kaymakci nicht mehr fürs Kleeblatt aufläuft

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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16.7.2024, 10:30 Uhr
Beim Vorbereitungsstart Ende Juni trainierte Semir Kaymakci noch mit den Kleeblatt-Profis.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr/Sportfoto Zink / Daniel Marr Beim Vorbereitungsstart Ende Juni trainierte Semir Kaymakci noch mit den Kleeblatt-Profis.

Beim SV Loderhof waren sie damals sehr stolz. Im Sommer 2015 verabschiedete die E1-Jugend des Vereins aus Sulzbach-Rosenberg ihren besten Spieler, der die Aufmerksamkeit eines Zweitligisten auf sich gezogen hatte. Sogar die Lokalzeitung berichtete, dass dieser junge Bub namens Semir Kaymakci aus der Oberpfalz zur Spielvereinigung Greuther Fürth wechselt.

Beim Kleeblatt kam Kaymakci dem Traum vom Profifußball mit jedem Jahr in der Jugend ein bisschen näher. Mit 16 Jahren hütete er im Herbst 2021 erstmals das Tor der U23 in der Regionalliga, etwas mehr als ein Jahr später durfte das große Torhütertalent aus dem eigenen Nachwuchs dann mit ins Trainingslager nach Belek.

SpVgg Greuther Fürth: Profivertrag für Semir Kaymakci

Dort hinterließ der damals 18-Jährige einen sehr guten Eindruck und ließ die Offensivspieler immer wieder mit starken Reflexen verzweifeln. "Semir hat es in den letzten Wochen und Monaten sehr gut gemacht", betonte Rachid Azzouzi im Januar 2023. "Er ist super ehrgeizig, ein ganz feiner Kerl und ein großes Torhütertalent, das sehr viel mitbringt."

Deshalb ging Kaymakci im Sommer 2023 dann auch als Stammtorwart der U23 in die neue Saison und durfte als Lohn für seine Entwicklung im November seinen ersten Profivertrag unterschreiben. Dann aber machte ihm mal wieder sein Körper einen Strich durch die Rechnung. Drei Tage nach der Unterschrift spielte er ein letztes Mal - seitdem ist kein Einsatz mehr dazugekommen. Diagnose: Schambeinentzündung.

Von dieser erholte sich das Torwarttalent die komplette Rückrunde über und tauchte erst wieder beim Trainingsauftakt der Profis Ende Juni auf. Doch gespielt hat Kaymakci bislang in keinem Vorbereitungsspiel, ins Trainingslager nach Bad Häring durfte statt ihm der 19 Jahre junge Silas Prüfrock, der von RB Leipzig kam, als Nummer drei mitfahren.

Zuletzt hieß es, dass das Talent erneut Probleme mit dem Schambein habe und deshalb pausieren müsse - doch am Mittwochvormittag veröffentlichte das Kleeblatt den wahren Grund für Kaymakcis Fehlen. "Kaymakci-Vertrag aufgelöst" stand über einer Mitteilung, die der Verein um 10.30 Uhr verschickte.

"Semir und ich hatten sehr persönliche, sehr offene und sehr vertrauensvolle Gespräche", wurde Sportchef Rachid Azzouzi darin zitiert. "Es kann im Leben Phasen geben, in denen Fußball nicht im Mittelpunkt stehen kann und bei Semir ist das gerade der Fall. Wir respektieren das und haben seinem Wunsch, den Vertrag aufzulösen entsprochen."

Nähere Angaben zu den Gründen wollte der Verein nicht machen - und bat auch darum, von weiteren Fragen abzusehen. Laut Azzouzi wird der junge Prüfrock, der derzeit in Tirol mittrainiert, nach Kaymakcis Vertragsauflösung jedenfalls nicht zur festen Nummer drei, die Fürther wollen die Position nachbesetzen. Die weiteren Talente Jan Mottl und Simon Hoffmann trainieren und spielen derweil in der U23.

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