
25-Jähriger kickt in Aue
„Schon viele Kämpfe überstanden“: Ex-Fürther Ricky Bornschein ist an Krebs erkrankt
Wer einmal mit Ricky Bornschein zu tun hatte, der vergisst ihn nicht so schnell. Bei seinem ersten Interview als Spieler des Kleeblatts erlebte man einen sehr offenen, freundlichen und warmherzigen Menschen, dem anzumerken war, dass er schon einiges erlebt hat. Mit 16 Toren in 16 Spielen für den Oberligisten Blau-Weiß Zorbau hatte sich der damals 23 Jahre alte Angreifer für ein Engagement bei der Fürther U23 empfohlen, die im Winter 2023 auf der Suche nach einem neuen Stürmer war.
„Natürlich ist es mein oberstes Ziel, es zu den Profis zu schaffen“, sagte Bornschein, der erfrischend ehrlich von sich und seinen Träumen erzählte. Im Frühjahr 2023 schoss er vier Tore und bereite vier weitere vor, in der vergangenen Spielzeit zeigte er dann seine ganze Klasse. Bornschein erzielte 17 Tore und legte seinen Kollegen nochmal sechs auf. Die Verantwortlichen des Kleeblatts trauten ihm den Sprung zu den Profis trotzdem nicht zu - weshalb der Angreifer zurück in den Osten ging. Der ehemalige Zweitligist Erzgebirge Aue verpflichtete den so treffsicheren Regionalliga-Stürmer - der nach seinem Wechsel aber eine sehr schwere Zeit erlebte.
Von der SpVgg Greuther Fürth zu Erzgebirge Aue
Bislang stand der 25-Jährige in der dritten Liga, auch wegen mehrerer Verletzungen, nur zweimal der Startelf, Tore schoss er lediglich im Sachsenpokal. „Die letzten Monate habe ich mich auf dem Platz und auch außerhalb davon oftmals unwohl gefühlt und hatte immer wieder mit Verletzungen oder Schlappheit zu kämpfen“, schrieb Bornschein nun auf Instagram. „Es fiel mir schwer, meine Probleme zu äußern, weil sie sich gefühlt jeden Tag anders dargestellt haben. In privaten Gesprächen und auch in der Zeit allein habe ich öfter gemerkt, dass etwas nicht stimmt.“
Bornschein, der schon in Fürth alles für den Erfolg getan hatte, behielt mit seinem Gefühl recht. „Als Sportler und Mensch, der sehr auf sich achtet, kennt man seinen Körper irgendwann und die Müdigkeit und Schlappheit wurden immer schlimmer“, erzählt er. „Ich habe viel Gas gegeben in den Rehamaßnahmen und habe auch immer versucht, trotzdem alles zu geben. Anfang letzter Woche hatte ich dann so starke Schmerzen über Nacht bekommen, dass ich sofort handeln musste.“
Wie Ricky Bornschein mit der Diagnose umgeht
Also ging er zum Arzt - und bekam „bei einem Check“ die niederschmetternde Diagnose: Krebs. Doch Bornschein will auch gegen diesen unfairen und unberechenbaren Gegner kämpfen, um wieder gesund zu werden. „In den Rocky-Filmen heißt es, dass es nicht darauf ankommt, wie hart man zuschlägt, sondern wie viel man einstecken kann“, schrieb er. „Ich habe schon viele Kämpfe überstanden, bei denen die Chancen gering standen und ich fühle mich bereit, auch diesen Kampf aufzunehmen.“ Der Angreifer will „am Ende als Mensch noch stärker und vor allem gesünder aus der Sache herausgehen und dann auch wieder Spaß auf und neben dem Platz haben.“
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