DFB-Pokal
Raus in Runde zwei: Schwaches Kleeblatt scheitert im DFB-Pokal an Jahn Regensburg
29.10.2024, 22:39 UhrAm Dienstagabend ging es um Geld. Sehr viel Geld. Die Tore von Dennis Srbeny und Marlon Mustapha in der ersten Runde des DFB-Pokals waren 418.906 Euro wert, inklusive der Prämie für alle Teilnehmer hatte das Kleeblatt mit dem 2:0 beim Fünftligisten TSV Schott Mainz schon mehr als 600.000 Euro eingenommen. Leichter als im Pokal lässt sich kaum Geld verdienen, weshalb nicht wenige in Fürth glücklich waren, dass die Losfee der Spielvereinigung ein weiteres Spiel beim SSV Jahn Regensburg bescherte.
Den hatten sie Ende August ja dank einer furiosen zweiten Halbzeit mit 4:0 aus dem Jahnstadion geschossen. Knapp zwei Monate später ging es nicht um drei Punkte in der zweiten Liga, sondern um viel mehr. Um weitere 837.813 Euro für den Einzug ins Achtelfinale - die demnächst allerdings auf dem Konto des SSV Jahn eingehen werden. Das 0:1 in Regensburg war aus Fürther Sicht nicht nur finanziell sehr bitter, sondern auch die erste Niederlage unter dem neuen Trainer Leonhard Haas.
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Der musste seine Mannschaft drei Tage nach dem 4:3 auf Schalke gezwungenermaßen auf zwei Positionen umbauen. Maximilian Dietz blieb mit Oberschenkelproblemen in Fürth, sodass Niko Gießelmann mal wieder als Linksverteidiger beginnen durfte. Der auf Schalke so starke Luca Itter rückte dafür von der Außen- in die Innenverteidigung. Zudem ersetzte Dennis Srbeny den im Pokal weiterhin gesperrten Noel Futkeu im Angriff.
Als der Ball dann rollte, war den Regensburgern anzusehen, dass sie zuletzt in Nürnberg acht Tore kassiert hatten. Der Jahn zog sich sehr weit vor das eigene Tor zurück und versuchte erst einmal, nichts zuzulassen. Die Fürther standen deshalb zu Beginn vor der schwierigen Aufgabe, einen sehr tiefstehenden Block voller Rot-Weißer bespielen zu müssen.
Die erste Chance entstand dann auch aus einem Freistoß. Branimir Hrgota zog aus 22 Metern ab und zwang Felix Gebhardt mit seinem wuchtigen und abgefälschten Schuss zu einer Flugeinlage. Auf der anderen Seite stieg der Ex-Fürther Sebastian Ernst nach einem ruhenden Ball am höchsten, sein Kopfball war aber kein Problem für Nahuel Noll (14.).
Nachdem es Julian Green kurz darauf erstmals aus dem Spiel versucht, aber deutlich über das Regensburger Tor gezielt hatte, hätte Roberto Massimo das Kleeblatt in Führung schießen müssen. Dennis Srbeny steckte perfekt durch auf seinen Offensivkollegen, der frei vor dem Tor aber das Bein des Regensburger Torhüters anschoss (19.).
Nachdem es auch nach 20 Minuten noch 0:0 stand, wagte sich der zuvor so destruktive Jahn immer öfter auch weiter in die Fürther Hälfte. Gefährlich wurde er dort zwar nicht, doch auch die Fürther fanden zunächst nicht zu ihrer offensiven Wucht vom vergangenen Wochenende. Stattdessen schoss Julian Green Srbeny in aussichtsreicher Position ab (und kurz darauf mehrere Meter drüber), ein paar Minuten später drehte sich Srbeny im Sechzehner gut um seinen Gegenspieler, drosch den Ball aber weit vorbei (31.).
Die beiden Torhüter hatten auch danach und bis zum Halbzeitpfiff nur sehr wenig zu tun, sodass es torlos in die Pause ging. Auch danach entwickelte sich im immer dichter werdenden Nebel kein fußballerischer Leckerbissen, Torchancen erspielten sich beide Mannschaften bis zur 57. Minute keine - und auch der Schuss von Fürths Sacha Bansé war: extrem harmlos.
Dann geschah das, was geschehen musste: Hrgota foulte im Mittelfeld seinen Gegenspieler, sodass die Regensburger den Ball per Freistoß erstmals gefährlich in den Fürther Strafraum kamen. Srbeny köpfte die Hereingabe vor die Füße von Rasim Bulic, der den Jahn tatsächlich in Führung schoss (59.). Drei Minuten später tanzte Kühlwetter Meyerhöfer aus, Noll konnte das 0:2 aus Fürther Sicht aber verhindern.
Direkt danach grätschte Torschütze Bulic Gießelmann rüde um und flog deshalb mit der Roten Karte vom Platz. Der Verteidiger des Kleeblatts konnte danach nicht mehr weiterspielen, für ihn kam Marlon Mustapha.
In der 68. Minute versuchte es Srbeny mit einem flachen Schuss, machte Gebhardt damit aber keine Angst. Kurz darauf brachte Haas mit Nemanja Motika (für Massimo) einen weiteren Offensivspieler, doch auch danach blieben die Fürther sehr harmlos - was auch an den Einwechselspielern lag. So wirklich schien sich das Kleeblatt auch in der Schlussphase nicht gegen die drohende Niederlage zu stemmen, Chancen erspielte es sich: keine.
Der Auftritt war ein klarer Rückschritt nach dem Fortschritt auf Schalke. Um 22.37 Uhr hatte Green die große Chance auf den Ausgleich, schoss aber aus drei Metern vorbei, um 22.38 Uhr pfiff Schiedsrichter Tom Bauer aber ab - und besiegelte das nächste frühe Fürther Ausscheiden im DFB-Pokal.
Regensburg: Gebhardt - Wurm, Bulic, Breunig - Pröger, Viet, Geipl, Ernst (69. Ziegele), Hein - Kühlwetter (90.+3 Bittroff), Hottmann (75. Ganaus).
Fürth: Noll; Meyerhöfer (80. Wagner), Michalski, Itter, Gießelmann (65. Mustapha) - Asta, Bansé, Green, Massimo (73. Motika) - Hrgota, Srbeny.
Schiedsrichter: Bauer (Mainz). - Zuschauer: 11.627. - Tore: .1:0 Bulic (59.) - Gelbe Karten: Hein, Ernst, Pröger, Gebhardt / Michalski, Massimo, Meyerhöfer. - Rote Karte: Bulic (Regensburg, 64./grobes Foulspiel).
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