Pokal am Dienstag
„Noch Potenzial nach oben“: So will das Kleeblatt auch in Regensburg gewinnen
Nürnberger Nachrichten
An diesem wunderbaren Abend wollte niemand nach Hause gehen. Selbst eine Viertelstunde nach dem Schlusspfiff standen die Spieler und Trainer des Kleeblatts am 30. August noch vor den 2000 Fans, die im Jahnstadion einfach nicht aufhörten zu feiern. In den Gesichtern aller Fürther sah man damals ein Strahlen, das man länger nicht mehr gesehen hatte und danach auch nur noch selten sah.
Die fünf Spiele nach dem 4:0 bei Jahn Regensburg misslangen dem Kleeblatt ja gehörig - mit dem 0:4 im Derby gegen den 1. FC Nürnberg als Tiefpunkt. Seitdem ist in Fürth nichts mehr, wie es mal war. Wenn die Spielvereinigung am Dienstagabend (20.45/Sky) in der zweiten Runde des DFB-Pokals wieder nach Regensburg reist, wird an der Seitenlinie ein anderer Trainer stehen. Leonhard Haas hat den Job von Alexander Zorniger übernommen und ist gleich mal mit einem 4:3 auf Schalke gestartet.
SpVgg Greuther Fürth: Leonhard Haas lobt seine Mannschaft
Knapp 80 Minuten lang führte seine Mannschaft am Samstag mit 4:1, bevor sie den Schalkern noch zwei Tore gönnte. Trotzdem war Haas mit seiner Premiere zufrieden. "Wir haben es über weite Strecken sehr, sehr gut gemacht, haben aber natürlich trotzdem noch Potenzial nach oben", betonte er am Montag. "Ich habe der Mannschaft aber auch gesagt, dass ich schon Dinge gesehen habe, die sie richtig gut umgesetzt haben in der Kürze der Zeit."
Haas gefiel vor allem, wie seine Spieler "die Tore, die wir erzielt haben, richtig gut herausgespielt und vollendet" haben, das 4:3 sei "unterm Strich ein gelungener Auftritt, auf dem wir aufbauen können". Am Montag hat er seiner Mannschaft in einer ausführliche Analyse weitere Details seiner Spielidee nahegebracht, die diese nun in Regensburg umsetzen soll.
Viel Zeit bleibt allen in Fürth derzeit aber nicht. Am Sonntag stand Regeneration und ein leichtes Training für die Ersatzspieler an, am Montag ein "Training mit allen, bei dem wir aber den Fakt berücksichtigen mussten, dass wir erst zwei Tage nach dem Spiel sind und gleichzeitig einen vor dem Spiel". Die Strapazen der vergangenen Wochen spüren mehrere Fußballer jetzt schon - vor allem zwei wichtige Abwehrspieler drohen im Pokalspiel auszufallen.
Maximilian Dietz und Gideon Jung könnten dem Kleeblatt fehlen
Maximilian Dietz musste auf Schalke mit Problemen an der Oberschenkel-Rückseite ausgewechselt werden, die "Verhärtung" sei "nicht ganz so easy", weshalb Haas in den verbleibenden Stunden bis zum Anpfiff schauen will, "ob es Sinn macht oder ob ein Risiko besteht, dass er länger ausfällt". Zudem ist Gideon Jung noch immer angeschlagen, "bei ihm", betonte Haas, "könnte es auch knapp werden".
Als wären zwei mögliche Ausfälle nicht schon schlimm genug, muss der Trainer auch seinen Angriff umbauen. Noel Futkeu ist wegen einer Roten Karte in der Vor-Saison weiterhin gesperrt, die anderen Angreifer im Aufgebot haben zuletzt nur wenig Werbung für sich gemacht. Daniel Kasper, der in 13 Spielen elf Tore für die U23 geschossen hat, ist für seinen ehemaligen Trainer "trotzdem kein Thema, weil die U23 auch Englische Woche hat. Wir haben noch einige Stürmer, die uns weiterhelfen können."
Dass Joe Enochs nicht mehr Trainer des Jahn ist und dessen Co-Trainer am Dienstag coachen wird, beschäftigt Haas dagegen eher weniger. "Ich glaube nicht, dass es keinen großen Unterschied macht, dass sie den Trainer gewechselt haben", betonte er. "Meine Message an die Mannschaft war, dass wir sehr bei uns bleiben müssen."
Fürth: Noll; Meyerhöfer, Michalski, Itter, Gießelmann - Asta, Bansé, Green, Massimo - Hrgota, Srbeny.
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