Heimsieg

Perfekter Auftakt im Ronhof: Kleeblatt schlägt Aufsteiger Preußen Münster mit 3:1

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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4.8.2024, 15:26 Uhr
Weiß-grüne Freude: Noel Futkeu (links) feiert Julian Green nach dessen Elfmeter zum 1:0.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Weiß-grüne Freude: Noel Futkeu (links) feiert Julian Green nach dessen Elfmeter zum 1:0.

Am Sonntagmittag erstrahlte Fürth in Weiß. Wer vor dem ersten Heimspiel des Kleeblatts in den Straßen rund um den Ronhof unterwegs war, der sah überall glückliche Menschen in weißen T-Shirts und Trikots, die sich getreu dem Motto "Alle in Weiß" daran erfreuten, dass die lange Sommerpause vorbei ist und ihre Mannschaft endlich wieder in der zweiten Liga um Punkte kämpft.

Die ersten drei holte sich die Spielvereinigung gleich zum Auftakt und feierte dabei erneut ein kleines Fußballfest im gut gefüllten Ronhof. Das 3:1 (1:1) gegen Aufsteiger Preußen Münster war trotz einiger Probleme in der ersten Hälfte sehr verdient - und sorgte dafür, dass die Menschen am Sonntagnachmittag noch ein bisschen mehr strahlten.

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Die Mannschaft, die Alexander Zorniger beim Saisonauftakt auf den Rasen schickte, war keine überraschende. Zum Start in die neue Saison vertraute der Trainer denselben elf Spielern, den er schon bei den letzten beiden Testspielen gegen die Bundesligisten St. Pauli und Freiburg vertraut hatte. So durfte auch der 20 Jahre junge Philipp Müller, den Zorniger auf der Pressekonferenz am Freitag ein bisschen kritisiert hatte, auf der Sechs beginnen.

Doch die erste Aktion der Spielzeit 2024/2025 gehörte den Gästen. Der erfahrene Marc Lorenz wollte offenbar gleich mal ein Zeichen setzen und drosch den Ball vom Anstoß weg aufs Fürther Tor, machte Nahuel Noll dort aber keine Probleme. Dafür sah Gideon Jung nach schlechtem Zuspiel von Luca Itter bereits in der ersten Minute die Gelbe Karte - eher ungünstig für einen Innenverteidiger.

Wenige Augenblicke später hätte das Kleeblatt führen können, ja fast schon müssen. Nach einem schnellen Abwurf schickte Roberto Massimo Noel Futkeu in die Tiefe, doch der in der Vorbereitung so treffsichere Angreifer traf den Ball frei vor Johannes Schenk nicht richtig. Danach wurden die Gäste erstmals gefährlich, was vor allem am etwas konfusen Fürther Abwehrverhalten lag.

In der vierten Minute verlor Marco Meyerhöfer als letzter Mann den Ball an Lorenz - und hatte Glück, dass Schiedsrichter Richard Hempel auf Foul entschied. Zwei Minuten und einen Fehlpass von Jung später kam der Münsteraner Kapitän Lorenz im Strafraum zum Abschluss, schoss aber deutlich über die Latte. Nachdem es Futkeu mit einem Abschluss aufs kurze Eck probiert hatte (14.), lud die Fürther Defensive die Gäste erneut ein - Joshua Mees war aber offensichtlich nervös und schoss frei vor Noll links vorbei (15.).

Dann wurde es mal wieder turbulent. Futkeu blieb nach einem Zweikampf im Münsteraner Strafraum liegen, während das Spiel schon wieder weiterlief (23.). Als die Fürther den Ball für eine Behandlungspause ins Aus spielten, meldete sich der VAR im Kölner Keller. Schiedsrichter Hempel schaute sich die Szene am Bildschirm an, sah ein Foul am neuen Angreifer des Kleeblatts und entschied auf Elfmeter. Julian Green schnappte sich den Ball, verlud Schenk und schob sicher zum 1:0 ein (25.).

Es war angesichts der Spielanteile eine verdiente Führung, die danach auch erstmal nicht so wirklich in Gefahr geriet. Die Preußen versuchten es zwar immer wieder, in einigen Szenen war ihnen aber anzumerken, dass sie ganz schön zu kämpfen hatten mit den Anforderungen in einem neuen sportlichen Umfeld. Doch fünf Minuten vor der Pause lief Joel Grodowski dem in dieser Szene erstaunlich langsam Itter davon und fand in der Mitte seinen Angriffskollegen, Malik Batmaz, der den Ball zum 1:1 über die Linie drückte (41.).

Unmittelbar vor dem Pausenpfiff wurde es bei einer Ecke nochmal turbulent vor dem Fürther Tor, doch als der Schiedsrichter beide Mannschaften in die Kabine bat, stand auf der Anzeigetafel weiterhin ein 1:1, das auch gut und gerne ein 2:2 oder 3:3 hätte sein können. Zu Beginn der zweiten Hälfte versuchte das Kleeblatt, daraus schnellstmöglich ein 2:1 zu machen - und schaffte das auch. Müller suchte Srbeny, der im Zweikampf stabil blieb und mit links ins lange Eck traf (50.).

Die erneute Führung gab den Fürther sichtlich Selbstvertrauen. Der sehr agile Futkeu holte nur vier Minuten später in guter Position einen Freistoß heraus. Hrgota legte sich den Ball zurecht und flankte dann genau auf den Kopf des einlaufenden Gideon Jung, der per Kopf auf 3:1 erhöhte (55.). Die Freude darüber hielt aber nur kurz, weil sich erneut der VAR einschaltete - diesmal aber blieb Hempel bei seiner Entscheidung: 3:1 fürs Kleeblatt.

Auch danach bekamen die 12.664 Zuschauer im Ronhof einiges zu sehen. Müller schoss aus 20 Metern nur knapp über die Latte, Münsters Mees köpfte auf der anderen Seite knapp vorbei - und Massimo verhinderte etwas unglücklich Srbenys zweiten Treffer, weil er dessen Schuss auf der Linie blockte. Asta hatte das 4:1 in der 69. Minute auf dem Fuß, doch Schenk fischte seinen Schuss noch aus dem Winkel.

Kurz darauf hatte der leicht humpelnde Srbeny Feierabend, für ihn kam Neuzugang Marlon Mustapha zu seinen ersten Minuten fürs Kleeblatt (71.). Danach kehrte etwas Ruhe auf dem Rasen ein, weil die Fürther etwas das Tempo herausnehmen und die Gäste angesichts des Spielstandes und der Fürther Überlegenheit auch nicht mehr Vollgas gaben. Zehn Minuten vor dem Ende brachte Zorniger mit Reno Münz (für Müller) und Niko Gießelmann (für Massimo) zwei frische Akteure.

Der 18 Jahre junge Münz übernahm in der Schlussphase die Sechserposition im 5-4-1, auf das Zorniger umstellte, um die Führung über die Zeit zu bringen. Das gelang auch weitgehend souverän, in der 89. Minute nahm der Trainer durch die Einwechslung von Oualid Mhamdi und Jomaine Consbruch noch etwas Zeit von der Uhr. In der fünfminütigen Nachspielzeit passierte nicht mehr viel, weshalb der Ronhof um kurz vor Halb Vier kollektiv strahlte.

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