Auftakt am Sonntag

Bessere Unterhaltung als im Kino: So will das Kleeblatt Preußen Münster besiegen

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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2.8.2024, 15:33 Uhr
Alexander Zorniger will mit seinem Kleeblatt "den Weg weitergehen und natürlich erfolgreich starten".

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Alexander Zorniger will mit seinem Kleeblatt "den Weg weitergehen und natürlich erfolgreich starten".

An den 16. August 1959 erinnert sich 65 Jahre später niemand mehr in Fürth. Das Freundschaftsspiel gegen Preußen Münster, das laut der lesenswerten Kleeblatt-Chronik mit einem "schmeichelhaften Sieg" für den SCP endete, ist ein sehr kurzes Kapitel in der langen und großen Historie der Spielvereinigung - in der die Stadt Münster ansonsten überhaupt keine Rolle spielt.

In knapp 121 Jahren Vereinsgeschichte hat das Kleeblatt im Ligabetrieb tatsächlich noch nie gegen den SC Preußen gespielt, was vor allem an dessen Historie liegt. 1963 gehörten die Münsteraner zwar zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga, stiegen allerdings sofort ab. Nach dem Abstieg aus der zweiten Liga 1991 verschwand der SCP für 33 Jahre in Liga drei und vier. Umso größer ist die Euphorie im Sommer 2024.

SpVgg Greuther Fürth war drittbeste Heim-Mannschaft

Nach einem Doppel-Aufstieg ist Preußen zurück in der zweiten Liga - und gastiert am Sonntagnachmittag (13.30/Sky) gleich mal beim Spitzenreiter der ewigen Zweitliga-Tabelle in Fürth. Der hat aber natürlich keine Lust, den Neuankömmling ausgiebig willkommen zu heißen. Vielmehr will Alexander Zorniger mit seiner Mannschaft da weitermachen, wo er im Mai mit dem 2:0 gegen Schalke aufgehört hat.

In der oft turbulenten Saison 2023/2024 war die Spielvereinigung ja die drittbeste Heim-Mannschaft der zweiten Liga und hat in 17 Spielen 34 Punkte geholt. "Wir wollen zuhause ähnlich erfolgreich sein wie letztes Jahr", sagte der Fürther Trainer am Freitag. "Wir wollen möglichst viele Spiele haben, nach denen die Leute rausgehen und sagen: Hat sich total gelohnt. Da brauch‘ ich nächstes Mal nicht ins Kino zu gehen."

Diesen hohen Unterhaltungswert des Zorniger-Fußballs hat der 56-Jährige schon mehrmals erwähnt - und dieser intensive Fußball soll die Menschen auch ab Sonntag wieder in größerer Zahl in den Ronhof bewegen. "Es gibt einen klar zu definierenden Zuwachs", betont der Trainer. "Die Menschen sind zufrieden mit dem, was wir machen, sie können sich damit identifizieren."

7400 Dauerkarten haben die Fürther in diesem Sommer bislang verkauft, es ist der nächste Rekordwert nach den knapp 12.500 Zuschauern, die in der vergangenen Saison durchschnittlich in den Ronhof kamen. Auch gegen Münster erwartet der Verein "über 12.000" Fans - darunter natürlich auch viele euphorisierte Doppel-Aufsteiger aus Münster, die ihre Mannschaft in der neuen Umgebung unterstützen wollen.

Allzu viel will Zorniger aber auch im neuen Fußballjahr nicht über die anderen reden. "Wir konzentrieren uns auf uns und versuchen, aus jedem Spieltag das Beste herauszuholen", sagt er. Mit dieser Herangehensweise will der Trainer mit seiner auf einigen Positionen veränderten Mannschaft "den Weg weitergehen und natürlich erfolgreich starten".

Richten sollen es am Sonntagnachmittag höchstwahrscheinlich die gleichen elf Spieler, die auch bei den letzten beiden Testspielen begannen. In dieser Woche hat sich offensichtlich kein Spieler für eine Startelf-Nominierung aufgedrängt, wenngleich der Trainer den 18 Jahre jungen Reno Münz ausgiebig lobte - und in ihm sogar eine Option für die Sechs sieht, auf der aber wohl Eigengewächs Philipp Müller (20) starten darf.

Mit der Entwicklung der beiden Talente wollen die Fürther in dieser Saison "Schritt für Schritt besser werden", sagt Zorniger, der eine klare Erwartungshaltung hat: "Wir wollen gut reinkommen, uns dann stabilisieren und dann verbessern."

Fürth: Noll; Meyerhöfer, Jung, Itter - Asta, Müller, Green, Massimo - Hrgota - Srbeny, Futkeu.

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