Kolumne zum Kleeblatt
Laubenweg 60: Bier und Fans im Pressebereich - in Ulm ist alles noch ein bisschen anders
Nürnberger Nachrichten
Der Blick in den Kühlschrank ist jedes Mal wieder eine Überraschung. Als Kleeblatt-Reporter kommt man ja viel in Deutschland herum - und lernt dabei nicht nur neue Städte und Stadien kennen, sondern immer auch ein Stück der jeweiligen Region. In den Pressebereichen kann man beispielsweise in neue Getränkewelten eintauchen, weil jeder Verein seinen eigenen Partner für die flüssige Verpflegung der Stadionbesucher hat.
In Ulm stand unter anderem eine Apfelschorle aus Saft von schwäbischen Streuobstwiesen im Kühlschrank, dazu verschiedenes regionales Wasser - und etwas, das man sonst eher selten in den Arbeitsbereichen findet. Die Ulmer Brauerei "Gold Ochsen" sponsert den SSV und lässt es sich nicht nehmen, auch die Journalisten mit ihrem naturtrüben Kellerbier zu versorgen. Gleich zwei von fünf Fächern waren mit den dunklen Flaschen befüllt. In Ulm feiert man offenbar sehr gerne.
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Doch nicht nur im Arbeitsraum ticken die Uhren beim Aufsteiger ein bisschen anders. Wer auf der Pressetribüne Platz nimmt, wird wenig später Zeuge von ausgiebigen Flüchen und Beschimpfungen, mancher Spieler des Kleeblatts hat es am Sonntag wohl eher nicht in die Herzen der Menschen in Ulm geschafft. Als der SSV später einen Elfmeter verwandelt, brandet auf den Pressesitzen sogar Jubel auf - genauso lauter Jubel wie in den Reihen davor auf der Haupttribüne.
Klar, Emotionalität gehört zum Fußball, auch Journalisten können sich davon nicht freimachen. Doch selbst der Ulmer Kollege nebenan zeigte sich am Sonntag verwundert über die gar so überbordenden Emotionen ein paar Sitze weiter. Bier und Fans im Pressebereich - in Ulm ticken die Uhren offenbar noch ein bisschen anders.
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