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„In der Wortwahl total daneben“: Fürth-Trainer Zorniger entschuldigt sich bei Torhüter Noll

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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25.8.2024, 14:25 Uhr
Enttäuscht nach dem 1:1 gegen Paderborn: Torhüter Nahuel Noll.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Enttäuscht nach dem 1:1 gegen Paderborn: Torhüter Nahuel Noll.

Am Sonntagvormittag hatte Alexander Zorniger noch einen Termin. Während sich seine Spieler beim traditionellen Auslaufen am Trainingszentrum von den Strapazen des Heimspiels gegen den SC Paderborn (1:1) erholten, stand der Trainer des Kleeblatts vor der Kamera. Er hatte noch etwas zu sagen - nachdem er am Samstagnachmittag etwas gesagt hatte, was deutschlandweit für Aufsehen sorgte.

Am Sky-Mikrofon hatte er seinen 21 Jahre jungen Torhüter Nahuel Noll ja mit sehr deutlichen Worten für dessen Patzer vor dem Paderborner Ausgleich kritisiert. Dessen Fehler sei "inakzeptabel", befand der Trainer unter anderem. "Ich war schon lange nicht mehr so geladen nach einem Unentschieden auf einen einzelnen Spieler, weil es auch ein bisschen was mit der Arroganz von diesen jungen Spritzern zu tun hat, die auch Dinge aufnehmen müssen."

SpVgg Greuther Fürth: Zorniger entschuldigt sich bei Noll

Zornigers Worte verbreiteten sich rasend schnell in Fußball-Deutschland und wurden in den sozialen Medien eifrig diskutiert. Über die offiziellen Kanäle der Spielvereinigung beteiligte sich der Trainer an der Diskussion. "Mir hat vor Jahren mal ein guter Freund gesagt, dass eine Entschuldigung in dem Plenum stattfinden sollte, in dem man auch Kritik äußert", sagte Zorniger in einem kurzen Video. Inhaltlich sei das Thema zwar "über jeden Zweifel erhaben", der Fehler von Noll also unstrittig.

Er sei allerdings "in der Wortwahl total daneben gelegen, in der Emotionalität und auch im Plenum. Da sind mir die Emotionen total durchgegangen. Das war überhaupt nicht notwendig und ist weit über das Maß hinausgegangen, das mir als Trainer zusteht." Für diese Grenzüberschreitung habe er sich "bei Nahu entschuldigt und auch bei der Mannschaft entschuldigt."

Seine kurze Botschaft schloss der Trainer mit selbstkritischen Worten - und einer Erklärung, warum er überhaupt so emotional wurde. "Es tut mir leid", sagte Zorniger. "Ich glaube, es zeigt aber auch, wie ich mit dem Spielern umgehe. Oft an der Grenze dran, aber immer im Willen, einen Spieler weiterzubringen. Das ist mir in der Situation nicht gelungen."

Kurz vor Zorniger hatte sich auch Nahuel Nolls Berater Gerhard Poschner bei "Sky" in die aufgeregte Diskussion eingemischt - und diese abgekühlt. "Alles halb so wild. Eine berechtigte Kritik von Alex, mit viel Emotion dabei, was unmittelbar nach dem Spiel eben auch passieren kann", sagte Poschner von der Agentur "Vida11". "Fußball ist eben auch Emotion". Sein junger Klient habe am Samstag "einen Fehler gemacht und wird daraus definitiv lernen. Ein Spieler muss auch mit emotionaler Kritik umgehen können, vor allem wenn sie inhaltlich berechtigt ist und von seinem eigenen Trainer kommt."

Für Poschner also kein Grund zu großer Empörung. "Nahuel ist kein Weichei und kann damit sehr gut umgehen", sagte er. "Damit ist das Thema auch erledigt."

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