
Seltsamer Auftritt
Es bleibt schwierig im Abstiegskampf: Schwaches Kleeblatt verliert 0:2 in Elversberg
In Elversberg bauen sie sehr eifrig an einer erfolgreichen Zukunft. Aus dem alten und kleinen "Waldstadion Kaiserlinde" ist in den vergangenen Jahren Stück für Stück eine moderne Arena geworden, die derzeit aber noch immer an vielen Stellen einer Baustelle gleicht. Auch auf dem Rasen baut die einst viertklassige Sportvereinigung, unterstützt von einem Pharmakonzern, an einer erfolgreichen Mannschaft, die im zweiten Zweitligajahr sogar zwischenzeitlich mal auf den Aufstiegsplätzen stand.
Mittlerweile ist die SVE nach einigen Niederlagen auf den achten Platz abgerutscht - und empfing mit der Spielvereinigung Greuther Fürth am Samstagnachmittag eine Mannschaft, die in zuletzt sogar mehr Erfolgsgeschichten geschrieben hat. Nach zwei Siegen in Folge fuhren die Fürther einigermaßen selbstbewusst ins Saarland, schienen den Glauben an sich selbst aber irgendwo auf der Fahrt verloren zu haben - und verloren deshalb verdient mit 0:2 (0:2).
SpVgg Greuther Fürth mit nur einer Änderung in der Startelf
Nach dem 2:1 gegen Regensburg sah Trainer Jan Siewert wenig Anlass, seine Startelf groß umzubauen. Rückkehrer Felix Klaus übernahm nach kurzer Krankheits-Pause den Platz von Jannik Mause in der Offensive, ansonsten sollten es dieselben Spieler richten, die zuletzt den so wichtigen Sieg im Abstiegskampf geholt hatten. Acht Tage später begann das Spiel aber zunächst genauso schlecht.
Nachdem Jomaine Consbruch den Elversberger Torhüter früh zur ersten Parade gezwungen hatte (2.), kamen die Fürther nicht richtig ins Pressing und bekamen danach nirgendwo auf dem Feld Zugriff, sodass Tom Zimmerschied Fisnik Asslani das 1:0 auflegen konnte. Wieder 0:1, wieder nach sechs Minuten, wieder unter gütiger Mithilfe des Kleeblatts. Consbruch hätte zwei Minuten später direkt ausgleichen konnten, schlenzte aber aus guter Position rechts vorbei.
Nach einer Viertelstunde wäre das Spiel beinahe entschieden gewesen: Noah Loosli fälschte ein Zuspiel von Carlo Sickinger genau in den Lauf von Asllani ab, der frei vor dem Fürther Tor auftauchte. Nahuel Noll riss seinen Arm aber noch nach oben und verhinderte das 0:2. Auf der anderen Seite kam das Kleeblatt nach einem schnellen Angriff zu einer weiteren großen Chance auf den Ausgleich, die Branimir Hrgota aber leichtfertig vergab (20.). Das rächte sich beinahe kurz darauf, doch Noll wehrte Muhammed Damars Schuss mit dem Fuß ab (25.).
Danach verflachte das Spiel auf dem sehr schlechten Rasen, ehe es kurz vor der Pause nochmal Fahrt aufnahm. Dennis Srbeny flankte zunächst aus guter Position genau in die Arme des Elversberger Torhüters (39.) und vergab dann nach einem Freistoß aus elf Metern eine weitere sehr große Chance auf den Ausgleich (44.). Diesmal rächte sich das: Loosli köpfte eine Flanke vor die Füße des erstaunlich freien Carlo Sickinger, der den Ball direkt aus der Luft nahm und die Menschen im Waldstadion jubeln ließ (45.). Direkt danach war Pause: 0:2 aus Fürther Sicht.
Trainer Siewert reagierte auf den Rückstand und tauschte das komplette Zentrum aus. Für Reno Münz und Jomaine Consbruch kamen Sacha Bansé und Maximilian Dietz, besser wurde es aber zunächst nicht. In der 52. Minute kamen die Fürther dann mal wieder vor das gegnerische Tor, wo Srbeny erst vorbeirutschte und Hrgota dann zum zweiten Mal zu lange mit dem Abschluss wartete. Auf der anderen Seite traf Tom Zimmerschied erst das Außennetz (59.), dann strich ein Schuss von Robin Fellhauer nur knapp am Tor vorbei (60.).
Abgesehen von einem Abschluss von Klaus (64.) gelang dem Kleeblatt offensiv nichts, weshalb Siewert erneut doppelt wechselte und mit Noel Futkeu und Jannik Mause (für Klaus und Srbeny) zwei frische Offensivspieler brachte (68.). Gefährlich wurde es trotzdem erstmal vor dem Fürther Tor, wo Zimmerschied das 3:0 auf den Fuß hatte, aber erneut an Noll scheiterte (69.). An den Sieg schien das Kleeblatt in der Schlussphase nicht mehr zu glauben, die 8623 Zuschauer sahen eine erstaunlich ereignislose Schlussphase, in der nahezu nichts passierte.
Auch der Trainer sah, dass nichts mehr ging und tat etwas, was man in Fürth nur selten sieht: In der 83. Minute schickte er Kapitän Hrgota vorzeitig in den Feierabend. Es war das untrügliche Zeichen, dass dieser Tag vorbei war. Elf unansehnliche Minuten später stellte Schiedsrichter Patrick Schwengers erst den Ex-Fürther Lukas Petkov mit Gelb-Rot vom Platz und erlöste dann Sekunden später mit dem Schlusspfiff alle Fürther auf und neben dem Platz.
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