Siewert lobt und kritisiert
Die Belohnung fehlt: Kleeblatt kommt im Testspiel gegen Unterhaching nicht über ein 0:0 hinaus
5.1.2025, 15:41 UhrDas neue Jahr sollte mit einem Highlight starten. Max Eberl war es zu verdanken, dass Fußball-Deutschland schon im November davon erfuhr, dass das Kleeblatt in der Winterpause ein Testspiel beim großen FC Bayern absolviert. Der Münchner Sportvorstand verplapperte sich in einer Pressekonferenz, was aber nicht weiter schlimm war, weil die Partie ein paar Wochen später wieder abgesagt wurde. Der Grund: eine "veränderte Personalsituation" und "Belastungssteuerung" beim Rekordmeister.
Deshalb lud sich die Spielvereinigung zum fußballerischen Jahresauftakt eine andere Spielvereinigung nach Fürth ein. Die aus Unterhaching ist derzeit Tabellenletzter in der dritten Liga. Das sah man am Sonntagnachmittag am Trainingszentrum auch, wo das Kleeblatt dauerhaft das Spiel machte, sich beim 0:0 trotz hochkarätiger Chancen aber nicht belohnte.
SpVgg Greuther Fürth beginnt erneut im 3-4-1-2
Nach drei Tagen Vorbereitung schickte Jan Siewert eine gemischte Mannschaft aus Stamm- und Ergänzungsspielern auf den Platz. Unter anderem durfte der 19-jährige Reno Münz in der Dreierkette und der gleichaltrige Matti Wagner im 3-4-1-2 auf der linken Außenbahn beginnen. Im Sturm kam Leihspieler Nemanja Motika derweil zu seinen ersten Minuten unter Siewert.
Die erste Chance hatten die Gäste. Der ehemalige Fürther und Nürnberger Johannes Geis schoss aus 18 Metern über das von Nils Körber gehütete Tor (2.). Dann aber kam das Kleeblatt besser in die Partie: Gideon Jung schickte Simon Asta auf der rechten Seite, wo der Außenbahnspieler einen Hachinger aussteigen ließ, anschließend aber zu zentral auf Konstantin Heide abschloss, der den Ball zur Ecke abwehren konnte (6.).
Nach dieser schoss Geburtstagskind Luca Itter drüber (7.), zehn Minuten später wurde ein Versuch von Motika ebenfalls zur Ecke abgewehrt. In der 22. Minute versuchte es Hachings Nils Ortel nach einer Rettungstat Körbers aus großer Distanz, traf aber nicht ins leere Tor, in der 27. Minute drosch Simon Skarlatidis den Ball aus der Drehung drüber. Ansonsten machten die Fürther zwar das Spiel und ließen den Ball auch oft gut laufen, wirklich gefährlich wurden sie offensiv aber kaum.
Motika ließ Geis stehen, schloss dann aber zu zentral ab (31.) - und als bräuchte es noch ein Sinnbild für die offensive Harmlosigkeit, schoss Kapitän Branimir Hrgota kurz vor dem Halbzeitpfiff beinahe über den Fangzaun hinter dem Hachinger Tor. Für den Vergleich mit dem Schlusslicht der dritten Liga war das eindeutig zu wenig. Die 45 Minuten im Dauerregen waren die zehnte Halbzeit in Folge ohne Tor aus dem laufenden Spiel heraus.
In der Pause wechselte Siewert auf allen Positionen und veränderte auch die taktische Herangehensweise. Im 4-2-3-1 bildeten Marco Meyerhöfer und U19-Kapitän Jakob Engel das Zentrum, Dennis Srbeny gab den Zehner hinter Marlon Mustapha, Roberto Massimo und Leander Popp kamen über die Außenbahn.
Nachdem Hachings Julian Kügel an Silas Prüfrock gescheitert war, schoss Massimo nach Flanke von Oualid Mhamdi vorbei (57.), kurz darauf scheiterte Mustapha mit einem Schlenzer an Kai Eisele (59.), ehe Massimo Eisele zu einer Flugeinlage zwang (63.) und dann im Eins-gegen-Eins scheiterte (68.). In der 75. Minute musste Mustapha angeschlagen vom Platz, sodass auch Denis Pfaffenrot noch ein bisschen mitspielen durfte.
Zum Sieg reichte es trotz mehrerer Chancen in der Schlussphase nicht mehr: Popp traf den Pfosten, Pfaffenrot knallte den Ball an die Latte, Massimo setzte einen Kopfball am Tor vorbei. Dann war Schluss. 0:0. "Die Intensität war gut, auch von den Themen Kompaktheit, Tiefe belaufen und dadurch Chancen kreieren war vieles drin", sagte Trainer Siewert, "aber ganz ehrlich: Wir müssen uns belohnen. Aus den sieben oder acht klaren Chancen müssen Tore fallen. Das ist unablässig. Dann kannst du auch in der Liga Spiele früher in deine Richtung bringen."
Fürth (1. Halbzeit): Körber; Münz, Jung, Itter - Asta, Müller, Bansé, Wagner - Hrgota - Futkeu, Motika.
Fürth (2. Halbzeit): Prüfrock; Mhamdi, Michalski, Dietz, Gießelmann - Engel, Meyerhöfer - Popp, Srbeny, Massimo - Mustapha (75. Pfaffenrot).
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