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Jan Siewert ist der neue Kleeblatt-Trainer, Stephan Fürstner wird Sportchef

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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12.11.2024, 22:03 Uhr
Zwölf Spiele lang Bundesliga-Trainer: Jan Siewert stand zuletzt beim FSV Mainz 05 unter Vertrag.

© IMAGO/Fotostand / Racocha/IMAGO/Fotostand Zwölf Spiele lang Bundesliga-Trainer: Jan Siewert stand zuletzt beim FSV Mainz 05 unter Vertrag.

Der Dienstag war mal wieder ein aufgeregter Tag in Fürth. Nachdem diese Redaktion um kurz nach 11 Uhr exklusiv verkündet hatte, dass die ersten zwei Trainingseinheiten dieser Woche abgesagt wurden und Leo Haas nicht mehr länger Trainer des Kleeblatts ist, wurde an den digitalen Stammtischen eifrig diskutiert. Was ist da los? Warum wurde Interimscoach Haas von seinen Aufgaben entbunden? Und: Wer wird sein Nachfolger? Wer soll das sportlich taumelnde Kleeblatt aus der Krise führen?

Antworten auf die vielen Fragen gab es aber lange nicht. Also diskutierten die Menschen weiter. In den Foren und Kommentarspalten wurden gefühlt alle Namen von derzeit arbeitslosen Trainern genannt, in den Köpfen vieler schien das Trainerkarussell unaufhörlich seine Runden zu drehen. Wie auf der Kärwa fuhren sie vorbei, die Gisdols, Lieberknechts, Wimmers und Kauczinskis. Nur ein Name war nie dabei: Jan Siewert.

Ex-Mainzer Jan Siewert soll die SpVgg Greuther Fürth retten

Der 42-Jährige hat in seinem Lebenslauf schon einige Stationen stehen, die große Bundesliga-Bühne betrat er vor knapp einem Jahr zum ersten Mal. Da übernahm er den kriselnden FSV Mainz 05 nach dem Rücktritt von Bo Svensson zunächst als Interimstrainer, gewann sein erstes Spiel gegen RB Leipzig mit 2:0, holte danach aus den sechs Spielen bis Weihnachten aber nur noch vier weitere Punkte. Dennoch hatten die Mainzer Verantwortlichen offenbar großes Vertrauen in Siewert, der zuvor die zweite Mannschaft des FSV betreut hatte.

Also statteten sie ihn mit einem neuen Vertrag bis 2026 aus. Besser wurde es zu Jahresbeginn 2024 aber nicht, die Mainzer gewannen keines der ersten fünf Spielen der Rückrunde und holten nur zwei Punkte. An Rosenmontag, als einer ganzen Stadt zum Feiern zumute war, gab der Klub bekannt, sich schon wieder von Siewert zu trennen. Der habe "mit viel Leidenschaft und Akribie" gearbeitet und "der Mannschaft gute Impulse gegeben", wie Sportvorstand Christian Heidel betonte. "Diese haben sich allerdings leider nicht in einer grundsätzlichen Trendwende oder Ergebnissen niedergeschlagen."

Seither war Jan Siewert, der zuvor auch schon in der Premier League bei Huddersfield Town gearbeitet hatte, ohne Job. Auf den Tag genau neun Monate lang. Öffentlich trat er, anders als mancher Trainer-Kollege, nicht in Erscheinung. Michael Wimmer, der lange im Nachwuchs des 1. FCN gearbeitet hatte, saß beispielsweise zuletzt bei den Fürther Spielen auf Schalke, in Regensburg sowie gegen Darmstadt auf der Tribüne und brachte sich so selbst als potenzieller Nachfolger ins Gespräch.

Doch die Wahl der Verantwortlichen des Kleeblatts fiel auf Siewert - den Stephan Fürstner gut kennt. Der Fürther Interims-Sportchef ließ zwischen 2020 und 2022 seine Karriere bei der zweiten Mannschaft des FSV ausklingen und dürfte dem "Nachwuchs-Cheftrainer" Jan Siewert am Bruchweg hin und wieder über den Weg gelaufen sein. Nun hat er seinen ehemaligen Weggefährten zum Kleeblatt gelotst.

Am Ende eines aufgeregten Tages, mehr als zehn Stunden nach den ersten Berichten, verkündete der Verein den Trainerwechsel gegen 22 Uhr auch offiziell. Zudem gaben die Fürther bekannt, dass Stephan Fürstner ab sofort neuer Sportdirektor wird. Leo Haas wird mit seinem Co-Trainer Julian Kolbeck ab Donnerstag wieder die U23 übernehmen - und damit in den Job zurückkehren, den er bis zum großen Fürther Beben vor drei Wochen ausgeübt hatte.

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