Reaktion auf Talfahrt

Exklusiv: Kleeblatt trennt sich von Trainer Leo Haas - wann der Nachfolger kommen soll

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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13.11.2024, 17:37 Uhr
Durfte nur vier Spiele Profi-Trainer sein: Leonhard Haas gewann ein Spiel mit dem Kleeblatt.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink Durfte nur vier Spiele Profi-Trainer sein: Leonhard Haas gewann ein Spiel mit dem Kleeblatt.

Am Samstag war Leo Haas noch voller Tatendrang. Nachdem er auf der Pressekonferenz den aus seiner Sicht "richtig guten" Auftritt seiner Mannschaft beim 1. FC Köln gelobt hatte, nahm sich der Interimstrainer des Kleeblatts ausführlich Zeit, um über den Zustand seiner Mannschaft und die Pläne für die Länderspielpause zu sprechen. "Viel trainieren" müsse man da vor allem - ein Plan, den Haas engagiert verfolgen wollte.

Freie Tage hatte der 42-Jährige erstmal nicht angesetzt, weil er auch in der generellen Fitness noch einigen Nachholbedarf sah. Das Programm war deshalb ein straffes: Eine Einheit am Montag, jeweils zwei am Dienstag und Mittwoch, dazu ein internes Testspiel und Spielpraxis für die Talente bei der U23 in der Regionalliga gegen Ansbach. In seinem Kopf war die Woche schon durchgeplant.

SpVgg Greuther Fürth: Ein Sieg aus vier Spielen war zu wenig für Leo Haas

Doch der schöne Plan blieb reine Theorie. Das für Montagnachmittag geplante Training wurde kurzfristig abgesagt. Auf Nachfrage betonte ein Sprecher des Kleeblatts, dass die Spieler lediglich im Kraftraum gewesen seien. Das für Dienstagvormittag um 10.30 Uhr angesetzte Training wurde ebenfalls gestrichen - und gegen 10 Uhr auch aus dem Kalender auf der Homepage des Vereins entfernt.

Vermerkt war dort für den 12. November nur noch ein "Öffentliches Training Profis" um 15 Uhr - das Leo Haas aber nicht mehr leiten durfte. Nach Informationen dieser Redaktion ist der 42-Jährige nicht mehr länger Trainer der Zweitliga-Mannschaft - obwohl geplant war, dass der ehemalige U23-Coach bis zur Winterpause an der Seitenlinie steht. Das hatte Interims-Sportchef Stephan Fürstner nach dem ernüchternden 1:5 gegen den SV Darmstadt, der zweiten Niederlage im dritten Spiel unter Haas, vor knapp einer Woche nochmal bekräftigt.

Die SpVgg Greuther Fürth braucht dringend Punkte

Doch die dritte Niederlage im vierten Spiel am Wochenende in Köln war offenbar zu viel. Danach hatten alle Beteiligten zwar die defensiven Fortschritte gelobt - Punkte gab es dafür aber erneut keine. Und die braucht das Kleeblatt dringend. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt nur noch zwei, der auf den ersten Abstiegsplatz drei Punkte. Wer die sportliche Talfahrt stoppen und diese Punkte in den kommenden Woche holen soll, blieb am Dienstag aber zunächst offen.

Um 15 Uhr standen sieben Fans und zwei Reporter am Trainingszentrum, wo sich bis 16 Uhr allerdings nichts tat. Nach einiger Zeit erschien Torwarttrainer Nico Hildebrandt mit seinen Schützlingen Nahuel Noll und Nils Körber, kurz darauf ließ Videoanalyst Bjarne Oslender seine Drohne in den Himmel steigen, um die Torhüter beim Üben zu filmen. Feldspieler hingegen sah man keine - und auch keinen neuen Trainer.

Kurz darauf schickte ein Vereins-Mitarbeiter alle Besucher vom Gelände, weil das erste Training dieser Woche kurzfristig zu einem "nicht öffentlichen" erklärt wurde - was allerdings die anwesenden Fans zuvor nicht mitbekommen hatten. Die bevorstehende Einheit hinter verschlossenen Türen werde anstelle von Haas noch das bisherige Trainerteam um Stefan Kleineheismann und Marco Konrad leiten, erklärte ein Sprecher.

Dem Vernehmen nach soll der neue Cheftrainer im Laufe des Dienstagabends verkündet werden und am Mittwochvormittag zum ersten Mal auf dem Trainingsplatz stehen. Der frühere Club-Jugend-Coach Michael Wimmer, der seit Tagen als Haas-Nachfolger im Gespräch ist, wird es nach Informationen dieser Redaktion nicht sein.

Dieser Artikel wurde am 12. November um 16.45 Uhr aktualisiert.

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