Starke zweite Hälfte

4:0 in Regensburg: Kleeblatt bleibt weiter ungeschlagen und vergoldet seinen Saisonstart

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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30.8.2024, 20:22 Uhr
Die Entscheidung: Noel Futkeu (links) traf kurz nach Wiederanpfiff zum 2:0, Julian Green und Dennis Srbeny feierten mit ihm.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Die Entscheidung: Noel Futkeu (links) traf kurz nach Wiederanpfiff zum 2:0, Julian Green und Dennis Srbeny feierten mit ihm.

Die A3 war am Freitagnachmittag ein bisschen grüner als sonst. Auf dem Weg in die Oberpfalz sah man immer wieder Menschen in T-Shirts und Trikots des Kleeblatts, knapp 2000 Fürther wollten unbedingt dabei sein beim Auswärtsspiel in Regensburg. Alexander Zorniger wiederum wollte dem ausverkauften Gästeblock "natürlich einen Dreier schenken" und so mit seiner Mannschaft "den bisher guten Start richtig vergolden".

Fünf Punkte hatte das Kleeblatt aus den ersten drei Saisonspielen ja geholt - am Freitagabend kamen drei weitere hinzu. Mit dem 4:0 (1:0) beim Aufsteiger vergoldeten die Fürther Goldhandwerker ihren Start tatsächlich und gehen nun ungeschlagen und mit acht Punkten in die Länderspielpause.

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Eine Viertelstunde vor dem Anpfiff machten die Fürther ihre Fans zum ersten Mal glücklich. Um 18.15 Uhr verkündete die Spielvereinigung, dass sie den 21 Jahre alten und international erfahrenen Offensivspieler Nemanja Motika vom slowenischen Spitzenklub Olimpija Ljubljana für ein Jahr mit Kaufoption ausleiht. "Nemanja ist ein interessanter Spieler, dem wir zutrauen, dass er uns in einer langen Saison sofort weiterhelfen kann", sagte Zorniger über das bei Hertha BSC und dem FC Bayern ausgebildete Talent.

Als der Ball dann rollte, machten die Fürther ihre Fans schnell zum zweiten Mal glücklich. Nachdem Nahuel Noll einen Schuss des Regensburgers Kai Pröger pariert hatte, fand der Torhüter mit einem langen Ball den durchstartenden Roberto Massimo. Der behauptete sich stark gegen Benedikt Saller und legte zurück auf Dennis Srbeny. Der Angreifer hätte sein zweites Saisontor schießen müssen, schoss aber nur Andreas Geipel an.

Die folgende Ecke brachte Branimir Hrgota zum vollkommen freien Marco Meyerhöfer, der den Ball direkt mit vollem Risiko aus der Luft nahm und mit der Innenseite in den Winkel schoss (4.). Nach dem wilden Beginn wurde es kurz ruhiger - und dann umso wilder. In der zwölften Minute traf Noel Futkeu nur das Außennetz, kurz darauf köpfte Regensburgs Christian Viet nach Flanke des Ex-Fürthers Sebastian Ernst drüber.

Während sich das Kleeblatt keine größeren Möglichkeiten mehr erspielte, drückte der Jahn mit jeder Minute mehr aufs Gaspedal. Nach kurzer Konfusion im Fürther Aufbauspiel versuchte es Pröger aus der Distanz (23.), nach einer Regensburger Ecke flipperte der Ball nur so durch den Strafraum des Kleeblatts, wo ihn Noll am Ende festhalten konnte (32.).

Mit dem großen Raum hinter der eigenen Abwehrreihe hatten die Fürther in der Folge immer wieder Probleme, vor allem Luca Itter musste dort Schwerstarbeit leisten und immer wieder in höchster Not klären. In der 38. Minute rettete Noll stark im Eins-gegen-Eins gegen Dominik Kother, in der 41. verlor Itter den Ball beim Stoppen, doch nach einem schnellen Regensburger Konter schoss Viet erneut vorbei.

Kurz vor dem Pausenpfiff hatten die Jahn-Fans den Jubelschrei gleich mehrmals auf den Lippen. Einen Kopfball des ehemaligen Nürnbergers Louis Breunig klärten Noll und Asta auf der Linie, den Nachschuss von Christian Kühlwetter blockte Asta ebenfalls mit vollem Körpereinsatz. Wenige Augenblicke später zwang Kother Noll nochmal zu einer Rettungstat. Die Fürther Führung zur Halbzeit war: sehr schmeichelhaft.

Das sah auch Zorniger so, der zur Pause einmal wechselte und Abwehrchef Gideon Jung vom Feld nahm. Für ihn kam Neuzugang Sacha Bansé, der die Sechs übernahm, weshalb Dietz eine Position nach hinten rückte. In der 49. Minute machten die Fürther ihre Fans dann zum dritten Mal glücklich. Hrgota verlagerte das Spiel auf Massimo, der sich auf der Außenbahn stark durchsetzte und nach innen dribbelte. Dort zog Futkeu ansatzlos ab und drosch den Ball aus 16 Metern zum 0:2 ins Netz.

Das Tor zeigte Wirkung. Im Jahnstadion wurde es deutlich ruhiger - und auch auf dem Rasen war es nun nicht mehr so wild wie im ersten Durchgang. In der 62. Minute lenkte Felix Gebhart einen abgefälschten Schuss von Julian Green gerade noch zur Ecke und verhinderte das 0:3. Den Regensburgern gelang nun nicht mehr all zu viel - was auch an einem sehr vielversprechenden Debüt von Neuzugang Bansé lag, der im Mittelfeld kompromisslos aufräumte.

In der 77. Minute machte Hrgota dann alles klar und drosch den Ball wunderschön zum 3:0 ins Netz. Der eingewechselte Marlon Mustapha hätte in der 84. Minute fast noch auf 0:4 erhöht - was in der 88. Minute einfach Julian Green mit einem gefühlvollen Schlenzer übernahm und so alle Fürther noch glücklicher machte.

Regensburg: Gebhardt; Schönfelder, L. Breunig, Ballas, Saller (69. Ochojski) - Geipl, S. Ernst (57. Ganaus) - Pröger (83. Bauer), Viet (57. Bulic), Kother - Kühlwetter (69. Hottmann). Fürth: Noll; Meyerhöfer, G. Jung (46. Bansé), Itter - Asta (75. Gießelmann), M. Dietz, Green, Massimo (83. Münz) - Hrgota (88. Consbruch) - Srbeny (75. Mustapha), Futkeu. Schiedsrichter: Schwengers (Lübeck). - Zuschauer: 13105. - Tore: 0:1 Meyerhöfer (4.), 0:2 Futkeu (49.), 0:3 Hrgota (77.), 0:4 Green (88.). - Gelbe Karten: S. Ernst (2), Saller, Ballas - Massimo (2), Bansé.

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