Gold in Banská Bystrica

Leistungsexplosion bei 50 Metern: Jakob Kemminer aus Ochenbruck ist Europameister

Sebastian Böhm

Sportredaktion

E-Mail zur Autorenseite

21.7.2024, 15:30 Uhr
19.07.2024 Banska BystricaSlovakia European U18/ Under-18 athletics championship 100m men Jakob KemminerC Germany gold medal between Joel Masters L silver, Joel AjayiR Great Britain bronze medal :

© IMAGO/Aleksandar Djorovic./IMAGO/Aleksandar Djorovic 19.07.2024 Banska BystricaSlovakia European U18/ Under-18 athletics championship 100m men Jakob KemminerC Germany gold medal between Joel Masters L silver, Joel AjayiR Great Britain bronze medal :

Noch zehn Sekunden vor der Entscheidung deutet nur wenig darauf hin, dass dieser junge Mann auf Bahn vier eine Goldmedaille für die deutsche Mannschaft gewinnen wird. Der Brite Joel Masters neben ihm schießt auf dem Startblock, Jakob Kemminer hingegen scheint dagegen schwer in Schritt zu kommen - auf hohem Niveau. Nach 50 Metern öffnet sich jedoch Kemminers Schritt und der junge Mann vom TSV Ochenbruck lässt seinen Konkurrenten keine Chance mehr.

Moment, Ochenbruck?

Deutsche Junioreneuropameister kommen traditionell von großen Zentren, aus Leverkusen, Wattenscheid oder Potsdam, immer mal wieder auch von kleinen Vereinen, bei denen einzelne Trainerinnen und Trainer täglich gute Arbeit leisten. So wie beim TSV Ochenbruck, wo der 17 Jahre alte Jakob Kemminer die perfekten Bedingungen geboten wurden, um ein großes Ziel zu erreichen. "Ich habe das ganze Jahr darauf hintrainiert, von Anfang an mit dem Ziel: Ich wollte Europameister werden", verriet er auf leichtathletik.de.

Ein Dank an Norbert Wörlein

Bei den deutschen Meisterschaften in Mönchengladbach hatte er sich vor zwei Wochen noch die Titel über 100 und 200 Meter gesichert. Diese Leistung aber bei U18-Europameisterschaften zu bestätigen, ist aber noch einmal eine ganz andere Herausforderung - die Kemminer spielend bewältigte. "Es war die Kombination aus ‚fokussiert kurz vor dem Wettkampf und nach dem Wettkampf‘ und dem Spaß, den ich an den Tagen vorher hatte, um nicht zu sehr an den Wettkampf zu denken und mich nicht verrückt zu machen." Das galt auch für den Blitzstart von Masters neben ihm, entscheidend war Kemminers Finish.

Danach kam es zu emotionalen Szenen im SNP Stadium der sechstgrößten Stadt der Slowakei. "Mein Vater hat fast geweint vor Freude, das war unfassbar schön", erzählte Kemminer und vergaß dabei auch nicht, sich bei seinem Trainer Norbert Wörlein und seinem Physiotherapeuten Anton Schönauer zu bedanken: "Ohne sie hätte ich das nicht geschafft."

Keine Kommentare