3:4 nach Verlängerung in Wolfsburg

Graber trifft und foult und den Ice Tigers bleibt immerhin ein Punkt

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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13.12.2024, 22:00 Uhr
Da jubelte Will Graber noch: Das 0:1 des Mittelstürmers nährte die Hoffnung auf einen Auswärtssieg der Nürnberg Ice Tigers in Wolfsburg.

© Heike Fener/Imago Da jubelte Will Graber noch: Das 0:1 des Mittelstürmers nährte die Hoffnung auf einen Auswärtssieg der Nürnberg Ice Tigers in Wolfsburg.

Sie hat Ja gesagt. Das war aufregend, vor allem für den Mann, der gefragt hatte. Die Idee eines Heiratsantrags in der Eishalle am Allersee, einem grau-orangefarbenem Gebäude mit dem Charme eines Baumarkts war an diesem Freitagabend lange Zeit der aufregendste Einfall. Über das Eishockeyspiel davor und danach muss dann auch gar nicht so viel mehr wissen. Gerade die Ice Tigers werden das 3:4 (0:0, 1:0, 2:3, 0:1) nach Verlängerung schnell vergessen wollen.

Es wäre viel mehr möglich gewesen beim einstigen Angstgegner und aktuellen Konkurrenten um einen Platz in den Playoffrängen als dieser eine Punkt für ein Remis nach 60 Minuten. Wenn es am Samstag nach Bremerhaven weitergeht, wo am Sonntag (19.15 Uhr/MagentaSport) Spiel zwei der Dienstreise in den Norden ansteht, werden die Ice Tigers noch länger über verpasste Chancen nachdenken.

Für Leon Hungerecker war es hingegen ein guter Abend. Am 15. November war der Torhüter zuletzt in einem offiziellen Spiel zwischen den Pfosten des Nürnberger Tors gestanden. Dann verletzte er sich, die Ice Tigers verpflichteten den talentierten Daniel Allavena. Nach dessen missratenem Debüt stabilisierte sich Niklas Treutle – trotz einer nicht auskurierten Leistenverletzung. Nun war auch Hungerecker wieder einsatzbereit. Der Zweikampf um den Status der Nummer eins beginnt in Nürnberg von Neuem. Und Hungerecker sammelte zunächst gute Argumente in Wolfsburg.

Regelwidriger Stockeinsatz

Mehrmals stoppte Hungerecker Nationalspieler Luis Schinko. Mehrmals blieb er stabil, als die Gastgeber das Tor der Gäste attackierten. Auf der anderen Seite scheiterte Cole Maier ziemlich aussichtsreich am langen Pfosten (27.). Ein Treffer hätte Mitch O‘Keefe bestätigt. Der Cheftrainer hatte Maier und Will Graber die Flügelspieler tauschen lassen, obwohl Graber mit Topscorer Evan Barratt und Jeremy McKenna bestens harmoniert hatte. Graber kann es aber auch mit anderen Kollegen. Der US-Amerikaner fälschte einen Headrick-Pass perfekt ins Tor ab (37.). Danach erschlich sich Miele eine Strafzeit.

Nach der zweiten Pause versuchte es Wolfsburg wieder mit Eishockey. Noch in Überzahl schloss Darren Archibald einen schnellen Angriff erfolgreich ab (41.), weil Julian Melchioris Schuss aus spitzem Winkel direkt vor Hungerecker von Spencer Machacek abgefälscht wurde (44.), gaben die Ice Tigers das Spiel in etwas mehr als drei Minuten her. Dem eigenen Power-Play fehlte es an Dringlichkeit. Dazu arbeitete Graber an seinem Ruf, sich zur Unzeit überflüssige Fouls zu leisten. Phil Varone bestrafte Grabers regelwidrigen Stockeinsatz (53.).

Die Ice Tigers aber blieben hartnäckig, vor allem Jake Ustorf und Maier, deren Energieleistungen das 2:3 (53.) und das 3:3 (56.) erbrachten. In der Verlängerung begannen die Gäste aktiver, Fabio Pfohl war aber nicht aufzuhalten (62.).

Nürnberg: Hungerecker; Shaw/Haiskanen, Weber/Headrick, Böttner/Braun – Barratt/Maier/McKenna, Stoa/Graber/Gerard, Alanov/Dove-McFalls/Ustorf, Heigl/Kechter/Eham, Ribarik. - Tore: 0:1 Graber (36:49), 1:1 Archibald (40:15/5-4), 2:1 Machacek (43:21), 3:1 Varone (52:19/5-4), 3:2 Ustorf (52:44), 3:3 Maier (55:48), 4:3 Pfohl (61:53). – Schiedsrichter: Palkövi/Gofman. – Strafminuten: 4 – 8.

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