
Topscorer in Tirol
Ein Torjäger als Absicherung: Nürnberg Ice Tigers holen Mark Rassell aus Innsbruck
Vor etwas mehr als einem Jahr war der "HC Tiroler Wasserkraft Innsbruck – Die Haie" ganz nah dran, der Sensation eine große Sensation folgen zu lassen. Für das Achtelfinale der Champions Hockey League hatte sich der Vertreter der multinationalen ICEHL überraschend souverän qualifiziert. Gegen Rauman Lukko fehlte dann nach zwei denkbar knappen Spielen nur ein Tor. Doch mit Trainer Mitch O‘Keefe zog das Überraschungspotenzial weiter. Derzeit belegen die Tiroler Haie Platz 13 - von 13 Klubs.
Für Innsbruck ist das unerfreulich. Für O‘Keefe, der mit den Nürnberg Ice Tigers bislang überrascht, selbst eine Sensation aber nicht für unrealistisch hält, wohl auch. Trotzdem profitiert der Kanadier samt seines neuen Klubs vom Absturz seines ehemaligen Arbeitgebers. Weil man aus der ICEHL nicht absteigen kann, braucht man in Innsbruck für die restlichen drei Partien nicht mehr alle Spieler, noch nicht einmal den Topscorer.
Mark Rassell kennt viele seiner neuen Ice Tigers-Kollegen
Vier Tage vor Ende der internationalen Transferperiode wechselt Mark Rassell - 27 Jahre alt, 1,88 Meter groß, Kanadier, Linksschütze, der sowohl auf dem Flügel als auch als Mittelstürmer aufgeboten werden kann - nach Nürnberg. O‘Keefe ist noch nicht einmal die Antwort auf die Frage, warum der Transfer nahelag. Als Rassell im Juli 2024 nach Innsbruck gewechselt war, hatte O’Keefe in Nürnberg längst seine Arbeit aufgenommen. An Rassell lag es aber offenkundig nicht, dass die Erfolgsgeschichte der Haie endete.
In 44 Spielen traf Rassell 24 Mal. In der Liga war nur Altmeister Brian Lebler einmal erfolgreicher. Zuletzt erzielte Rassell einen Hattrick, beim 3:7 in Graz. In Nürnberg kennt der 27-Jährige den Coach vom Hörensagen. Mit Sam Dove-McFalls aber hatte er bereits an der Uni von New Brunswick zusammengespielt, mit Will Graber und Cody Haiskanen später in der ECHL. "Er wird uns mehr Tiefe verleihen und die Möglichkeit geben, im Falle von Verletzungen zu reagieren", ließ Sportdirektor Stefan Ustorf ausrichten. Im besten Fall wird der neue Torjäger wenig spielen. Realistischerweise wird er Nürnbergs hochbelasteten Stürmern Pausen verschaffen.
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