4:7 in Straubing

Ein Einstand nach Mass - und doch eine Niederlage für die Ice Tigers

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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27.10.2023, 21:54 Uhr
Zwei Tore, aber kein zweiter Auswärtssieg: Dane Fox konnte sich in Straubing nicht über seine Treffer freuen.

© Feier, Imago Images Zwei Tore, aber kein zweiter Auswärtssieg: Dane Fox konnte sich in Straubing nicht über seine Treffer freuen.

Es gibt Formulierungen, die drängen sich so penetrant auf, dass sie sich nicht ignorieren lassen. So war das auch am Freitagabend im kalten Eisstadion von Straubing. Da waren in der Partie zwischen den gastgebenden Tigers und den Ice Tigers 15 Minuten gespielt, als der Puck zu einem Spieler rutschte, der in dieser Saison noch gar nicht Eishockey gespielt hatte – weder für Wolfsburg, seinen alten, noch für Nürnberg, seinen sehr neuen Arbeitgeber. Philipp Mass nahm also, Pardon, Maß und schlenzte den Puck ins Tor. Ein Einstand nach… okay, das wäre jetzt übertrieben.

Aber genau das war es ja. Am Donnerstagvormittag hatte Mass noch mit den Grizzlys trainiert – in Wolfsburg. Am Freitagvormittag stand er erstmals mit den Ice Tigers in Nürnberg auf dem Eis und am Abend dann in Straubing in der Startformation. Ohne vier Stammverteidiger musste Tom Rowe bei den Tigers auskommen, dass er den 23-Jährigen neben dem 21 Jahre alten Justus Böttner zum Eröffnungsbully aufbot, sollte aussagen: Schön, dass du da bist, wir brauchen dich dringend.

Mattinen war zu viel

Diese bemerkenswerte Geschichte blieb allerdings ohne Happy-end. Mit Mass, dem 17 Jahre alten Max Merkl und Angreifer Tim Fleischer in der Verteidigung wurden die Ice Tigers oftmals ins eigene Drittel gedrängt, in der Offensive fehlten zudem Elis Hede und Max Kislinger und vielleicht auch deshalb die Durchschlagskraft. Mass (16. Minute) und Dane Fox (20.) mit der Drittelsirene drehten das Spiel im ersten Drittel zwar und im zweiten Abschnitt gelang Charlie Gerard noch der Ausgleich zum 3:3 (38.). Mit Effizienz allein war den heimstarken Niederbayern nicht beizukommen. So war das 4:7 (2:1, 1:2, 1:4) nicht zu vermeiden.

Mindestens zwei der Straubinger Treffer fielen glücklich, weil der Puck jeweils vor den Schläger der Torschützen abgefälscht wurde - oder eben verdient, weil die Tigers mehr Druck machten als ihre zurückhaltenden Gäste. Innerhalb von 71 Sekunden schien Straubing im Schlussdrittel durch Mattinen (44.) und Marcel Müller (45.) das Spiel entschieden zu haben. Der starke Daniel Schmölz traf aber noch einmal das Gestänge und Fox noch in zweites Mal, diesmal im Power-Play (55.). Torhüter Niklas Treutle hielt seine Mannschaft mit Paraden im Spiel, dann beendeten erneut Mattinen (58.) und Mike Connolly (59.) die aufkeimende Spannung. Am Sonntag (14 Uhr) in München könnten Hede und Dougherty wieder mit dabei sein.

Nürnberg: Treutle; Böttner/Mass, Byström/Fleischer, Merkl/Braun – Schmölz/Barratt/Gerard, Ustorf/Stoa/Fox, Kechter/Leonhardt/Lobach, Ribarik/Maier. – Tore: 1:0 Sheehy (6:37), 1:1 Mass (15:54), 1:2 Fox (19:59), 2:2 Klein (25:22), 3:2 Zengerle (31:58), 3:3 Gerard (37:49), 4:3 Mattinen (43:27), 5:3 Müller (44:38), 5:4 Fox (54:48/5-4), 6:4 Mattinen (57:58), 7:4 Connolly (58:19). – Schiedsrichter: Iwert/MacFarlane. – Zuschauer: 4644. – Strafminuten: 4 – 4.

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