1:5 in Köln

Bitterer Saisonauftakt: Haie lassen Ice Tigers keine Chance

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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15.9.2023, 19:33 Uhr
Ein Symbolbild gleich nach dem ersten Spieltag? Nach 60 Minuten bewegen sich die Mannschaften von Jason Bast (links) und Dane Fox erst einmal in unterschiedliche Richtungen.

© IMAGO/Revierfoto Ein Symbolbild gleich nach dem ersten Spieltag? Nach 60 Minuten bewegen sich die Mannschaften von Jason Bast (links) und Dane Fox erst einmal in unterschiedliche Richtungen.

Die Existenz von Angstgegnern leugnen Trainer, egal in welcher Sportart. Mit dem Eishockeytrainer Uwe Krupp als Ausnahme. Unter der Woche sprach diese sehr große Lichtgestalt des deutschen Eishockeys von der Angst, die die Ice Tigers aus Nürnberg zuletzt bei seinen Kölner Haie auslösten. Es war Krupp aber anzusehen, dass er mit einem sehr gegenwärtigen Selbstbewusstsein über die Vergangenheit redete.

Denn schon 60 Minuten, nachdem die zwei Gründungsmitglieder gemeinsam in ihre 30. Saison in der Deutschen Eishockey Liga gestartet waren, wird die Ice Tigers so schnell niemand mehr als Angstgegner loben. So richtig hat für die Mannschaft von Tom Rowe die neue Spielzeit erst im Schlussdrittel begonnen. Das 1:5 (0:2, 0:3, 1:0) war bitter und lehrreich, wahrscheinlich gab es aber vor allem Aufschluss über die Kräfteverhältnisse in der neuen DEL.

Ausgerechnet MacLeod

Denn dass diese Haie bissig starten würden, das hat niemanden überrascht. Nach einer vielversprechenden Vorsaison hat man in Köln weiter investiert, zum Beispiel in den NHL-erfahrenen Hünen Andrej Sustr und in sechs Leistungsträger aus der DEL, unter denen Gregor MacLeod, Topscorer in Nürnberg, bei weitem nicht der prominenteste ist. Dazu war die Köln-Arena ausverkauft – Mitte September. Das kann eine Mannschaft hemmen. Die Haie beflügelten die hohen Erwartungen.


Nach einem ersten ordentlichen Power-Play wurde ein Pass von Jake Ustorf, abgefangen, den enteilten Justin Schütz konnten weder er noch Torhüter Niklas Treutle aufhalten (12.). Sieben Sekunden traf, natürlich, MacLeod – nachdem der Ex-Kölner Jack Dougherty den Puck unglücklich geblockt hatte. Und das war das gute Drittel. Denn im Mittelabschnitt waren die Ice Tigers den Hausherren nicht gewachsen: Louis-Marc Aubry nutzte die Konfusion vor dem Nürnberger Tor (25.) zu seinem ersten Saisontreffer, Alex Grenier erhöhte auf 4:0 (35.) und wenig später im Zusammenspiel mit MacLeod auf 5:0 (36.).

Immerhin Schmölz trifft

Was war positiv? Dass sich die Ice Tigers vor dem Heimauftakt am Sonntag (19 Uhr) gegen Straubing nicht aufgaben. Daniel Schmölz verwertete im Power-Play eine Kombination über Barratt und Gerard (44.). Die Haie waren da nicht mehr hungrig. Eishockey-Mannschaften aber legen auf so etwas wert: Immerhin das letzte Drittel hatten sie gewonnen. 1:0. Das wird allerdings kaum ausreichen, um in Köln sich den Status des Angstgegners zu erhalten.

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