4:5 in Augsburg
0:4, 4:4, kein Treffer im Penalty-Schießen: Die Nürnberg Ice Tigers verlieren ein wildes Derby
6.12.2024, 22:11 UhrEs passiert immer mal wieder an einem Freitagabend. Zum dritten Mal in dieser Saison waren sie nicht bereit für Spielfreude, Aggression und Tempo ihrer Gegner. Schon beim 0:9 gegen Bremerhaven und beim 3:7 gegen Schwenningen hatten die Nürnberg Ice Tigers den Eindruck einer Mannschaft hinterlassen, die mit dem Niveau in der Deutschen Eishockey-Liga vollkommen überfordert zu sein scheint. In Augsburg war das nun erneut so, allerdings nur 20 Minuten lang.
Dass die Ice Tigers zwischendurch wie ein Team wirkten, das zu Höherem berufen sein könnte, macht diese Nicht-Leistungen noch unwirklicher. Kölner Haien, Red Bull München und Eisbären Berlin begegneten sie zuletzt auf Augenhöhe. Den Augsburger Panthern konnten sie hingegen gar nicht in die Augen blicken, dafür waren die eigentlich so schnellen Nürnberger Eishockeyspieler zunächst zu langsam. Diesmal allerdings reagierten sie gerade noch rechtzeitig, wehrten sich, egalisierten den 0:4-Rückstand und sicherten sich beim 4:5 (0:4, 4:0, 0:0, 0:0, 0:1) nach Penalty-Schießen immerhin noch einen Punkt. Der Spielverlauf aber sollte eine Warnung sein für das Heimspiel am Sonntag (16.30 Uhr) gegen Iserlohn.
Ice Tigers kassieren das 0:1 nach 27 Sekunden
Überraschend konnten Begeisterung, Motivation und Laufbereitschaft der Gastgeber für die Ice Tigers nicht kommen. Nach zwei Spielzeiten, in denen allein Playoff-Überraschungen in der DEL2 den Abstieg des DEL-Gründungsmitglieds verhindert hatten, holten die Panther einen gefeierten Mann zurück. Larry Mitchell hatte den AEV einst ins Playoff-Finale geführt, als Sportdirektor brachte er viele erfahrene Profis mit – und mit Ted Dent einen erfahrenen Coach, der allerdings noch nie in Europa gearbeitet hatte. Nach einem ordentlichen Start steckten die Panther zuletzt wieder im Abstiegskampf. Mitchell entließ Dent, übernahm selbst und die Ice Tigers bekamen den Effekt zu spüren.
Die Panther überfuhren ihre Gäste. Bereits nach 27 Sekunden traf Anrei Hakulinen, der Ex-Nürnberger Moritz Elias legte nach (3. Minute). Dazwischen verhinderte Niklas Treutle einen weiteren Gegentreffer, beim 0:3 durch den völlig ungehindert übers Eis fliegenden Chris Collins machte sich der Nürnberger Torhüter allerdings selbst klein (8.). Mitch O‘Keefe nahm eine frühe Auszeit - und TJ Tevelyan traf in Überzahl (11.).
McKenna und Gerard treffen im Power-Play
Alles, was im ersten Drittel für Augsburg lief, lief im zweiten gegen die Panther: Collins verabschiedete sich nach einem Stockschlag in den Unterleib von Sam Dove-McFalls zum Duschen. Die fünfminütige Überzahl und eine weitere Augsburger Strafe nutzten Jeremy McKenna (24.) und Charlie Gerard (26.), um ihre persönlichen Bilanzen aufzuhübschen. Dove-McFalls traf noch artistisch (29.) und der erneut herausragende Owen Headrick stellte den Spielstand wieder auf Null (39.).
Danach ließen es die Teams ruhiger angehen, plötzlich hatten beide etwas zu verlieren. Umso unnötiger, dass sich Will Graber zu einem Kopfstoß provozieren ließ (53.). Auch diese Spieldauerstrafe war konsequent. Und die Geschichte wiederholte sich - nur auf der anderen Seite. Nach sieben Sekunden in Unterzahl musste auch Dove-McFalls auf die Strafbank. Anders als die Ice Tigers aber konnten die Panther diese Geschenke nicht nutzen. In der letzten Sekunde der Verlängerung scheiterte Headrick noch einmal mit einem Schlagschuss. Im Penalty-Schießen traf dann nur der Augsburger Cody Kunyk.
Nürnberg: Treutle; Braun/Haiskanen, Weber/Headrick, Böttner, Merkl - McKenna/Graber/Barratt, Gerard/Maier/Stoa, Alanov/Dove-McFalls/Ustorf, Eham/Kechter/Ribarik, Heigl. - Tore: 1:0 Hakulinen (0:27), 2:0 M. Elias (2:33), 3:0 Collins (7:49), 4:0 Trevelyan (10:57), 4:1 McKenna (24:53/5-3), 4:2 Gerard (25:39/5-4), 4:3 Dove-McFalls (28:37/6-5), 4:4 Headrick (38:09). - Schiedsrichter: Ansons/Cespiva. - Strafminuten: 13 plus Spieldauer (Collins) - 19 plus Spieldauer (Graber).
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