Nach Anschlag auf Weihnachtsmarkt

Wenn Sport zur Nebensache wird: Auswärtsspiel des HC Erlangen beim SC Magdeburg wird verschoben

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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23.12.2024, 12:37 Uhr
Ein Wiedersehen mit Bennet Wiegert und dem SC Magdeburg gibt es für den HC Erlangen erst im neuen Jahr.

© Alexander Schlirf/Sportfoto Zink Ein Wiedersehen mit Bennet Wiegert und dem SC Magdeburg gibt es für den HC Erlangen erst im neuen Jahr.

Ursprünglich hatten sie sich beim HC Erlangen darauf vorbereitet, nach dem Fest noch einmal alles reinzuwerfen. Der Spielplan hatte am zweiten Weihnachtsfeiertag für Frankens Bundesliga-Handballer einen Besuch beim deutschen Meister vorgesehen, aber nach den Ereignissen vom Freitagabend war in Magdeburg an Sport nicht mehr zu denken.

Beim dortigen Sportclub wollten sie nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt natürlich nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Die für den Sonntag angesetzte Partie gegen Eisenach wurde abgesagt, wenig überraschend folgte am Montag dann die Nachricht, dass auch die für den 26. Dezember geplante Begegnung mit dem HCE verschoben wird.

"Der geliebte Sport, der Alltag – sie treten in den Hintergrund", schreibt Bennet Wiegert

"Aus Respekt gegenüber den Betroffenen und ihren Angehörigen haben wir uns dazu entschlossen, den Antrag auf Verlegung des Spiels zu stellen. In einer solch schweren Stunde möchten wir unsere Solidarität und Anteilnahme zeigen", hieß es am Samstag in Bezug auf das Spiel gegen Eisenach in einer Vereinsmitteilung. Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert schrieb bei Instagram: "In solchen Momenten wird einem klar, wie relativ alles andere ist. Der geliebte Sport, der Alltag – sie treten in den Hintergrund. Was jetzt zählt, ist der Zusammenhalt, die Kraft der Gemeinschaft, die uns hilft, das Erlebte zu verarbeiten."

Das gilt auch in den kommenden Tagen. "Es ist aus unserer Sicht nicht der Zeitpunkt, bereits wieder stimmungsvolle Großveranstaltungen so unmittelbar nach dem verheerenden Terroranschlag in Magdeburg durchzuführen", lässt sich Magdeburgs Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt zitieren, und: "Ich erlebe Magdeburg weiterhin unter Schock oder gar traumatisiert. In diesen Tagen stehen die Trauer um die Toten und Verletzten sowie die Dankbarkeit gegenüber den Einsatzkräften im Vordergrund."

Beim HC Erlangen haben sie dafür natürlich vollstes Verständnis, wie Geschäftsführer René Selke betont. Wann das Spiel nachgeholt wird, steht noch nicht fest. Fest steht, dass der HCE durch die Absage mit der 19:28-Niederlage gegen Lemgo Lippe in die Pause geht. Nach der Weltmeisterschaft im Januar geht es am 9. Februar mit einem Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt weiter.

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