25:31 nach 18:13-Pausenführung
Kompletteinbruch nach der Pause: 16 Horror-Minuten verderben den HCE-Auftritt in Hannover
Anfang Juni drohte dem HC Erlangen der Absturz in die Zweitklassigkeit. Bei seiner Rückkehr nach Hannover sah er sich ein Stück weit also mit der Vergangenheit konfrontiert, musste sich Mitte Dezember vor allem aber mit der Gegenwart beschäftigen. Beim 25:31 (18:13) gelang das dem Tabellensiebzehnten im ersten Durchgang außergewöhnlich gut. Weil dem Abstiegskandidaten gegen die TSV Hannover-Burgdorf nach Wiederbeginn über 16 Minuten lang aber gar nichts mehr gelang, war eine Niederlage in Niedersachsen unvermeidbar.
Der Außenseiter begann auf dem Expo-Gelände stark. Dario Quenstedt, bis Sommer noch Torwart der gastgebenden Turn- und Sportvereinigung, parierte sich warm. Marek Nissen bewerkstelligte die fränkische Führung, die Lukas Stutzke im Schnellangriff konterte. Mit konsequentem Verteidigen verwehrten sich die Kontrahenten im Anschluss Torerfolge. Antonio Metzners Freiwurf ermöglichte Erlangen das 2:1, Metzners Zuspiel auf Kraftpaket Wagner konservierte die Gäste-Führung.
Wagner-Festspiele in Hälfte eins und neun Quenstedt-Paraden in Hannover
Die Wahrscheinlichkeit, auf einem Abstiegsrang überwintern zu müssen, ist für Erlangen groß. An der Wahrscheinlichkeit eines Überraschungscoups in Hannover arbeitete man im ersten Durchgang sehr erfolgreich weiter. Zupackend in der Abwehr und zielstrebig im Angriff profitierte der HCE von Wangers Formstärke, Quenstedts Paraden und Nissens Traumtoren, die einen Drei-Tore-Vorsprung markierten und behaupteten. Als der Rückraumlinke den Ball ein zweites Mal phänomenal unter die Latte geschleudert hatte, führte Erlangen 9:6.
Der HCE kombinierte gute Einzelleistungen eindrucksvoll. Bissel traf sicher aus sieben Metern. Wagner, der von sechs Versuchen im ersten Durchgang sechs verwertete, traf alles. Quenstedt parierte vor der Pause neunmal. Kampfstark und aufmerksam, effizient und zielführend führte ein seriös aufspielender HCE zwischenzeitlich mit sechs Toren vor perplexen Heimfans in der ausverkauften Zag-Arena.
Was denn gepasst hätte beim HCE? "So gut wie alles", antwortete Kapitän Bissel in der Halbzeit am Dyn-Mikrofon. Umso herber und fataler war der vollständige Bruch im Erlanger Spiel nach Wiederbeginn. Dass Nissen und Olsson früh an TSV-Torwart Birlehm scheiterten, sollte nur den Auftakt einer über 16 Minuten andauernden Horrorphase darstellen, in denen kein einziges Tor gelang. DHB-Star Uscins organisierte mit seinem Treffer zum 19:18 heimstarken Hausherren die erste Führung. Bei Erlangens Kollektivausfall nach der Pause stellte das nur einen Zwischenstand dar.
Birlehm pariert Erlanger Würfe reihenweise - Ergebniskosmetik dank Gömmel
Der HCE verschlampte das Spielgerät und reihte misslungenen Abschluss an misslungenen Abschluss. Nissen, Seitz und viele andere Erlanger scheiterten mit freien Würfen an Birlehm. Bissel traf den Torwart beim Siebenmeter im Gesicht, so dass für ihn die Partie vorbei war. In der 47. Minute erst beendete Svensson mit dem 19:23 die brutal lange Torlos-Phase des Abstiegskandidaten, bei dem nichts mehr geklappt hatte. Das Spiel war dem HCE längst aber weggerutscht. Konsequente Hausherren waren längst in Fahrt gekommen. Acht Tore hinten war Erlangen in einem grauenhaften zweiten Durchgang nach einem Kulesh-Treffer. Weil Quenstedt, der das Parieren wieder begann und auf 14 Paraden kommen sollte, und Tim Gömmel sich in der Schlussphase wehrten, gelang immerhin noch etwas Ergebniskosmetik bei einem absturzverdächtigen Auftritt in Hälfte zwei.
HC Erlangen: Quenstedt, Ghedbane: Nissen 7, Wagner 6, Bissel 4/2, Gömmel 3, Olsson 2, Svensson 1, Metzner 1, Büdel 1, Seitz, Bezjak, Scheerer, Bauer, Link.
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